Am 31. März 2023 war unser letztes gemeinsames Gruppentreffen. Wir haben zusammen gegessen und erzählt. Es war schön! Wir waren auch ein wenig traurig.
Und wir haben noch ein letztes Mal zusammen gearbeitet. Wir haben Briefe geschrieben mit Wünschen für mehr Inklusion. Alle Menschen aus dem Team haben unterschrieben. Unsere Briefe haben wir an Menschen im Landkreis geschickt: Menschen mit Behinderungen sollen nicht vergessen werden, zum Beispiel in der Politik, in der Erwachsenenbildung, in den Medien und in der Freizeit.
Wir haben darüber auch noch einmal beim Fernsehsender OTV erzählt.
Jeder Brief war etwas anders. In den Briefen stand zum Beispiel dieser Text:
Nach acht Jahren endet unser Projekt Wundernetz. Wir haben viel erlebt und hoffentlich auch viel erreicht. Aber es gibt auch noch viel zu tun. Wir wünschen uns auch nach der Zeit im Projekt:
Bitte unterstützen Sie weiter Inklusion und Barrierefreiheit! Wir brauchen Kurse in der Erwachsenenbildung für alle.
Wir brauchen Untertitel, Gebärdensprache und verständliche Sprache im Fernsehen und in allen Medien.
Menschen mit Behinderung brauchen Unterstützung, damit sie in den digitalen Medien nicht abgehängt werden.
Wir wünschen uns ein offenes Ohr für alle: Bitte entscheiden Sie nichts über uns ohne uns.
Das sind unsere persönlichen Wünsche an Sie:
Oft wird Behinderung nur mit dem Rollstuhl verbunden. Wir brauchen mehr Hilfen für Menschen mit einer Seh- oder Hörbehinderung.
Über viele Dinge wird seit Jahren gesprochen, aber es wird nichts verwirklicht.
Manche Dinge kosten gar nicht viel Geld, zum Beispiel Markierungen in Signalfarben.
Wir brauchen Schilder und Tafeln für Busse in großer Schrift.
Wir würden gerne weiter im inklusiven Redaktionsteam von OTV mitarbeiten.
Wir wünschen uns gemeinsame Kurse in der Erwachsenenbildung, bei denen individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Programmhefte in der Erwachsenenbildung sollen auffindbar und lesbar für alle sein.
Viel mehr Menschen mit einer Behinderung sollten Ko-Referenten in der Erwachsenenbildung sein.
Wir wünschen uns ein Lese-Fest, einen Brotbackkurs mit Daniel, Eselwanderungen, …
Die Sendung haben Menschen mit und ohne Behinderung gemacht. Im Team waren
Menschen mit seelischen Behinderungen,
Menschen mit Lern·behinderungen,
und Menschen mit Körper·behinderungen
und Menschen ohne Behinderung.
Das Team von der Arbeitsgruppe OTV hat jedes Jahr gewechselt. Neue Kollegen haben von erfahrenen Kollegen gelernt.
Die Mit·arbeiter im Team haben zusammen überlegt: Welche Themen kommen in eine Sendung? Wie machen wir die Sendung: So, dass sie alle verstehen?
Die Sendung wurde immer verbessert:
mit Unter·titeln für Menschen mit einer Hör·behinderung.
durch die Übersetzung der Texte in Gebärden·sprache.
Es gab viele Berichte über Inklusion. Und über das Leben mit einer Behinderung. Es gab aber auch viele freie Themen: Aus dem Leben hier in unserem Land·kreis.
Alle Mit·arbeiter haben vor und hinter der Kamera gearbeitet. Sie haben sich Fragen für Interviews überlegt. Sie haben nach Themen und Menschen gesucht: über die sie berichten wollten. Sie sind zu Dreh·terminen gegangen.
Viele Menschen bei OTV haben sich darum gekümmert, dass aus dem ganzen Material eine gute Sendung wird:
Ganz besonders unsere Redakteurin Antonia Zimmermann,
und davor unsere Redakteurin Sandra Dietl,
und davor unsere Redakteurin Theresa Schaal.
Viele freundliche Kamera·leute
und Tonleute
und Menschen im Studio.
Und natürlich Geschäfts·führer Christoph Rolf.
Ganz herzlichen Dank für die schöne Zusammen·arbeit!
Am 9. Dezember 2022 haben wir uns endlich wieder getroffen: 15 Menschen mit und ohne Behinderungen kamen in die OBA. Wir wollten gemeinsam Ideen finden: Wie machen wir weiter im Wunder·netz?
Wir haben neue Wünsche gesammelt für inklusive Kurse.
Erwachsenen·bildung machen bei uns: VHS, KEB und EBW. Dort kann man viele Kurse machen. Die Kurse haben ganz verschiedene Themen.
Solche Kurse würden wir gerne besuchen:
Schwimm·kurs für Erwachsene: Für Menschen, die noch nie schwimmen gelernt haben. Für Menschen, die Angst haben im Wasser. Für blinde Menschen, die im Bad etwas Hilfe brauchen.
Richtiges Verhalten im Not·fall: Wie verhalte ich mich richtig bei einem Unfall? Oder bei einem Strom·ausfall?
Spazieren·gehen mit Lamas oder Alpakas: Können das auch Menschen mit Geh·behinderung?
Tanzen im Sitzen So können auch blinde Menschen mittanzen. Oder Menschen mit einer Geh-Behinderung.
Einfache Internet-Kurse für Anfänger
Führungen durch Kirchen
Gestalten: Töpfern, Stricken oder Zeichnen
Neue Themen für Sendungen bei OTV
Bei OTV hatten wir die Sendung Wundernetz-Magazin. Die Sendung haben Menschen mit und ohne Behinderung gemacht. Jetzt möchte OTV weiter über Themen für Menschen mit Behinderung berichten. Und über das Thema Inklusion. Wir haben zwei neue Ideen für die inklusiven Beiträge:
Das Kufü – Kur·fürsten·bad Amberg: Test auf Barriere·freiheit Wie gut kommen Menschen mit Behinderung zurecht? Gibt es Leitsysteme zu den Umkleiden und den Duschen? Wo brauchen z. B. blinde Menschen Hilfe? Wie können Menschen mit Behinderung an Kursen im Kufü teil·nehmen?
Stadt·theater Amberg Welche Probleme gibt es bei der Anmeldung zu Vorstellungen? Wie sieht es hinter den Kulissen vom Theater aus? Gibt es heute noch Kleider·regeln bei einem Besuch im Theater?
Im Frühling 2023 startet das Projekt Medien·paten.
Dabei arbeiten wir zusammen mit Menschen aus der OTH. Wir wollen gemeinsam üben und ausprobieren: Wie bin ich sicher unterwegs im Internet? Wie geht Social Media? Zum Beispiel Instagram? Bald gibt es dazu mehr Informationen.
Im Herbst planen wir ein neues Kennenlern·fest.
Das haben wir schon einmal gemacht, im November 2018. Das Fest war in den Jura-Werkstätten in Amberg. Mehr als 100 Menschen waren mit dabei.
Wir wollten unseren Besuchern und Besucherinnen erklären: Was ist Erwachsenen·bildung eigentlich? Wie kann ich mich für einen Kurs anmelden? Welche Hilfen gibt es für Menschen mit einer Behinderung?
Das möchten wir gerne wieder machen. Und uns dafür noch mehr Programm ausdenken. Wir wollen wieder Schnupper-Kurse anbieten. Und Vorlesen aus Büchern in Leichter Sprache. Es soll Musik geben. Wir möchten spannende Vorträge anbieten. Zum Beispiel über soziale Medien für Menschen mit Behinderung.
Von 2018 bis 2022 gab es das Projekt „Wundernetz 2 – gemeinsam stärker“: Das Projekt war für Menschen mit und ohne Behinderungen. Gemeinsam haben die Menschen viel gemacht. Zum Beispiel ein Magazin in Leichter Sprache. Der Name von dem Magazin ist „LeichtSinn“. Oder Fernseh·sendungen bei OTV. Sie können die Sendungen im Internet anschauen. Die Sendungen sind in der Mediathek von OTV. Die Sendungen heißen „Wundernetz-Magazin“.
Wir haben auch mit der Hochschule OTV zusammen gearbeitet: Wir haben Videos für YouTube gemacht. Wir haben einen Podcast gemacht.
Und wir wollten Kurse für Erwachsene besser machen für Menschen mit Behinderungen. Die Kurse sind bei der VHS, beim Ebw und bei der KEB. Wir haben auch Gottesdienste gemacht für mehr Inklusion.
In der Corona·zeit gab es manchmal einen Lock·down. Dann durften wir uns alle nicht treffen. Im Lock·down haben wir uns Briefe geschrieben. Wir haben auch Video·konferenzen ausprobiert. Aber das ging leider nicht gut. Deshalb konnten wir nicht alle unsere Pläne machen.
Aber dann durften wir wieder Dinge gemeinsam machen: Zum Beispiel beim Einheits·buddeln im Malteser·garten. Und mit einem Stand beim Oberpfalz·tag in Amberg.
Die Zeit vom Wunder·netz 2 ist jetzt zu Ende. Das ist schade. Aber wir machen weiter mit unserer gemeinsamen Arbeit.
Hildegard Legat ist die Leiterin vom Wunder·netz. Sie hofft: Im November 2022 können wir wieder arbeiten. Wir machen einen Kurs in Gebärden·sprache. Den Kurs machen gehörlose Menschen.
Und hier kommt der Text noch mal in Standardsprache:
Abschied vom Wundernetz 2 – doch nur für kurze Zeit
Seit 2018 haben Menschen mit verschiedensten Behinderungen im Inklusionsprojekt „Wundernetz 2 – gemeinsam stärker“ immer wieder von sich hören lassen: Zum Beispiel mit einem Magazin in Leichter Sprache mit dem Titel „LeichtSinn“. Oder mit dem halbstündigen Wundernetz-Magazin bei OTV, das dort in der Mediathek abgerufen werden kann. In Zusammenarbeit mit der OTH entstanden YouTube-Videos und der inklusive Podcast „Wundercast“. Gemeinsam mit den Erwachsenenbildnern VHS, ebw und keb wurden inklusive Kurse angeboten und begannen Gottesdienste, die für mehr Inklusion im Landkreis warben.
Während der Lockdowns versuchten die Mitglieder des Projekts, über Briefe und Videokonferenzen in Kontakt zu bleiben. Für viele Menschen mit Behinderung waren die technischen Hürden jedoch enorm. Viele Projekte mussten in der Corona-Zeit stillgelegt werden, doch beim Einheitsbuddeln im Maltesergarten und mit einem Stand beim Oberpfalztag in Amberg waren endlich auch wieder größere Aktionen möglich.
Nun geht es mit dem Ende der Finanzierung durch Aktion Mensch in eine Pause, doch Projektleiterin Hildegard Legat hofft, ab Ende des Jahres neu durchstarten zu können: „Im Herbst planen wir eine Fortbildung in Gebärdensprache, die von gehörlosen Menschen gemacht wird. Und 2023 hoffen wir, unterstützt von „Demokratie leben“, in ein neues Wundernetz-Projekt starten zu können. Dann geht es uns vor allem um eine Steigerung der Medienkompetenz von Menschen mit Behinderung. Damit niemand mehr so abgehängt wird wie zu Zeiten der Lockdowns.“
„Das Schönste war das Miteinander: Ideen entwickeln und diese miteinander ausführen“, erzählt Luise Vogel, eine Teilnehmerin im Inklusionsprojekt Wundernetz 2. „Es war sehr gut, Sichtweisen und Bedürfnisse von Menschen mit den verschiedensten Behinderungen kennenzulernen“, ergänzt die sehbehinderte Annette Weiß. Ihr blinder Mann Peter berichtet: „Es war immer sehr schön, wenn man sich getroffen hat!“
„Wir sind weiter mit dabei!“, bekräftigten fast alle Menschen aus dem Team nach dem Projektabschluss am vergangenen Freitag.
Beim Abschluss-Grillfest des Wundernetz 2 gratulierten auch Oberbürgermeister Michael Cerny und Eduard Freisinger, der Vorsitzende der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e. V., dem ganzen Team herzlich zu vielen Jahren inklusiver Arbeit, in der Freude und Spaß am Miteinander nie zu kurz kamen.
Johannes Stingl studiert an der OTH in Amberg. Die OTH ist die Ostbayerische Technische Hochschule. Johannes hat für ein Projekt ein langes Gespräch mit Holger geführt. Dann hat Johannes die Geschichte von Holger aufgeschrieben. Hier kommt der Text von Johannes Stingl:
Ein paar Sekunden Unachtsamkeit und das ganze Leben gerät in Schieflage. Erfolg und Karriere spielen auf einmal keine Rolle mehr. Das Einzige, was zählt, ist überleben. Holger erfuhr am eigenen Leib, wie es ist komplett allein gelassen zu werden, und schaffte es, auch in den aussichtslosen Situationen nie die Hoffnung zu verlieren. Heute ist er froh, dass seine Fahrbahn nicht immer kurvenlos und eben war.
Winter 2010 – In der besinnlichen Zeit, in der Menschen eifrig nach Weihnachtsgeschenken suchen, der Plätzchenduft aus den Fenstern der Wohnungen strömt und die von Schnee eingehüllte Innenstadt im Lichterglanz scheint. Genau in dieser Zeit sind die Nächte rau und kalt. Während andere warm eingehüllt in Decken dem Knistern des Feuers lauschen, liegt Holger bedeckt von Schnee auf einer Parkbank. Kein Passant sieht seine Not. Die Augenlider von Holger werden immer schwerer, der Puls langsamer. „Da rüttelt es mich plötzlich. Und da dachte ich, ich sehe einen Engel über mir. Ich dachte, ich bin im Himmel angekommen. Doch der blonde Engel hatte eine Polizeiuniform an.“
41 000 Menschen leben nach der letzten Schätzung der Bundeszentrale für politische Bildung ohne jede Unterkunft auf der Straße. Hauptgrund dafür sind Miet- und Energieschulden. Holger geriet im Lauf seiner 49 Lebensjahre zwei Mal in die Obdachlosigkeit, was bei seinem anfänglichen Werdegangnicht abzusehen war.
Der gebürtige Zwickauer entscheidet sich nach einem überdurchschnittlichen Abitur für ein Medizinstudium. Lieber wäre er auf eine Hotelfachschule gegangen. Doch vielen DDR-Hotels bleiben nach der Wende die Gäste aus und sein Vater sieht keine Zukunft in diesem Gewerbe. Im Studium setzt Holger sich das erste Mal mit Religion auseinander. Er will wissen, wieso Menschen im Alter sterben und der Zellerneuerungsprozess stoppt. „Ich habe gesucht und gesucht, aber ich habe keine Antworten auf meine Fragen gefunden. Auf alle diese Fragen konnte mir die Bibel Antwort gegeben.” Der Kirchgang gehört seitdem zu einem festen Bestandteil seines Lebens. Holger strebt im Studium wie auch schon in seiner Schulzeit nach Glanzleistungen, gehört zu den Besten seines Studiengangs.
Der Winter Das ändert sich schlagartig nach einem schweren Autounfall. Holger überschlägt sich drei Mal und muss aus dem Auto herausgeschnitten werden. Die äußerlichen Wunden verheilen, die psychischen Folgen bleiben. Seit diesem Zeitpunkt hat Holger eine soziale Phobie und Angst in der Nähe von zu vielen Menschen. „Ich habe Angst davor, dass irgendjemand austickt oder aggressiv wird. Jedes Tier, egal ob Maus, Katze oder Schlange, ist berechenbar. Menschen sind es nicht.” Nach fast vier Jahren Studium muss Holger einen Schlussstrich ziehen. Seine Ängste beeinträchtigen ihn während der Klausuren sehr stark. Die meisten Prüfungen besteht er nicht. Holger macht Urlaub im Kloster, um sich religiös weiterzubilden. Aus Tagen werden Wochen und aus Wochen Monate, sodass Holger schlussendlich ein dreiviertel Jahr bleibt. Er genießt die Ruhe. „Man ist wie in so einer Käseglocke von der Hektik der Welt abgeschnitten.” Der gesundheitliche Zustand seiner Eltern verschlechtert sich und Holger entscheidet sich seine Zeit im Kloster zu beenden. Er möchte für seine Eltern da sein. Fünf Jahre pflegt Holger seine Eltern, bis sie kurz aufeinander sterben. Holger steht jetzt allein da. Er kann die Miete nicht mehr zahlen und wird nach kurzer Zeit aus dem Haus geworfen.
Holger ist obdachlos. Er findet fürs Erste Unterschlupf in einem Wohnheim. Nach einem Jahr bewegen ihn die schlechte Hygiene und der Diebstahl dazu weiterzuziehen. Er findet Arbeit und Unterschlupf bei einem Milchbauern. Ein Lichtblick? Eher nicht. Seine Unterkunft ist immer noch schäbig und kalt. Geld für seine Arbeit sieht er nie und das Essen fällt nur sehr hager aus. „Eine Wassersuppe habe ich gekriegt, drei Nudeln waren drin – ich habe sie gezählt.” Was Holger anfangs nicht weiß: Der Bauer betrügt ihn. Der Landwirt lässt den Stromzähler des Stalls über Holgers kleine Hütte laufen. Als der Betrug auffliegt, bröckelt das Verhältnis zwischen Holger und dem Bauern immer weiter. Holger wird schlussendlich aus seiner Wohnung ausgesperrt. Nur mit dem, was er am Leib hat, steht er nach drei Monaten bei dem Bauern wieder auf der Straße. Jeder Versuch, an Hilfe zu kommen, ist erfolglos: Holger verbringt den Winter auf der Straße. Er flüchtet sich ins Trinken, doch die Wärme, die der Alkohol spendet, ist nicht langanhaltend. Seinen letzten Anker, den Glauben, verliert er nie. „Was mir Kraft gegeben hat, ist die Tatsache, dass wir nur eine bestimmte Zeitspanne auf Erden sind und dass das Leben eine Prüfung fürs Himmelreich ist.” Er bastelt sich immer wieder ein Kruzifix aus Stöckchen, die er im Park findet, um zu beten. „Ich glaube sehr an die Jungfrau Maria und an ihre heilende Kraft. Als es so kalt war, habe ich zu ihr gebetet, dass ich nicht krank werden möge.” Kurz vor dem Kältetod wird er von einer Polizistin gerettet.
Der Frühling Sie nimmt ihn mit auf die Wache und sorgt dafür, dass er auf einem anderen Bauernhof unterkommt. Die Bäuerin gewährt Holger Asyl und päppelt ihn wieder auf. „Drei bis vier Tage habe ich nur gegessen und geschlafen. Und ich habe mal wieder die Dusche benutzt, das war das Schönste!” Holger arbeitet für die Familie und bekommt Essen, Trinken und Taschengeld. Diese Familie lässt ihn wieder an das Gute im Menschen glauben. Um seine Alkoholsucht und die Ängste in den Griff zu bekommen, geht Holger nach drei Monaten in eine Klinik. Dort entdeckt er Videospiele für sich und taucht in eine Parallelwelt ab, die er nicht mehr verlassen will. Einer der Therapeuten schafft es ihm die Schönheit der realen Welt zu zeigen und holt ihn so aus seiner fiktionalen Welt ab. Das erste Ausflugsziel nach draußen ist der ein paar Meter entfernte Magnolienbaum im Klinikgarten. „Der war so schön, da bin ich immer wieder raus.” Holger blüht auf. Ab diesen Zeitpunkt hat seine Therapie immer mehr Erfolg. Nach und nach traut er sich immer mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Der Sommer Nachdem seine Therapie im Klinikum abgeschlossen ist, entschließt er sich in die sozialtherapeutische Einrichtung „Haus Rabenholz“ zu ziehen. Eine eigene Wohnung kommt für ihn nicht in Frage. Soziale Kontakte sind für ihn wichtig. Holger setzt sich im Haus Rabenholz für seine Mitbewohner ein und wird zum Bewohnervertreter gewählt, der er heute immer noch ist. Er entdeckt das Kochen für sich und erfreut sich daran, seine Liebe fürs Detail ausleben zu können. Holger geht ebenfalls seinem neuen großen Hobby, den Fremdsprachen, nach und arbeitet beim Hausmeister.
Holgers Anker Trotz der Zweifel in den Tiefphasen seines Lebens ist Holger auch heute noch zutiefst religiös. „Damals dachte ich, Gott hätte mich verlassen.“ Die schwierigen Zeiten sieht er rückblickend als Prüfung und Menschen, die ihn gerettet haben, als Wunder Gottes an. Wenn er an seine Vergangenheit zurückdenkt, ist es sein Glaube, der ihn am Leben gehalten hat. Die Religion begleitet Holger täglich und er ist auf der Suche nach einem geeigneten Bibelkreis. Mit seiner Vergangenheit hat Holger heute abgeschlossen, er schaut lieber in die Zukunft. Er ist froh, kein Arzt geworden zu sein. Ihm ging es nie wie den meisten seiner Kommilitonen um Ansehen oder Geld. „Der Mensch rückt da immer mehr in den Hintergrund. Es ist schon merkwürdig, wenn man im ersten Semester sagen kann, wie viel man später mal verdient, wenn man seinem Patienten nur die Hand drückt.”
Die Begeisterung für Hotels bleibt und er beschäftigt sich gerne mit der Hotelgeschichte. Für Holger ist es besonders wichtig, den Augenblick zu genießen. Das Leben kann sich von den einen auf den anderen Tag um 180 Grad drehen. Intelligenz, ein Studium oder ein gutes Herz spielen dann keine Rolle mehr. Holger hat das am eigenen Leib erfahren und kann die schönen Momente dafür umso mehr schätzen. Heute genießt er die glücklichen Momente zusammen mit seiner Frau, die er im Haus Rabenholz kennengelernt und geheiratet hat. Mit ihr zusammen möchte er gerne noch viel von der Welt sehen und arbeitet voller Vorfreude auf seine nächsten Reisen hin.
Die Geschichte von Holger, erzählt von Johannes Stingl.
2 Jahre lang haben wir keinen Aktions·tag machen können.
Aber jetzt war es endlich wieder möglich. Unsere Arbeits·gruppen haben alles vorbereitet: Wir haben zum Beispiel Plakate gemacht.
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Wir haben uns Texte für unsere Aufkleber ausgedacht. Auf den Aufklebern steht:
Mehr Inklusion wagen: Zusammen hält uns niemand auf!
Behindert oder nichtbehindert? Einfach Mensch!
Wir haben einen Stand beim 1. Oberpfalz·tag in Amberg gemacht. Wir hatten einen tollen Platz: Wir waren im Fest·zelt auf dem Innen·hof von der OTH. Das Motto für unseren Aktions·tag war: Gemeinsame Fuß·spuren.
Von morgens bis abends haben wir fleißig gearbeitet. Wir haben viele kleine Geschenke verteilt:
Tattoos zum Aufkleben
Herz·brezen
Plätzchen in Fuß·form
Aufkleber, Luftballons und Stifte
unser Magazin LeichtSinn
Infos für eine gute Zusammen·arbeit von Menschen mit und ohne Behinderung
Wir haben viele Menschen getroffen. Wir haben schöne Gespräche geführt. Und wir haben ganz schön geschwitzt. Viele Besucher haben Wünsche für alle Menschen aufgeschrieben. Die Wünsche sind auf bunten Fuß·spuren. Manche Menschen haben auch Bilder gemalt.
Danach waren wir müde. Und froh: Das war ein sehr schöner Aktions·tag!
Am 30. August 2021 haben wir eine Aktion gemacht: Gemeinsam mit geflüchteten Menschen haben wir Bäume gepflanzt. Astrid Knab und Bettina Hahn haben einen Text geschrieben:
Klimaschutz, Inklusion und Integration vereint beim Einheitsbuddeln 2021
„Mach mit beim Einheitsbuddeln 2021! Stell dir vor, am Tag der Deutschen Einheit würde jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen. Wäre das nicht eine Tradition, auf die wir alle stolz sein können? Mach jetzt mit und hilf uns, in diesem Jahr 1 Million Bäume in die Erde zu bringen“, so heißt es auf der offiziellen Seite Einheitsbuddeln-2021.de.
Wir haben mitgemacht und gemeinsam 8 Bäume gepflanzt! Bei der Aktion zum Einheitsbuddeln in Amberg mit dem Wundernetz, der Flüchtlingshilfe der Malteser und der Bildungswerke ging das Anliegen jedoch noch viel weiter.
Man muss spüren können, dass man dazu gehört und willkommen ist. Meinungen und Sichtweisen werden vor allem von Realitäten und Erfahrungen geprägt. Und die Erfahrungen, die wir alle am 02.10.2021 beim gemeinsamen Pflanzen der Bäume im Interkulturellen Garten der Malteser gemacht haben waren geprägt von gegenseitigem Respekt und fröhlichem, ungezwungenem Zusammensein. Bei der Beschäftigung mit den unterschiedlichen Bäumen, die zum Teil auch in den Herkunftsländern der Menschen mit Migrationshintergrund zu finden sind, beim gemeinsamen buddeln, Pflanzen und gießen konnte jede:r seine Fähigkeiten und Möglichkeiten einbringen.
Teilhabe für Alle als elementare Voraussetzungen für eine gerechte Gesellschaft wurde hier gelebt und für alle ganz „wunder“ bar erfahrbar. Gleichzeitig konnte aktiv ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet und ein sorgsamer Umgang mit der Natur geübt werden.
Die gemeinsame Brotzeit um das Feuer hat besonders deutlich gemacht, wie achtsam Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern mit und ohne Beeinträchtigung sich um die Zukunft unserer Natur und um ein friedliches Miteinander sorgen.
Das Pflanzen der Bäume ist ein starkes Symbol. Es steht sowohl für starke Wurzeln und Beständigkeit als auch für Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, denn nur was wir jetzt pflanzen und säen kann später Früchte tragen und uns nähren!
Am 16. Oktober 2021 haben wir einen Kurs gemacht: Sicher unterwegs im Internet. Polizeioberkommissar Sven Ertel war bei uns in der OBA. Das hat er uns erklärt:
Ich habe ein Termin für die Impfung ausgemacht in der Seite „Bayerisches Impfzentrum“. Im März hatte ich mein ersten Termin für die Coronaimpfung. Und meinen zweiten Termin im Mai.
Am 13. März bin ich zum Impfzentrum in Amberg gefahren und bin zu erst am Eingang reingegangen. dann habe ich einer Person meinen Ausweis und meine Anmeldung gegeben damit ich die Impfung bekomme.
Als die Person sagt ich kann weiter zu den Kabinen gehen, machte ich das und es wurde alles überprüft. Dann sollte ich noch wo unterschreiben. Dann ging es weiter in einem großen Raum wo viele Kabinen mit Nummern waren.
Als erstes wurde ich aufgerufen und informiert, was alles so passieren kann und ob ich noch Fragen hab. Ich sagte nein. Und dann habe ich noch gewartet und dann ging ich in eine Kabine. Da waren zwei Ärzte und dann kam die Impfung. Danach habe ich noch 15 Minuten warten sollen, um zu schauen ob es mir gut geht.
Die Nebenwirkung von der 1. Impfung von Corona ist aber bei jedem Menschen anders. Bei mir war es die ersten 3 Tage so: hat Gliederschmerzen, mal kalt mal warm und Schweißausbrüche mehr nicht, aber bei jedem ist es anders. Bei der zweiten Impfung hat ich nur kurz Kopfschmerzen mehr nicht is aber bei jedem anders.
Heute, am 5. Mai, ist der Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Normalerweise würden wir an diesem Tag versuchen, möglichst viele Menschen direkt anzusprechen. Leider geht das dieses Jahr nicht. Aber wir haben etwas für euch vorbereitet … bald gibt es etwas auf die Ohren und zum Anschauen für euch!
Heute denken wir an unsere Teamkolleg/innen und freuen uns über Aktionen in ganz Deutschland.
Auf dem Plakat von Aktion Mensch sind oben fünf gezeichnete Personen, die sich für Inklusion einsetzen. Darunter steht „Unsere Stimme für Inklusion!“ Wiederum darunter ist ein großes weißes Feld: Darauf stehen in bunten Farben die Namen von allen Menschen, die gerade aktiv im Projekt „Wundernetz 2 – gemeinsam stärker“ mitarbeiten.
Wir möchten gerne allen Menschen, die am Magazin LeichtSinn mitgearbeitet haben, eine Stimme geben. Während Corona ist es schwierig, Pressetermine zu vereinbaren. Deshalb haben wir uns im Redaktionsteam gegenseitig Fragen gestellt. Wir beantworten aber auch sehr gerne weitere Fragen.
Welche Rückmeldungen bekommt ihr von Freunden und Familie?
Janine Franceschini: „Meine Tante in Hessen hat das Magazin gelesen und sie sagt: Der Mandelkuchen schmeckt lecker.“ Daniel Slepitschka hat den Kuchen auch schon gebacken und gleich noch einen Tipp dazu: „Es hat gut geklappt! Kann man schön einfrieren!“
Silvia Stiegler hat ihrer netten Taxifahrerin auch ein Magazin geschenkt, die war sehr erstaunt über den Umfang: „Das ist ja eher ein Katalog als ein Heft!“
Maria Popps Besucher sind begeistert und Julian Urbaneks Familie sprachlos: Beide sind mit einer ganzen Seite im Magazin im Artikel Besondere Menschen vertreten. Auch Lisa Lists Foto und Gedicht kommen gut an: „Viele Leute suchen nach den versteckten Gesichtern in meiner Zeichnung, finden aber nicht alle.“
Silvia Stiegler hat ihrer Freundin Regina im Wohnheim die Hörversion im Internet vorgespielt. Regina kann nicht selbst lesen, hat sich aber sehr gefreut, auf diese Weise am Magazin teilhaben zu können.
Welche Termine fandet ihr besonders schön?
Lisa List: „Es war eine schöne lange Zeit, man hat die anderen gut kennen gelernt. Und es war ein sehr bunt zusammengewürfelter Haufen, die an dem Magazin mitgewirkt haben.“
Janine Franceschini und Julian Urbanek fanden alles an unseren Treffen schön. Und Silvia Stiegler erzählt: „Es war spannend, andere Leute kennenzulernen. So eine Chance hätten wir ja sonst nicht. Und die Fototermine waren toll: Wir wurden geschminkt und so kennt man uns ja sonst nicht!“ Julian Urbanek hat besonders das „Haare stylen lassen“ beim Fotoshooting gefallen.
Roland Gubiczs Lieblingstermin war die Reportage hinter den Kulissen einer Pizzeria: „Ich hab dort Cappuccino und Kaffee probiert aus der großen Maschine und Nudeln gemacht. Und der große Schaber für die Pizza war super.“
Hildegard Legat, Projektleiterin von „Wundernetz 2 – gemeinsam stärker: „Jeder Einzelne wird in unserem Projekt mit seinen Fähigkeiten einbezogen, das Empowerment für eine selbstbestimmte Mediennutzung ist eines unserer wichtigsten Ziele.“
Lisa Peter: „An der Arbeit im Wundernetz gefällt mir das gemeinsame Erarbeiten eines Projektes in einer Gruppe mit einzigartigen Menschen, mit viel Spaß und viel Lachen.“
Monika Ehrenreich: „Gerade in der Anfangszeit war es schwer, den richtigen Mittelweg für die Zusammenarbeit zu finden, bei dem niemand überfordert wird und die Erklärungen nicht ausufern und langweilen und sich trotzdem jedermensch nach seinen Fähigkeiten einbringen kann. Anfangs wurden auch meine vielen schweren Fragen gerügt.
In der Rückerinnerung hat unser Team keine schlechten Erlebnisse abgespeichert. Für manche Kolleg*innen war es aber schwer, dass unsere Arbeit so lange gedauert hat. Deshalb haben manche Menschen das Team nach einer Weile verlassen oder nur an einzelnen Artikeln mitgewirkt. Roland fühlte sich überfordert und brauchte eine Pause, kam aber nach einer Weile wieder zu den Treffen – „weil es Spaß macht!“.“
Auch Maria Popp hat manchmal überlegt aufzuhören, Silvia Stiegler erklärt dazu: „Es dauert so lange, bis es fertig geworden ist. Wir mussten eine Ewigkeit warten, bis das Ergebnis da ist!“
Was ist das Besondere am Suchbild-Rätsel im Magazin?
Monika Ehrenreich berichtet: „Für das Suchbild-Rätsel hat jeder Mensch aus dem Team ein paar besondere Gegenstände mitgebracht, die wir dann gemeinsam in Szene gesetzt und ausgeleuchtet haben, damit Lisa Peter gute Fotos machen konnte.“
Luise Vogel erinnert sich: „Es war interessant, wie aus vielen einzelnen Dingen ein großes Bild entstand. Wir haben die Dinge immer wieder neu arrangiert, bis es uns allen gefallen hat. Und alle haben sehr konzentriert daran mitgearbeitet – es war ein sehr schönes Miteinander.“ Maria Popp hatte Glückssteine dabei, Luise Vogel brachte verschiedene Flattermänner mit, andere suchten Fundstücke in der Natur. Lisa List steuerte eine geschmiedete Schnecke bei und einen gedrechselten Holzpilz, die ihr Bruder selbst gemacht hatte: „Das Lustige ist, dass ich überhaupt keine Pilze mag. Das weiß mein Bruder auch. Deshalb war‘s lustig. Und diesen Pilz mag ich auch.“
Welcher Artikel ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
Monika Ehrenreich: „Die Suche nach Witzen zog sich besonders lange hin. Immer wieder haben wir uns die gesammelten Witze angehört und nie war auch nur ein Witz dabei, über den wir alle lachen konnten. Das waren unsere Entscheidungsvorgaben:
Ist der Witz gut?
Ist der Witz gut zu verstehen?
Beleidigt der Witz jemanden?“
Michaela Götz hat einen eigenen Hefter angelegt und dort Witze nach Themen gesammelt. Vor unseren Treffen testete sie ihre Sammlung unermüdlich an ihrem Kollegen Robert Wöhl. Dieser war froh, als die Arbeit daran endlich abgeschlossen war und schmunzelt: „Das Beste ist, wenn man über sich selbst lachen kann.“
Was sind eure Lieblingstexte?
Silvia Stiegler mag die Horoskope und den Text über Besondere Menschen: „Schön, dass unser Werner noch dabei ist!“ Werner Staudte verstarb Anfang 2020.
Janine Franceschini mag die Seite über Kommissar Rex: „Den hab ich früher gern geschaut.“, Roland Gubicz freut sich über die Eule von Harry Potter. Julian Urbanek und Christof Fackler finden Sport besonders spannend und damit den Text über die Special Olympics. Daniel Slepitschka hat sich über die Quizfragen gefreut, denn: „Ich habe ein Lieblingsquiz – Wer wird Millionär!“ Luise Vogel freut sich, dass der Buchtipp über Rosa Parks dabei ist, der im Zuge der BlackLivesMatter-Bewegung besondere Aktualität hat. Lisa List erklärt: „Ganz uneingebildet: Der von mir selber!“
Die Horoskope gehören zu Silvias Lieblingstexten, aber einfach war die Arbeit daran nicht …
Monika Ehrenreich: „Die Horoskope waren das erste Wunschthema, das an uns herangetragen wurde. Und wir haben uns sehr gefreut, dazu schnell eine Autorin zu finden. Aber wir haben uns lange die Zähne an einer passenden Bebilderung der Sternzeichen ausgebissen: Die Bilder von Bildagenturen waren nicht verständlich genug. Dann wollten wir selbst töpfern, malen, fotografieren und hatten die wildesten Ideen, z. B. Fischstäbchen in der Pfanne für Fische, eine Löwenstatue vor dem Rathaus, einen Kollegen im Planschbecken als Wassermann …. Aber wir sind immer daran gescheitert, die Bilder nach den Regeln der Leichten Sprache eindeutig zu bekommen. Wie stellt man zum Beispiel eine Jungfrau klar und eindeutig erkennbar dar? Schließlich haben wir einen Kompromiss gefunden und die Seiten mit Fotos von Sternenhimmeln hinterlegt.
Auch sprachlich waren die Horoskope eine große Herausforderung. Horoskope sind in ihrem Wesen bewusst mehrdeutig und schwammig auslegbar. Aber die Leichte Sprache fordert Eindeutigkeit. Das ist auch unseren Prüferinnen und Prüfern für die Leichte Sprache immer wieder aufgefallen. Sie haben viel angemerkt in diesen Seiten.“
Wie habt ihr euch auf die Interviews vorbereitet?
Monika Ehrenreich: „Vor einem Interviewtermin haben wir in der Gruppe gemeinsam überlegt: Was wollen wir wissen? Was wäre spannend zu lesen? Viele Fragen ergaben sich dann auch direkt im Gespräch. Beim Interview über die Special Olympics durften wir die Sportler im Umkleideraum der Turnhalle befragen, danach zog es einige Interviewer noch in die Halle, um auch ein paar Körbe zu werfen.
Besonders intensiv war die gegenseitige Fragerunde, die wir für den Text „Besondere Menschen“ gemacht haben: Im Vorfeld zum Fototermin hatten wir ein eigenes Treffen, bei dem sich alle Teilnehmenden viele offene Fragen gestellt und beantwortet haben. Das geschah mit großem gegenseitigem Respekt und Interesse.“
Lisa List: „Es war spannend zu hören, was unsere Kollegen so alles in ihrer Freizeit machen!“
Wie war die Zusammenarbeit in der Gruppe? Warum habt ihr mitgemacht?
Maria Popp: „Ich mach mit, weil mich die Themen interessieren.“
Janett Maaß: „Ich finde es schön, wenn jeder alles lesen kann.“
Robert Wöhl erzählt: „Manchmal hast du einen Arbeitstag, da würdest du deine Arbeitskollegen gern erschießen. Aber die Arbeitsgruppe ist was, was Spaß macht. Und man will ja der Öffentlichkeit was zeigen.“
Monika Ehrenreich: „Das Motto für unsere Zusammenarbeit war ein Zitat von Pippi Langstrumpf: „Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut.“ Und glücklicherweise hat sich schließlich alles gut gefügt …
Julian Urbanek: „Mir hat alles gefallen. Mich freut’s, dass unsere Gruppe weitergeht! Ich will auch meine Freundin mitbringen.“
Wie war die Arbeit für die Grafiker an LeichtSinn?
Monika Ehrenreich: „Lisa Peter erstellte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein Template für die Seiten in enger Zusammenarbeit mit unserer inklusiven Redaktion. Sie erstellte auch die Fotostrecke zum Backrezept und das Suchbildrätsel. Anfang 2020 übernahm Alexander Nuißl die Gestaltung und entwickelte das Layout nach den Vorgaben weiter bis zum druckfertigen Magazin.“
Lisa Peter: „Mir gefällt der andere Blickwinkel. Nicht die klassische Strenge, sondern der kreative und spielerische Zugang zu den Themen. Durch das Wundernetz hab ich viele interessante Leute kennengelernt, die mir ewig in Erinnerung bleiben werden.“
Alexander Nuißl: „Den Auftrag, ein Heft in Leichter Sprache zu gestalten, bekommt man als Grafiker nicht allzu oft angeboten. So hat mich das Thema auch sofort elektrisiert. Beim Loslegen musste ich dann feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, ein schönes Heft zu gestalten, dass gleichzeitig auch alle Kriterien der Leichten Sprache erfüllt. Man stößt da doch recht schnell an gestalterische Grenzen, die es zu überwinden gilt … Ich habe durch dieses Projekt sehr, sehr viel gelernt – auch dank meiner professionellen Lektorin Monika Ehrenreich, die sich in Sachen Leichter Sprache ziemlich gut auskennt und mich immer wieder auf die „richtige Gestaltungsspur“ zurückgebracht hat. Sehr wichtig im Gestaltungsprozess waren die Grundlagen, die bei der Gruppenarbeit entstanden, und die Rückmeldungen der Prüferinnen und Prüfer für die Leichte Sprache beim finalen Feinschliff des Magazins.“
Wie geht es jetzt weiter für das Redaktionsteam?
Monika Ehrenreich: „Gerade versuchen wir, unser Magazin bekannt zu machen. Und wir hoffen, zumindest mit der Hörversion weitermachen zu können. Im Januar wollen wir kleine Gedichte schreiben und diese danach im Tonstudio von Udo Hartmann vertonen.“
Silvia Stiegler möchte am liebsten persönlich ganz viele verkaufen, im Wohnheim, auf dem Marktplatz und eigentlich überall wo sie hinkommt: „Damit wir ein zweites Heft machen können!“ Und sie hat eine klasse Idee für die Vermarktung: Ein Gewinnspiel im Internet, bei dem zehn Hefte verlost werden, die von allen aus unserem Redaktionsteam unterschrieben wurden.
Mein Lieblingswort ist yakamoz. Das ist ein türkisches Wort. Man spricht es so aus: jakamoss. Das Wort hat mehrere Bedeutungen. Eine Bedeutung ist: leuchten.
Eine Bedeutung aus der Wissenschaft ist: Meeresleuchten. Der Fachbegriff dafür ist Phosphoreszenz. Das spricht man so aus: fos-fo-res-zenz
Es gibt auch noch eine sehr schöne Bedeutung: Mondscheinlicht auf dem Wasser. Ein einziges Wort beschreibt ganz viel und löst viele Gefühle aus. Wenn ich das Wort höre: Dann stehe ich am Ufer. Es ist dunkel und kühl. Über mir leuchtet der Mond. Und vor mir auf dem Wasser sehe ich ihn noch einmal.
Andreas Frühlingsgruß ist eine Collage aus Fotos, die er mit seinem Hund Janosch bei langen Spaziergängen gemacht hat. Auf allen Bildern herrscht eine besondere Stimmung durch das einfallende Sonnenlicht.
Vogelsang
Lisas List hat uns eine neue Zeichnung geschickt: Mit Bleistift auf weißem Papier hat sie einen Baum mit Blütenzweigen gemalt, auf dem ein Vogel ein lautes Lied trällert. Im Hintergrund ist eine felsige Landschaft.
Gute-Laune-Bilder Silvia schickt kunterbunte Ostergrüße mit einer Collage aus Stickern. Auf dem Bild sind Sticker von gezeichneten Osterhasen, Fotos von Hasen und Kaninchen, Küken und Blüten in vielen Farben und Formen.
Das braucht man dafür: 1 TL Salz, 350 g Mehl, 4 Eier, 1/8 L Wasser
So geht die Zubereitung: Eier mit dem Schneebesen verklöppeln. Wasser, Salz und Mehl hinzufügen. So lange schlagen, bis der Teig Blasen macht. Einen großen Topf mit Wasser und 2 TL Salz zum Kochen bringen. Teig vorsichtig in das kochende Wasser pressen. Kurz aufkochen lassen. Schaumkelle herausnehmen, abschrecken.
Der Frühling ist für mich eine warme jahreszeit wo es meistens bis zu 20 oder 25 grad und Sonne gibt … Man kann im Frühling viel mehr draussen unternehmen als wie im Winter oder Herbst … Man kann zbsp. Fahrrad fahren, Joggen, Spazieren gehen, oder im Garten sitzen und mit Freunden oder Familie Grillen … Und man kann auch viel mehr im Garten arbeiten ausführen wie zbsp. Gemüse anpflanzen, unkraut jäten, Obst ernten, die hecken schneiden, Blumen einpflanzen und bewässern … Und ausserdem werden die Tage wieder länger, das heißt es wird immer später finster …
Letztes Jahr war ich sogar im Frühling im Stadtpark und ich habe letztes Jahr im Frühling im Stadtpark auch schon eine Bibermama mit ihren Biberbabys beim schwimmen im Bach beobachtet … Ich konnte sogar die Bibermama fotografieren … sie war überhaupt nicht scheu. Es war für mich sehr schön, mal eine Bibermama mit ihren Babys live im Stadtpark zu sehen … Denn ich habe noch nie einen Biber live gesehen … Letztes Jahr war es das erste mal dass ich einen Biber im Stadtpark live gesehen habe …
Und es gefällt mir sehr, wenn im Frühling die Tulpen, die Rosen, und all die anderen Blumenarten anfangen zu blühen … das ist für mich der Frühling …
Das Buch heißt Avalon, geschrieben von Kathy Jones.
Warum ist das ein gutes Buch?
Es das Feiern der Mysterien der Natur. Es geht um verborgenes Wissen und Offenbarung, ist eine Reise der Herausforderung, Veränderung und Heilung. Eine Reise zu den tiefsten Wurzeln keltische Spiritualität.
30 g Honig, 130 g Butter, 100 g Weizenmehl, 50 g Buchweizenmehl, 1 ½ Tel. Backpulver, 3 Eier, 110 g Zucker, 2 EL Vanillezucker, 1 Prise Salz, Abrieb ½ unbehandelten Zitrone, flüssige Butter, die Förmchen
So geht die Zubereitung:
1. In einer Kasserolle den Honig mit d. Butter schmelzen, beiseite stellen
2. Beide Mehle mit dem Backpulver vermischen u. in eine Schüssel sieben
3. In einer Rührschüssel: Eier Zucker, Vanillezucker, Salz u. Zitronenabrieb cremig rühren. Mehlmischung untermischen + abgekühlte Honigbutter unterrühren. 1-2 Std. kühl stellen
Leider wird es noch eine Weile dauern, bis wir uns wieder einmal treffen können. Bis dahin senden wir uns im Wundernetz manchmal Briefe. In Roberts Brief steckte ein schönes Frühlingsbild, das wir hier gerne mit euch teilen.
Silvias Frühlingsgeschichte An einem schönen Frühlingstag bin ich mit meinen Eltern spazieren gegangen. Wir machten uns auf den Weg zur Kirche. Als wir durch das Dorf gingen, begegneten uns schon Kinder, die mit Inlineskatern unterwegs waren. Sie waren sehr fröhlich. Wir gingen weiter den Berg hinauf Waldrand angekommen. Entdeckten die Osterglocken. Ein paar Meter weiter sahen wir schöne Leberblümchen. und wunderschöne gelbe Butterblumen. Am Berg angekommen setzten wir uns auf eine Bank und ruhten uns aus und stärkten uns mit einer kleinen Brotzeit. Zufrieden und glücklich gingen wir wieder nach Haus. Wir waren uns einig Es war ein schöner Sonntag Nachmittag
Von Silvia Moosburger
Frühlingsgefühle Wir freuen uns auf den Frühling, denn es wird warm und die Tage werden wieder länger. Wir freuen uns, dass wir wieder in den Garten gehen können und sehen, wie die Blumen und Pflanzen aus der Erde schießen. Bald werden wieder Tulpen blühen und der Rasen wird wieder grün. Auch Tiere genießen den Frühling. Igel erwachen aus dem Winterschlaf. Zugvögel kehren wieder zurück. Wenn die Sonne scheint, fliegen Insekten. Es ist einfach wunderschön, die Luft riecht so frisch und warm.
Am 25. März 2021 haben wir uns abends am Computer getroffen: zu unserer ersten Video·konferenz. 21 Menschen aus dem Wundernetz waren dabei. Beim nächsten Mal werden wir hoffentlich sogar noch mehr Leute …
Wir haben uns sehr gefreut: So konnten wir uns wenigstens am Computer·bildschirm treffen! Es war schön, bekannte und liebe Gesichter wieder·zu·sehen und einfach zu plaudern, sagte Christian.
Aus dem Jura-Wohnheim in Rosenberg war uns eine ganze Gruppe zugeschaltet: Birgit, Silvia, Carola, Regina und Roland haben zum ersten Mal das Programm Zoom benutzt.
Bettina hatte Spiele vorbereitet, die auch bei einer Video·konferenz klappen. Das war sehr witzig und wir fühlten uns wie eine Gemeinschaft. Beim Abschieds·spiel haben wir uns gemeinsam stark gemacht.
Und wir haben natürlich auch gearbeitet: Wir planen ein gemeinsames Musik·video. Wir wollen das Wundernetz-Lied aufnehmen. Ob es klappt, seht ihr am 5. Mai: Dann ist der Internationale Tag für Menschen mit Behinderung. Da wollen wir unser Video online zeigen.
YouTube ist eine Video-Platt·form im Internet. Das heißt: Auf der Internet·seite gibt es Videos. Das Wort Youtube kommt aus der englischen Sprache. Das wird so gesprochen: Ju Tjub. Auf der Internet·seite kann man sich Videos anschauen. Und man kann selbst Videos hoch·laden.
Die Arbeits·gruppe YouTube hat sich von Oktober 2018 bis Januar 2019 getroffen. In der Gruppe waren Menschen mit verschiedenen Behinderungen und 26 Studenten und Studentinnen von der OTH. Die Studenten und Studentinnen haben einen Kurs gemacht mit dem Thema „Dokumentar·filme über Empowerment“. Den Kurs gemacht hat Professor Karlheinz Müller.
Unsere Kollegen haben in fünf Gruppen gemeinsam Filme gemacht. Jede Gruppe hat sich ein Thema gesucht. Dann haben alle Ideen gesammelt. Danach haben unsere Kollegen gemeinsam gefilmt. Und schließlich wurden Filme für YouTube gemacht.
Ein Film erzählt davon, wie Klaus sein Bein verloren hat. Und wie er mithilfe von Svetlana neue Kraft gefunden hat.
Ein Film begleitet Julian durch seinen Alltag: Vom Busfahren zu seiner Arbeits·stelle und in seine Freizeit.
Ein Film erzählt von Yasmin und ihrer Arbeit als Prüferin für die Leichte Sprache.
Ein Film erzählt von Andreas und seinem Therapie·hund Janosch.
Ein Film erzählt von Josef, der Kinder im Rollstuhl im Basketball·spielen trainiert. Und von dem Rollstuhl·fahrer Robert.
Hallo du Coronakrise, na wie geht es dir? Willst mich ärgern, willst mich foppen? Aber nicht mit mir!
Ja, es hat sich viel verändert, auch in unsrer OBA. Seit dem März zweitausendzwanzig waren wenig Leute da.
Keine Arbeit, keine Schule, keine Freunde weit und breit, immer nur die gleichen Leute und – auf einmal – so viel Zeit.
Haare wurden kaum gestutzt, Zähne nicht sooo gut geputzt. Ein Vorteil ist – das sieht man nicht, denn überall ist Maskenpflicht.
Weißt du was Coronakrise, dieses Jahr muss besser werden: wir woll´n andre wieder sehn, und aktiv sein – das wär` schön! Miteinander reden, lachen, tausend tolle Dinge machen.
Doch – die Gefahr ist nicht gebannt! Corona in fast jedem Land. Drum immer Masken, Abstand halten, weiterhin muss Vorsicht walten. Vielleicht bekommen WIR es hin, wenn WIR uns ALLE sehr bemühn! Vielleicht musst DU dich dann verziehn.
Nun beginnt ein Neues Jahr, in dem sich hoffentlich viele Hoffnungen erfüllen werden … Wir wünschen euch ganz herzlich einen guten Rutsch! Kommt gesund ins Neue Jahr 2021!
Hier sind einige Wünsche aus den Teams von Wundernetz und OBA:
Neujahrswunsch von Thorsten: Das meine Fam. U. Ich Gesund bleiben u. im kommenden Jajr sich wieder mit Freunden treffen können. Und wieder Kurse besuchen.
Wunsch von Roland: Ich bleibe gesund. Das Wundernetz weiter geht
Wunsch für 2021 von Michaela: Das die schlimme Zeit mit Corona vorbei geht. Endlich wieder Normalität. Das es keine Corona-Leugner mehr gibt. Frieden auf Erden und viel Gesundheit.
Wunsch von Holger: Einen Vortrag über den Land- und Waldbau beim Ranger Christian besuchen. (Auch Jagd-Ethik möglich.)
Neujahrswunsch von Christof: Ich wünsche mir, daß mein „Club“ aufsteigt
Wunsch für 2021 von Silvia: Offter Was Machen wie in disen Jahr
Wunsch von Anja: Musical anschauen so wie Tarzan; Minigolfen, Tierheimbesuch
Und hier gesammelte Wünsche aus dem OBA-Team:
Ganz viel Glück.
Und alles wird gut.
Einfach mal positiv denken, auch wenn man es suchen muss.
Ich wünsche allen viel Freude an der Arbeit, Glück und Gesundheit.
… ich wünsche mir, dass ich wieder alle Menschen, die ich liebhabe, umarmen kann …
Hoffnung auf Gemeinschaft
Respekt und Tolleranz für alee. Egal wie ich aussehe
Ich wünsche mir Freiheit und Zufriedenheit
Sauviel Spaß bei der Arbeit
Für das Jahr 2021 wünsche ich uns allen Gesundheit, Geborgenheit, Geselligkeit, Gemütlichkeit
Dass ich meine Lieben wieder umarmen und knuddeln darf, dass wir Alle Corona gut (einigermaßen gut) überstehen. Bleibt gesund und zuversichtlich!!! Ich freue mich auf die OBA auch wieder im nächsten Jahr
Eine Insel mit Palme im Meer … & ganz viel Gesundheit
Ich wünsche mir für das Jahr 2021, dass Menschen sich wieder begegnen können und sich auch wieder näher kommen können.
So vieles war in diesem Jahr leider nicht möglich. Vor allem aber konnten wir uns nur manchmal sehen und besonders zu Weihnachten vermissen wir Kontakte noch mehr …
Deshalb hatte Hildegard Legat, die Leiterin der OBA der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach und die Chefin im Wundernetz, in einem Brief um die Einsendung von Sternen gebeten: Viele Menschen haben Sterne gebastelt und geschickt. Jetzt sind zumindest die Sterne symbolisch vereint. Sehr, sehr schön!
Egal, wie oder mit wem ihr in diesem Jahr Weihnachten feiert: Genießt die schönen Momente und schickt gute Gedanken an alle eure Lieben!
Heute haben wir einen sehr schönen Last-Minute-Geschenketipp von unserer Kollegin Anja:
Basteltipp: 15. Minuten Weihnachten in der Tüte
Dafür braucht man: Eine Tüte, 1 Teebeutel, 1 Geschichte, 1 Süßigkeit 1 Kerze
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So geht es: Kerze, Teebeutel, Geschichte und Süßigkeit in den Beutel geben. Aussen zettel mit dem hinweis aufgleben: 1. Tee aufbrühen 2. Kerze anzünden 3. Fuße hochlegen 4. Geschichte lesen 5. Tee und Süßes genießen 6. Entspannen
Seit einigen Jahren unterstützt uns Familie Koch aus Sulzbach-Rosenberg jedes Jahr mit einer Spende. In diesem Jahr hat die Familie noch mehr gespendet: 2500 Euro! Das Geld ist für die Fortsetzung von unserem Projekt, wenn wir keine Fördergelder mehr bekommen.
Ganz herzlichen Dank!
Auf dem Bild sind mehrere kleine Bilder: eine Pusteblume, die wie ein Herz geformt ist. Drei Gläser, die mit Münzen gefüllt sind. Eine Leuchtreklame mit dem Text „Thank you!“. Eine Stange, an der 200- und 500-Euro-Scheine aufgehängt sind. Ein Herz aus Gänseblümchen.
Auf dem freien Feld steht: Liebe Familie Koch aus Sulzbach-Rosenberg: Ganz herzlichen Dank für eure Spende an das Wundernetz! Alle Bilder sind von Pixabay.
Des Nächtens, Als die Katzen schon schliefen Und selbst die Mäuse schon tief in ihre Nester gekuschelt waren, Lag eine allmächtige, fast unheimliche Stille über der Stadt Der Mond war wolkenverhangen, Schwärze wohin man nur sah. Doch, in einem Fenster, hoch oben im Dachgeschoss, Brannte noch Licht. Genauer gesagt in einem Wohnzimmer. Eine Kerzenflamme erhellte den Raum sporadisch. Stille. Plötzlich, ein Geräusch. Ein Kratzen, ein leichtes Schaben. Auf einem Blatt Papier. Danach, wieder Stille. Kurz nur. Rrratsch! Hallte es durch die Wohnung. Das Blatt Papier wurde zerrissen, In lauter kleine Einzelteile. Auf dem Papier geschrieben stand: Papier zerreiss!
Ein Kuss. Ein einziger allein...
Ist für mich wie Sonnenschein.
Strahlt bis in mein Herz hinein.
Lässt mich immer wieder wissen
Will dich niemals mehr missen.
Lässt mich spüren, es gibt ein Schicksal
Die Gewissheit des vollkommenen Glücks
Zum Himmel und zurück
Allein mit einem Kuss gibst du mir so viel
Dass es für ein ganzes Leben reicht
Und meine Mauern komplett zerweicht
Ich zerfließe dann in deinen Armen
Fühl den Kuss, den warmen.
Bin nicht mehr ich
Fühl nur dich
Am Freitag, dem 25. September 2020, haben wir unser Magazin vorgestellt. Thomas Kosarew berichtet für Oberpfalzmedien von unserem Projekt.
Wegen Corona konnten nur wenige aus unserer Arbeitsgruppe zum Gespräch kommen: Damit wir genügend Abstand halten konnten.
Monika und Hildegard haben erzählt: Wie ist die Idee zu dem Magazin entstanden? Was ist das Besondere an LeichtSinn?
Silvia, Janine und Robert haben erzählt: Wie war die Arbeit in der Gruppe? Robert sagt: Manchmal hast du einen Arbeitstag, da würdest du deine Arbeitskollegen gern erschießen. Aber die Arbeitsgruppe ist was, was Spaß macht. Und man will ja der Öffentlichkeit was zeigen.
Janine fand alles an unseren Treffen schön. Und Silvia sagt: Es war spannend, andere Leute kennen·zu·lernen. So eine Chance hätten wir ja sonst nicht. Und die Fototermine waren toll: Wir wurden geschminkt. Und so kennt man uns ja nicht!
Das bedeutet die Abkürzung ISBN. ISBN ist die Abkürzung für ein langes Wort: Internationale Standard·buch·nummer. Mit der ISBN ist ein Buch auf der ganzen Welt eindeutig erkennbar. Das bedeuten die Zahlen in der ISBN von LeichtSinn: 978 steht für ein Buch. 3 ist die Ländernummer für ein Buch in deutscher Sprache. 7954 ist die Nummer vom Verlag Schnell & Steiner. 3568 ist die Nummer vom Magazin LeichtSinn. 4 ist die Prüf·ziffer. Die Prüf·ziffer wird aus den anderen Zahlen berechnet.
Manche Fotos sind von Bildagenturen aus dem Internet. Manche Bilder wurden gezeichnet. Manche Fotos wurden extra für unser Magazin gemacht.
186 Minuten lang dauert LeichtSinn zum Anhören. 186 Minuten sind 3 Stunden und 6 Minuten. So lange lesen wir Ihnen die Texte aus unserem Magazin vor. Sie können jeden Text im Internet anhören.
12 Menschen haben Texte für uns geschrieben. 16 Menschen haben die Texte geprüft. 6 Menschen haben Fotos für unser Magazin gemacht. 34 Menschen haben in unserer Arbeitsgruppe gearbeitet.
Die Landkarte zeigt den Umriss von Deutschland. Auf der Karte sehen Sie: Hier wohnen die Menschen, die am Magazin gearbeitet haben. Die meisten Menschen arbeiten im Projekt Wundernetz. Das Projekt ist im Landkreis Amberg Sulzbach. Der Landkreis liegt in der Oberpfalz. Die Oberpfalz ist ein Teil von dem Bundesland Bayern.
Nach Monaten war es möglich, sich in der AG Homepage zu sehen. Die Freude war groß, es war ein sehr lebendiges Treffen. Unsere Gespräche waren bunt gemischt.
Das Corona-Thema kam natürlich auch zur Sprache. „Wie ist es euch ergangen in diesen Monaten“, war die Frage des Gruppenleiters. Die einen erzählten von Langeweile. Andere fanden die Zeit sehr erholsam. Und von allen kam die Aussage: „Unseren Gruppenleiter haben wir sehr vermisst!“
Wir konnten auch klären, wie Brillenträger gut mit der Maske zurechtkommen können: Brille abnehmen, Maske aufsetzen, Brille über die Maske setzen und schon ist es vorbei mit einer beschlagenen Brille.
Eine unserer Frauen hat sich fest vorgenommen neue Texte oder Gedichte für die Homepage zu schreiben. Eine andere kann erstmals die Schwester des Freundes besuchen und freut sich darüber sehr. Und – wir alle durften auf das Wohl einer neuen Erdenbürgerin anstoßen: Bleib gesund kleines Mädchen und werde glücklich!
Schön war es viele Neuigkeiten auszutauschen und von einem Thema ins andere zu hüpfen!
Aber beim nächsten Treffen geht’s wieder so richtig los mit Sprachaufnahmen für unsere Homepage.
In unserem Magazin finden Sie einen Text über die Special Olympics. Der Text heißt: Wir sind Sieger! 3. Platz bei den Special Olympics Der Text ist auf den Seiten 48 bis 59 im Magazin LeichtSinn.
Wir haben dazu mit Basketballern aus der Lebenshilfe Amberg gesprochen. Die Basketballer waren bei den Special Olympics dabei. Leider haben nicht alle Fragen aus unserem Gespräch in das Magazin gepasst. Die restlichen Fragen und Antworten finden Sie hier:
Hattet ihr Glücks·bringer dabei?
Michael Freisinger erzählt: Meine Schwester hat mir einen blauen Kuschel·engel mitgegeben. Philipp Abraham erzählt: Ich habe mit meiner Freundin telefoniert. Das hat mir Glück gebracht. Josef Dobmeier erzählt: Eigentlich wollte ich einen Glücks·bringer mitnehmen. Aber vor lauter Freude habe ich nicht mehr daran gedacht. Mein Glück war, dass ich da hinfliegen konnte!
Wie wurde eure Reise bezahlt?
Ludwig Weidel erzählt: Wir haben Spenden für den Flug besorgt. Alle Sportler aus Deutschland haben neue weiße und rote Trikots bekommen. Und einen blauen Anzug mit grauem Hut für die Eröffnungsfeier. Michael Freisinger erzählt: Bei der Abschiedsfeier wollten alle Hüte und T-Shirts tauschen, aber wir haben unsere behalten.
Wie seid ihr mit dem Wetter zurecht gekommen?
Marco Klein erzählt: Die Klimaanlage war schlecht. Draußen waren es sehr heiß: 30 bis 38 Grad. Aber in der Halle war es kalt. Dadurch waren die Muskeln kalt.
Was ist seit Abu Dhabi passiert?
Michael Freisinger erzählt: Wir waren bei Politikern eingeladen. Viele Zeitungen haben über uns berichtet. Wir haben Geschenke bekommen. Josef Dobmeier erzählt: Das beste Geschenk war der große Pokal von unserem Bürgermeister Michael Cerny.
Seid ihr gern berühmt?
Philipp Abraham erzählt: Alles ist ganz neu für uns. Alles passiert das erste Mal. Josef Dobmeier erzählt: Es macht viel Freude, für unsere Leistungen geehrt zu werden. Die ganze Reise und Erfahrung hat einen riesigen Spaß gemacht.
Wir haben fast ein Jahr lang gebraucht … Und wir haben mehr als 100 Vorschläge gesammelt … Bis wir den richtigen Namen für unser Magazin gefunden haben.
Bei unseren Treffen mit der Arbeitsgruppe haben wir immer wieder überlegt: Wie soll unser Magazin heißen? Wir wollten einen guten Namen findet. Einen Namen, der neugierig macht. Und einen Namen, der etwas über unser Magazin sagt. Einen Namen, der alle Menschen anspricht. Egal ob die Menschen alt oder jung sind. Manche Namen konnten wir nicht nehmen. Die Namen haben schon anderen gehört. Zum Beispiel diese Namen:
Einfach anders
Einfach für alle
Alles klar
Leichter lesen
Alles außer gewöhnlich
Manche Vorschläge haben nicht so gut gepasst. Oder die Namen haben nicht allen aus der Gruppe gefallen. Zum Beispiel diese Namen:
Gruppendynamik
Wundertüte
Federleicht
Wolke 7
Lesereise
Regenbogen
Augenweide
Wunderheft
Besonders
LoL. Lesen ohne Lupe
Chillig
Heft ohne Namen
Diese Namen fanden wir auch schön:
Himmelblau
Wortverliebt
Lieblingsheft
Lesen ohne Grenzen
Aber noch besser fanden wir am Schluss: LeichtSinn.
Auf den Fotos sehen Sie die Erklärung zu dem Namen. Die Fotos hat Martina Leithenmayr gemacht.
Corona verändert sehr vieles. Auch unsere Arbeitsweise. Die Fernsehsendung „Wundernetz-Magazin“ wird im Oktober 2020 gesendet. Doch wir brauchen mehr Zeit zum Vorbereiten. Deshalb waren die Dreharbeiten dafür schon am 14. August.
Im OTV-Team waren mit dabei: Antonia Zimmermann als Redakteurin. Das heißt, sie war die Chefin für diese Sendung. Michael war als Kameramann dabei. Aus dem Wundernetz war Anneliese Wiesner dabei. Sie hat ein Interview mit der Arbeitsgruppe von unserer Zeitschrift gemacht. Das heißt: Sie hat uns Fragen vor der Kamera gestellt. Auch Holger Junghans hat Interviewfragen gestellt.
Die Dreharbeiten waren in Sulzbach-Rosenberg. Dieses Mal hatten wir ein besonderes Gruppentreffen. Deshalb haben wir uns an einem besonderen Ort getroffen: In einer alten Druckerei, der Druckerei Seidel. Wir haben gemeinsam gefeiert: Weil unsere Zeitschrift endlich fertig ist! Wir haben viel erzählt über unsere Arbeit. Und wir haben überlegt: Wie machen wir weiter mit unserer Arbeit.
Unser Magazin LeichtSinn gibt es auch zum Anhören. Hier erzählen wir Ihnen mehr darüber, wie unser Hörbuch entstanden ist:
Udo Hartmann ist der Chef von dem Tonstudio. Udo hat alle Aufnahmen gemacht. Und er hat die Aufnahmen geschnitten: Das heißt, er hat Teile herausgenommen, bei denen wir falsch gelesen haben. Oder er hat Pausen eingebaut. Oder er hat Geräusche oder Musik eingebaut. Udo hat dafür gesorgt, dass die Tonaufnahmen sehr gut werden. Damit Sie das Hörbuch gut verstehen können.
Menschen aus dem Wundernetz lesen die Texte aus dem Magazin vor. Die Sprecher wechseln sich ab. Dann wissen Sie genau: Jetzt kommt ein neuer Gedanke.
Manche Sachen lesen wir im Hörbuch nicht vor. Zum Beispiel die Texte, die unter einem Bild stehen. Die Bilder und die Bildunterschriften können Sie nur im Magazin sehen.
In der Corona-Zeit war vieles anders. Wir durften lange Zeit keine Gruppentreffen machen. Und wir konnten nicht gemeinsam arbeiten. Auch ins Tonstudio konnten immer nur wenige Menschen kommen. Deshalb hatten wir viele kleine Treffen.
Für die Tonaufnahmen waren wir in einer Tonkabine. Eine Tonkabine ist ein sehr kleiner Raum. Die Wände in der Tonkabine sind gepolstert. Und auf dem Boden ist ein Teppich. Das Polster und der Teppich sorgen für einen guten Klang. Wenn wir für die Tonaufnahmen sprechen: Dann soll es kein Echo geben. Ohne Polster und Teppich würde es sonst so klingen: Als würden wir in eine Schachtel sprechen.
Bei einer Aufnahme sitzt eine Person ganz nah am Mikrofon. Das Mikrofon nimmt nur die Geräusche in der Tonkabine auf. Also nur das, was vorgelesen wird. Andere Geräusche soll man nicht hören. Das durften wir also beim Vorlesen nicht machen: Wir durften nicht mit den Blättern rascheln. Wir durften nicht auf dem Stuhl herumrutschen.
Hier sind Fotos von allen Kollegen, die aus dem Magazin vorgelesen haben.
Wie geht es euch in der Corona-Zeit? Wir haben mit Silvia telefoniert.
Das hat sie uns erzählt:
Manchmal geht es mir beschissen, denn wir dürfen nicht raus. Wir dürfen alleine oder zu zweit spazieren gehen, das ist gut. Das mache ich manchmal mit Roland. Aber sonst ist es langweilig, den ganzen Tag nur fernsehen oder basteln …
Ich vermisse die Arbeit sehr und würde gerne sofort wieder arbeiten. Aber ich verstehe auch, dass das noch nicht geht: Bei uns in den Werkstätten klappt das nicht mit den Abständen. Und mit den Masken auch nicht: Da bekommt man so schlecht Luft.
Ich darf leider gerade nicht nach Hause, sondern muss im Wohnheim bleiben. Wenn ich nach Hause ginge, müsste ich danach zwei Wochen in Quarantäne.
Aber meine Mama kommt einmal in der Woche in den Hof im Wohnheim. Gottseidank! Dann können wir quatschen!
Wir dürfen auch nicht einkaufen, dafür gibt es eine Einkaufshilfe. Wir würden so gerne in die Eisdiele gehen, wir vermissen das sehr. Aber leider keine Chance …
Ich würde gerne einen Brief ans Ministerium schreiben, denn alle schreiben immer nur von den Senioren, denken aber nicht an Menschen mit Behinderungen: Viele Menschen bei uns im Wohnheim verstehen nicht genau, was gerade los ist. Wir bräuchten bessere Erklärungen: Was genau ist erlaubt und was nicht?
Ich finde es auch sehr schade, dass es gerade kein Wundernetz gibt. Roland und ich warten so sehr darauf, dass unsere Arbeitsgruppe bei OTV losgeht.
Was gut ist: Wir sind im Wohnheim alle fit und keiner ist krank. Zum Glück!
Am Wochenende ist unser Wundernetz-Kollege Werner gestorben. Er war ein sehr liebenswürdiger Mann und ein guter Freund. Und er liebte Fußball, er war ein großer Bayernfan. Werner war chronisch krank, doch davon hat er sich seinen Optimismus nie nehmen lassen.
Er hat in mehreren Gruppen bei uns mitgearbeitet: Er war drei Jahre lang in der AG OTV und hat dort viele tolle Interviews geführt. Werner hat überall mit vollem Einsatz mitgemacht: bei unseren Treffen und Aktionstagen, bei Fototerminen und bei Fortbildungen. Zuletzt war er in unserer AG ebw/keb aktiv. Das sagt seine Gruppe: „Werner hat unsere Treffen immer sehr bereichert, eine Gruppe ohne ihn ist gar nicht vorstellbar.“
Er hat sich gerne um andere Menschen gekümmert und war Mitglied im Werkstattrat und im Wohnheimrat. Werner wurde 61 Jahre alt.
Lieber Werner, wir vermissen dich!
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Wenn Sie auf das Bild klicken, erscheinen Pfeile. Damit können Sie in den Bildern weiterblättern.
Lisa hat uns aus der Corona-Quarantäne zwei neue Texte geschickt. Viel Vergnügen!
Katzentraum
Als ich letzte nacht schlief,
brütete mein unterbewusstsein eine seltsame phantasie aus.
Ich träumte, ich wäre eine katze.
Eine sehr flauschige, rot-weiß getigerte straßenkatze.
Ich war eine wanderkatze,
und erkundete mit viel neugier und mut mein revier.
Durch dieses nomadendasein stieß ich täglich auf neue überraschungen.
Ich ließ mir viele mäuse schmecken,
gelegentlich auch gefunde überbleibsel der zweibeinigen dosenöffner.
Wie man nur auf zwei beinen laufen kann? Das sieht so ulkig aus.
Mit der zeit machte ich die erfahrung,
dass diese seltsamen, unbehaarten wesen gerne fell anfassen. Wahrscheinlich weil sie selbst so wenig davon besitzen.
Wenn man sich kurze zeit sein fell durcheinander bringen lässt ist es oft der fall dass die wesen einem köstliche leckereien schenken.
Gerade als ich in eine dieser köstlichkeiten biss,
erwachte ich uhrplötzlich aus meinem traum und hatte zu meiner großen verwunderung ein paar rotweiße katzenhaare im mundwinkel.
Florales
Löwenzahn sticht gelb
Aus dem Mund
Des Löwenmäulchens
Gezeichnet auf
Eine Mauer.Blümchen
Sprießen zart
Aus dem alten Bauwerk
Vergissmeinnicht
Flüstert es aus allen Ecken
Kunst ist vergänglich
Antwortet eine Binsenweisheit
Kätzchen weiden sich an dem Anblick
Des Löwens
Vor allem in der grellen
Sonne. Blume um Blume
Stellt sich dem Mauerwerk entgegen
Unterwandert es.
Schlingen pflanzen sich
Um jeden Krümel Erde
Venusfliegen fallen gleich
Über Florale Vielfalt her
Das Coronavirus hat alles ganz schön auf den Kopf gestellt.
Ich gehe weiterhin zur Arbeit bei OTV, allerdings ist bei uns ein
Notfallplan aufgestellt worden. Alle Mitarbeiter wurden in zwei Teams
aufgeteilt. Ich bin in Team B. Die beiden Teams wechseln sich
wochenweise ab, jedes ist eine Woche im Sender und eine
Woche im Homeoffice. Die Arbeit von daheim aus ist für mich noch ein
bisschen gewöhnungsbedürftig.
In meiner Freizeit lese oder jogge ich, nähe kleine Projekte oder
höre Musik. Ungewohnt ist es, dass ich meine Familie nicht mehr besuchen
kann. Das finde ich am nervigsten an der Krise. Meiner Oma schreibe ich
nun regelmäßig Briefe, worüber sie sich sehr
freut. Denn sie ist schwerhörig und Telefonieren klappt deshalb nicht
so gut.
Bei alledem bin ich aber über eines sehr froh: Dass alle mir lieben Menschen gesund geblieben sind, denn das ist die Hauptsache.
Der Corona- Virus hat gar nicht so viel an meinem Leben verändert. Ich gehe nach wie vor zur OTH, weil die Internetverbindung bei mir zu Hause so schlecht ist, dass ich das Online-Tool nicht verwenden kann, mit dem ich meine Vorlesungen aus dem Home-Office halten soll.
Ich versuche meine Kinder vom Klimakiller „Serienstreamen“ abzuhalten, indem ich DVDs und Blurays bestelle und ihnen so auch noch ein bisschen Kultur mit auf den Weg gebe.
Die Quarantäne finde ich absolut richtig und ich freue mich zu hören, dass die Quarantäne in Amberg auch durchgesetzt wird.
Was mich an der Corona-Pause fertig macht, ist mitzuerleben, wie Kleinunternehmer in der Kreativbranche in ihrer Existenz bedroht sind. Die meisten meiner Freunde leiden wirklich sehr.
Also dann schreib euch mal was zur Corona: Überall ist sie
aber keiner weiß, wie alt sie ist, wie sieht sie aus und warum ist sie so wild
auf alle? Jeder der sie hat, dem zieht es gleich die Beine unter den Füßen weg,
also muss das eine ganz Wilde sein diese Corona …
„Ironie muss sein“
Die Frage: Wie geht es mir mit Corona?
Also ich selbst bin nicht betroffen, auch falle ich nicht
unter die Risikogruppe, dennoch sehe ich das Ganze dennoch mit Vorsicht und
hoffe, dass wir alle gut durch diese Zeit kommen und vor allem gesund bleiben.
Geht deine Arbeit weiter oder hast du Pause?
Meine ehrenamtlichen Tätigkeiten mit Janosch ruhen, da wir
uns an die Auflagen halten müssen und keinen Kontakt zu anderen Menschen haben
dürfen. Dennoch freue ich mich auf jeden Fall wieder, wenn die Ausgangssperre
wieder aufgehoben wird und wir mit unserem Leseprojekt und den Kids weiter
machen dürfen.
Wie verbringst du deine Zeit?
Ich nutze die Zeit für mich und Janosch: Wir beide laufen
weiterhin unsere Gassirunden im Wald, da hier auch kein großer Kontakt zu
anderen Menschen besteht.
Nebenbei lerne ich weiter für meine Abschlussprüfung für
mein Studium.
Auch finde ich dass gerade auch diese Corona Auszeit gut
tut: Man kann auch mal etwas Ruhe für sich finden und abschalten.
Wie fühlst du dich in der Quarantäne?
Also an sich kann ich keine großen Veränderungen
feststellen, die mir jetzt persönlich zusetzen würden, da ich eh etwas
zurückgezogen lebe und nur die Dinge erledige, die ich zum Leben benötige,
finde ich das gar nicht so schlimm. Des Weiteren darf man ja trotzdem noch nach
draußen gehen, man kann Einkaufen usw.
Kontakt zu anderen halte ich natürlich auch weiterhin über
Facebook, WhatsApp usw., sonst würde man ja ganz vereinsamen.
Was nervt dich an der Corona-Pause?
Nerven an sich, dass viele Menschen denken es wäre nur Spaß
und sich nicht mal für eine kurze Zeit an die Regeln halten können, die einem vorgegeben
werden, um gut durch diese Corona-Zeit zu kommen.
Hast du Tipps gegen die Langeweile?
Also wer nicht unter die Risikogruppe fällt: Auf jeden Fall
einmal am Tag einen Spaziergang machen – natürlich mit den Abständen, die man
einhalten soll – denn dadurch fällt einem die Decke nicht auf den Kopf.
Auf jeden Fall Kontakt über die Messengerdienste halten: Man
kann sich hier weiterhin austauschen oder sich unterhalten und hat nicht das
Gefühl, ganz alleine zu sein.
Daher wünschen ich und Janosch Wuff euch alles Gute, kommt sicher durch diese Corona-Zeit und bleibt alle gesund und munter!
Unser Team in der Arbeitsgruppe EBW und KEB möchte gerne, dass mehr Menschen vom Wundernetz erfahren und von den Anliegen und Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen. Dafür haben alle Kolleginnen und Kollegen gemeinsam einen Wortgottesdienst erarbeitet, mit dem sie gerne in vielen Gemeinden auftreten möchten.
Hier sind Auszüge aus ihrem Wortgottesdienst:
CHRISTIAN:
„Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der
Natur, ganz egal ob Du Dein Lebenslied in Moll singst oder Dur, das heiß, ob Du
grad traurig oder fröhlich bist. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch
dazu. Du bist Du, das ist der Clou.“
Mit diesem Lied haben wir den Gottesdienst begonnen. Mit
schöneren Worten hätte man gar nicht auf das Thema hinführen können, das wir
für die heutige Andacht gewählt haben:
„Die Inklusion – Bildung für alle“. Denn jeder Mensch ist wichtig. Jeder ist auf seine Art
genial und einzigartig. Deshalb hat auch jeder – egal ob mit oder ohne
Behinderung – mit seinen unterschiedlichen Bedürfnissen das Recht,
selbstbestimmt und gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilzuhaben.
Das heißt er hat auch ein Recht auf Bildung.
Um dieses Recht auf Bildung (inklusive Erwachsenenbildung) noch
besser in der Bevölkerung bekannt zu machen, gibt es ein Projekt in Amberg, das
sich Wundernetz nennt. Neben anderen Arbeitsgruppen gibt es Innerhalb dieses
Projektes Wundernetz unsere Arbeitsgruppe KEB/EBW, die wie gesagt heute diesen
Gottesdienst mitgestalten werden. Gleichzeitig wollen sie dadurch auch ihr Ziel
bekräftigen, die inklusive Erwachsenenbildung noch besser und bekannter zu
machen. Damit dieses Ziel gelingt, wollen wir heute beten:
Gebet:
Lasset uns beten
Bettina: Gott liebt uns und nimmt uns an, so wie wir sind:
Wie wir denken, wie wir uns fühlen und wie wir handeln. Darum können wir ihm
alles sagen, was uns beschäftigt. Manche Dinge machen uns fröhlich, dafür sind
wir dankbar. Manchmal sind wir traurig oder haben Sorgen; Dir dürfen wir uns
anvertrauen in der Hoffnung, dass Du es gut machen wirst. Dafür danken wir Dir
durch Christus, unseren Herrn. Amen.
SILVIA:Lesung aus dem Korinther-Brief des Apostels Paulus
In einer Stadt wollte der eine besser sein als der andere. Jeder meinte, er sei wichtiger. Er könne die Arbeit viel besser machen als der andere. An diese Leute schreibt Paulus einen Brief. In diesem Brief steht: Denen, die glauben sie sind wichtiger oder besser, möchte ich folgendes sagen: Mit uns Christen ist es wie mit unserem Körper. Wir alle zusammen bilden einen Körper. Jeder von uns ist ein Körperteil. Der eine ist ein Arm. Der andere ein Bein.Der dritte der Kopf, Hände, Füße, Augen, Ohren oder die Nase. Jeder dieser Körperteile ist gleich wichtig. Alle zusammen bilden einen Körper. Der Fuß kann nicht sagen: Weil ich keine Hand bin, will ich nicht Teil des Körpers sein. Das Ohr kann nicht sagen: Weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Körper. Wenn jedes Körperteil gleich wäre, dann könnte kein Körper entstehen. Und kein Körperteil kann zu einem anderen sagen: Ich brauche dich nicht. Alle Körperteile sind gleich wichtig. Gott hat jedem Körperteil seine Aufgabe gegeben. Auf die schwachen und empfindlichen Körperteile muss man besonders achten. Denn wenn ein Körperteil weh tut, dann tut das dem ganzen Körper weh. Genauso ist es auch bei uns. Jeder von uns ist anders als die anderen. Jeder ist wichtig. Keiner kann zum anderen sagen: Ich brauche dich nicht. Keiner kann so sein wie ein anderer. Wir Menschen sind auch verschieden. Aber wir gehören alle zusammen. So, wie die Körperteile zu einem Körper gehören.
CHRISTIAN:
Ein kostbarer Moment. Ich stelle mir vor, wie die Menschen in Korinth diesem Paulus zuhören und plötzlich spüren: wir sind gemeint. Wie die Glieder am Leib, so sind wir alle wichtig. Keiner besser oder schlechter wie der andere Gott hat uns alle gleich lieb! auch mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen, mit unseren Stärken und Schwächen. Diese Liebe könne wir spüren, wenn wir von seinen Taten lesen, wenn wir mit ihm sprechen, wenn wir beten, und vor allem auch dann, wenn wir Gemeinschaft haben. Diese Liebe gibt uns Kraft für alles, was wir zu tun haben. Ein kostbarer Moment für die Leute in Korinth wenn sie spüren: Gott ist da, Gott liebt uns.
Von kostbaren Momenten kann man auch sprechen, wenn sich
unsere Wundernetz-Gruppe trifft. Sie möchte sich jetzt vorstellen:
BETTINA:
Wir sind die Wundernetz-Arbeitsgruppe der Katholischen Erwachsenenbildung und des Evangelischen Bildungswerks. Im Wundernetz arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Das Wundernetz gibt es schon seit 2015. Es gibt viele Arbeitsgruppen: Jede Gruppe möchte die Inklusion in Amberg und Umgebung vorantreiben. Inklusion bedeutet für uns von Anfang an dabei sein.
ANNETTE:
Wir sorgen dafür, dass Menschen mit Behinderung an Programmpunkten der Bildungswerke mitmachen können. In den Heften gibt es Symbole. Der Text ist größer geschrieben. Wir schreiben in leichter Sprache. Jeder soll das Angebot lesen und verstehen können. Wir haben schon gute Erfahrungen gemacht:
REGINA: Tanzparties bei Seidl/Schwander – jetzt können wir gemeinsam tanzen. PETER: Fortbildungen zur Stressbewältigung. Für jeden ist Stress etwas anderes. Wir haben gelernt, wie man damit umgehen kann. SILVIA: Wir durften die Bäckerei Hiltner anschauen. Unglaublich, wie viele Eier die brauchen! ROLAND: In der L‘Osteria haben wir die Backstube angesehen. Wir haben den Teig geknetet und die Pizza selber belegt. Jetzt weiß ich, wie eine Pizza gebacken wird. ANNETTE: Wir waren zusammen im Kino. Wir haben eine App kennengelernt. Die App beschreibt die Bilder auf der Leinwand in Sprache. CHRISTIAN: In einem Trommelworkshop haben Menschen mit und ohne Handicap mitgespielt. Es gab keinen Unterschied. Begeisterung verbindet. BETTINA: Beim Kennenlernfest in den Jura-Werstätten hat das Wundernetz Menschen mit Behinderung und ihren Familien gezeigt: In Kursen der Erwachsenenbildung sind auch Menschen mit Beeinträchtigungen willkommen. Die Kurse sind offen für jeden.
BETTINA:
Dank dem Wundernetz nehmen immer mehr Menschen mit
Behinderungen an unseren Veranstaltungen teil.
Denn:
(ALLE!) Bildung ist für alle da.
JUDITH:
Wir möchten diese kostbaren Momente in die Gemeinden tragen. Wir möchten das Thema Inklusion in die Gemeinden tragen. Vielleicht gibt es auch in Ihrer Gemeinde Menschen mit Behinderung? Sind diese Menschen sichtbar? Kennen Sie Ihre Bedürfnisse? Haben Sie Lust, auch in Ihrer Pfarrei inklusive Veranstaltungen anzubieten? Unsere Arbeitsgruppe berät Sie gerne dabei.
Fürbitten:
CHRISTIAN:
Herr unser Gott, wir danken dir, dass du uns hier
zusammengebracht hast. Du siehst jeden Menschen mit dem Herzen an. So wie er
ist. Wir bitten Dich:
ROLAND:
Gib uns Verständnis für einander. Lass uns einander annehmen so wie wir sind.
Wir sind alle gleich wichtig. Hilf uns so zu leben.
Schenk uns Menschen, die hilfsbereit sind und sich Zeit für andere nehmen.
Gib den Menschen um uns herum offene Ohren und offene Herzen für die Inklusion.
Lass uns noch viele kostbare Momente erleben, die uns das Gefühl geben „wir gehören dazu“.
Segen:
Gott sagt beim Segen du zu uns. Segen bedeutet: Gott schenkt uns Gutes. Gott schenkt dir Gutes. Gott beschützt dich. Gott hat dich lieb. Gott schenkt dir Glück und Frieden. Das alles schenkt dir Gott. Amen.
Das Wundernetz-Magazin soll etwas für jedermann sein:
Menschen mit und ohne Behinderung.
Für Wundernetz-Mitglieder und für Menschen, die aus Interesse oder rein zufällig zum Wundernetz-Magazin einschalten. Schließlich wollen wir nicht nur für uns selbst eine Fernsehsendung machen, sondern damit hoffentlich viele Menschen erreichen.
Deshalb habe ich angefangen zu überlegen: Was denkt sich ein Zuschauer, wenn er das Wundernetz-Magazin noch nie gesehen hat oder wenn er das Wundernetz-Projekt vielleicht überhaupt nicht kennt? Er fragt sich wahscheinlich, wer diese Leute vor der Kamera sind und von welcher Arbeitsgruppe stets gesprochen wird. Vielleicht wundert er sich, wer Daniel ist und warum wir plötzlich in seiner Küche stehen und Johannisbeertaler backen. Wir vom Wundernetz wundern uns darüber natürlich nicht, schließlich kennen wir Daniel ja! Aber im schlechtesten Fall schaltet der Zuschauer dann wieder ab.
Wäre es nicht gut, die Leute hinter unserem Magazin vorzustellen? Zumindest ist es einen Versuch wert, dachte ich. Und habe überlegt, wie das gehen könnte. Es sollte möglichst kurz und knackig sein - und nicht langweilig!
Ein verbindendes Element musste her. Dafür habe ich etwas gebastelt, das von einem Teammitglied zum Nächsten gereicht werden kann: Ein Wundernetz-Logo zum Anfassen. Aus blauem und orange-farbenem Stoff habe ich ein handliches Kissen genäht und es mit etwas Reis beschwert. Damit lässt es sich leichter werfen und fangen. Und schon war das Herz fertig für seinen ersten Einsatz vor der Kamera.
Das Wundernetz-Herz startete bei der Anmoderation bei mir und wanderte dann von einem Mensch zum nächsten. Es kann kreuz und quer geworfen oder gereicht werden. Es muss nur alles einem Plan folgen, damit am Ende alle Stücke wie ein Puzzle zusammenpassen. Die kleinen Vorstellungsvideos zu drehen hat nicht viel Zeit in Anspruch genommen - und hat auf jeden Fall allen Spaß gemacht!
Durch die kurze Vorstellungsrunde lernt der Zuschauer unsere Mitglieder kennen, ihm wird erklärt, dass wir gemeinsam das Redaktionsteam hinter der Sendung sind, und dass es beim Wundernetzmagazin um Inklusion geht - wir schlagen also drei Fliegen mit einer Klappe.
Viele Grüße,
Antonia Zimmermann
Redaktion OTV
In unserem Magazin in Leichter Sprache „LeichtSinn“ fragen wir auch berühmte Menschen: Was ist Ihr Lieblingswort? Die Antworten von Tanya Stewner, Sebastian Urbanski, Graf Fidi und ChrisTine Urspruch können Sie im Heft lesen.
Wir wollten auch unsere Lieblingswörter sammeln. Hier finden Sie einige schöne Wörter von unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Arbeitsgruppe „Magazin in Leichter Sprache“:
Luise mag besonders das Wort du
– denn es bedeutet: ich bin nicht allein.
Lisa mag naiv: Es hat
einen schönen Wortklang und für mich steht über der eigentlichen Wortbedeutung
dieses: Ich bringe jemandem Vertrauen gegenüber.
Silvia findet Regenbogen
schön, weil er etwas besonderes ist und so viele Farben hat.
Daniels Lieblingswort ist Tenorhorn.
Er spiel t dieses Instrument und mag den Klang allein beim Üben und im Zusammenspiel
mit anderen Blasinstrumenten. Und es ist schön zum Tragen und braucht wenig
Platz.
Das sind unsere Lieblings-Kosewörter:
Schatzi, Schmusebär,
Liebling, Ich mag dich!, Mockerl, Herzi.
Christoph sagt zu seiner
Nichte immer Mausi.
Luise nennt ihre Enkelkinder
gerne Mopsel.
Und in Lisas Familie hat sich
ein Wort eingebürgert, das ihr Bruder bei einem Spiel erfunden hat. Dabei
musste er ein Kosewort mit „G“ finden und erfand flugs „Giggl“.
Lisa schätzt Katzen:
Sie sind so schön flauschig, miauen schön und ich lieb das beruhigende
Schnurren.
Janine mag Hunde, weil
man mit ihnen spazieren gehen kann und ihnen im Weiher das Schwimmen beibringen
kann. Und sie sind immer für den Menschen da, als Polizei-, Rettungs- oder
Therapiehund. Man kann mit ihnen spielen und ihnen Tricks beibringen.
Silvia schätzt den Papagei:
Er kann sprechen lernen, das ist gut, wenn man alleine wohnt. Und er ist so
schön bunt.
Roland mag tauben:
Weil sie gurren und es schön aussieht, wenn sie fliegen. Früher gab es auch
Posttauben, da konnten man Nachrichten ans Bein binden.
Maria findet Delfine
schön, möchte sie aber nicht anfassen.
Evi mag Pferde und Hunde
gerne streicheln.
Daniel liebt die Vögel im
Garten: Amsel, Blaumeisen, Kohlmeisen. Aber auch Frösche oder die
Bewohner der Antarktis: Pinguine.
Christoph schließlich mag Rehe:
Ich hab einen Bekannten, der ist Jäger. Ab und zu schießt er Rehe und dann gibt
es Rehbraten!
Alle Jahre wieder … bekommen wir eine großzügige private Spende für unser Projekt von Christian Koch aus Sulzbach-Rosenberg. In diesem Jahr hat er den Betrag sogar noch erhöht: auf 2000 Euro. Damit können wir viele Ideen unserer Kolleginnen und Kollegen aus dem Wundernetz umsetzen. Ganz herzlichen Dank!
Das Foto zeigt Christian Koch und Hildegard Legat. Die beiden sitzen an einem Tisch vor einem bunten Bild. Das Bild ist aus dem Jahr 2017.
Im November
hatte das Inklusionsprojekt Wundernetz 2 – gemeinsam stärker den bayerischen
Miteinander-Preis gewonnen. Da bei der festlichen Verleihung in München nur
vier Personen teilnehmen konnten, wurde der Preis jetzt gebührend gefeiert:
Viele Menschen mit und ohne Behinderung aus allen Arbeitsgruppen des Projekts
kamen am Abend des 23. Januar in den Räumen der Offenen Behindertenarbeit
zusammen.
In gewohnt humorvoller Kürze und bewusst in klarer
Sprache beglückwünschte Landrat Richard Reisinger das Team: „Es gab viele
Mitbewerber und ihr habt gewonnen. Weil ihr tolle Arbeit leistet: Nichts über
uns, ohne uns. Ihr strahlt richtig und das ist euer Fest!“
Auch der 2. Bürgermeister Martin Preuß nahm
für seine Rede auf dem inklusiven Stuhl Platz, um auf Augenhöhe kommunizieren
zu können. Die Auszeichnung von hoher Stelle sei hochverdient, er freute sich
über das Wiedersehen mit dem Team, mit dem er schöne Gänsehautmomente erleben
durfte.
Eduard Freisinger, der 1. Vorsitzenden der
Lebenshilfe Amberg, erzählte vom Zittern vor der Preisverleihung und der großen
Freude, als der Name des Projekts verlesen wurde: „Die Laudatio und die
Überreichung der Urkunde waren schon große Momente.“ Der Name des Preises sei
auch wunderbar passend: „Wir halten alle zusammen, machen alles miteinander und
bringen unsere Gesellschaft so weiter.“
Projektleiterin Hildegard Legat freute sich über die Anwesenheit der Politiker und die damit verbundene Wertschätzung. Die Wundernetz-Kollegen nutzten die Gelegenheit für persönliche Gespräche und Anliegen.
Wie geht es weiter im Projekt Wundernetz? In den nächsten Monaten haben wir viel vor, erzählt Projektleiterin Hildegard Legat: „Wir bereiten gerade die Dreharbeiten für einen neuen YouTube-Clip vor. In Neumarkt entsteht derzeit eine Außenstelle des Wundernetzwerks. Im Frühling machen wir eine inklusive Umweltschutz-Aktion und in wenigen Monaten erscheint das erste Magazin in Leichter Sprache „LeichtSinn“. Und wir arbeiten an einem Konzept, um unser Projekt auch nach Ablauf der Förderzeit durch Aktion Mensch dauerhaft fortführen zu können.“
Damit ihr nicht in Geschenkestress kommt, haben wir unsere Kolleginnen und
Kollegen aus dem Wundernetz-Team nach ihren Ideen für Weihnachtsgeschenke
gefragt.
Geli aus der Arbeitsgruppe Homepage: Ich versuche immer persönliche Geschenke zu finden, einen Gutschein für eine gemeinsame Aktion oder ein Fotobuch z. B. Oder ich achte darauf, was derjenige gerne mag und orientiere mich daran.
Janett aus der AG Magazin: Ich verschenke wie jedes Jahr selbst gemachte Pralinen. Grundsätzlich finde ich Geschenke, die man verbraucht oder wirklich benutzt deutlich besser als Staubfänger.
Anja aus der AG Magazin mit einem Lesetipp: „Wenn es mehr Bücher wie dieses gäbe, würde ich zur Leseratte! Ich hatte das Buch in 2 Tagen durch. Und ich lese sonst ja gar nicht gerne. Es ist ein gefühlvolles Buch. Das Buch macht auf jeden Fall Mut. Das versteht jeder, es ist ganz super geschrieben.“ Das ist der Titel von dem Buch: Bettina Mikhail, Rosa Parks: Eine Frau mit Mut. Verlag BUXUS EDITION ISBN 978-3 981 76142 9 Das Buch kostet 19 Euro.
Franziska aus der Arbeitsgruppe VHS: Ich verschenke gerne etwas Zeit, die man gemeinsam verbringt. Zum Beispiel ein gemeinsamer Besuch im Theater, ein gemeinsames Essen, oder einen Tag durch eine schöne Stadt bummeln etc.
Hildegard, unsere Projektleiterin: Ich verschenke gerne „Die Erfindung des Lebens“ von Hanns-Josef Ortheil. Die Hauptfigur des Romans wächst mit seinen Eltern auf. Mutter und Sohn entwickeln eine außergewöhnliche Art des Zusammenlebens. Mehr möchte ich nicht verraten. Ein wunderbares Buch, das ich wieder und wieder lesen kann.
Karlheinz, Projektpartner aus der OTH: Ich verschenke Plastik-CDs (aus Nostalgie), Modeartikel und Kleinelektronik, wahrscheinlich auch Bücher. Allerdings weiss ich noch nicht, welche. Das Buch, das mich im vergangenen Jahr am meisten beeindruckt hat, war der Katalog zur Ausstellung „Florenz“ in der Alten Pinakothek. Die Forschungsarbeit, die in der Vorbereitung zu dieser Ausstellung geleistet wurde, war immens. Ähnliches gilt übrigens auch für die Ausstellung zu Van Dyck, die gerade in der Alten Pinakothek zu sehen ist.
Judith aus den AGs Podcast und VHS: Ich verschenke die Soul Bottle. Eine schöne, faire, plastikfreie Glasflasche für Brotzeit, Sport, etc. Darauf schwimmt ein Fisch gegen den Strom und es heißt „what if you’re right and they are wrong“.
Simon aus der AG Podcast: Dieses Jahr möchte ich Zeit verschenken, zumindest im übertragenen Sinn. Viel zu oft verzichten wir auf Dinge, die uns gut tun. Meine Idee ist Kleinigkeiten wie Tee oder Badezusätze zu verschenken, als bewusste Auszeit sozusagen.
Luise aus der AG Magazin: Wir wollen heuer die materiellen Geschenke etwas abschaffen. Ich werde „Zeit“ verschenken. Dazu gestalte ich Gutscheine mit Zeit für gemeinsame Aktionen, z. B. für die 14jährige Enkelin einen Tag mit Einkaufsbummel… Bücher haben mich viele beeindruckt. Zwei möchte ich herausgreifen. Beide mit etwas ernsterem Hintergrund. Andreas R. Batlogg: „Durchkreuzt“ Mein Leben mit der Diagnose Krebs. Batlogg ist promovierter Theologe, tätig in der Cityseelsorge in München und wird „aus der Bahn geschmissen“. Sehr beeindruckend beschreibt er diesen schwierigen Weg in seinem Leben. Er kommt übrigens im nächsten Jahr zu einer Lesung nach Amberg, veranstaltet vom Hospizverein. Sehr ansprechend finde ich auch: Margaret Silf: “ Landschaften deiner Seele“ Eine Reise ins Gebet. Ein ungewöhnlicher Begleiter für die Stille mit einfühlsam geschriebenen Texten und berührenden Fotografien Noch eine Idee: wir gestalten jedes Jahr mit Fotos aus unserem Garten einen Monatskalender. Das ist auch ein schönes Geschenk für Familienangehörige. Allerdings fragen wir vorher an, ob Verwendung dafür ist.
Antonia, unsere Redakteurin bei OTV: Ich verschenke am liebsten Erinnerungen in Form von ausgedruckten Fotos. Da ich sowieso gerne fotografiere, sammelt sich bei mir über das Jahr immer ein Fundus an schönen Bildern an. Und erfahrungsgemäß freuen sich die meisten über solche Geschenke sehr 🙂
Holger aus unserer Arbeitsgruppe OTV: Ich verschenke dieses Jahr die CD „Moments“ von Marcus & Martinus. Das beste Buch, was ich las, ist Wm. Paul Young „Die Hütte“. Auch „Elefant“ von Martin Suter läßt sich gut lesen. Das hätte ich noch zu verschenken.
Projektassistentin Monika: Dieses Jahr verschenken wir viele Sachen aus dem Unverpacktladen Weltfairbesserer in Sulzbach. Wir haben angefangen, Plastik zu vermeiden und dabei viele tolle Alternativen entdeckt. Zum Beispiel Bienenwachstücher, die man anstelle von Frischhaltefolie verwenden kann. Oder Zahnputzpulver und Haarseifen …
Hier sind ein paar Fotos von unseren Geschenke-Experten. Mit der Maus auf das Bild gehen: Dann können Sie nach vorne oder hinten blättern.
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Christian aus der Arbeitsgruppe KEB und EBW: In einer Zeit, wo jeder von uns eigentlich schon alles hat was er braucht, möchte ich heuer weniger Materielles verschenken, sondern versuchen, mir ganz bewusst Zeit mit und für bestimmte Menschen zu nehmen nach dem Motto: „Mit jemandem Zeit zu verbringen ist viel wichtiger, als für jemandem Geld auszugeben. Denn jede Sekunde mit einem besonderen Menschen ist einfach unbezahlbar!“
Bettina aus der Arbeitsgruppe KEB und EBW: Eines meiner Lieblingsbücher, das ich auch schon oft verschenkt habe ist: „Der Club der Traumtänzer“, Taschenbuch von Andreas Izquierdo: Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererziehbaren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt. Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte – er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt.
Birgit: Ich habe einen schönen Kalender entdeckt: Starke Wort von starken Frauen. Mit schönen Sprüchen, Aussagen und Zitaten von bekannten und berühmten Frauen. Jeden Tag ein Motivationsschub. Zu Weihnachten schenke ich meinen Liebsten „Einen Tag gönnen“ – wir gönnen uns, worauf wir schon lange wieder Lust haben. Jede meiner Mädels darf sich was aussuchen, und das machen wir dann.
Tanja aus der Arbeitsgruppe VHS: Bei uns gehts mehr ums Zusammensein an Weihnachten. Am 24.12. gibts bei uns ein meeeega leckeres Raclette und am 25.12. ist die Familie zuhause und ich koche für alle. Heuer gibts mal keine Gans, sondern wir haben uns auf Sauerbraten geeinigt. Davor gibts ne leckere Suppe und ganz sicher fällt mir eine geniale Nachspeise ein.
Viele Menschen aus dem Wundernetz verwöhnen ihre Lieben an Weihnachten mit selbst gemachten Köstlichkeiten: Robert schenkt seinen Arbeitskollegen gerne selbst gebackene Plätzchen und macht dafür vier bis fünf Sorten. Ute verpackt gerne selbst gemachte Schoko-Crossies in Tütchen. Evi backt gemeinsam mit Daniel Lebkuchen und Plätzchen für Freunde.
Julian und Silvia machen in verschiedenen AGs mit: Ich gehe auf die Suche nach Dekosachen für meine Eltern, in Läden und auf Weihnachtsmärkten. Deko – keine Krusch! Silvia: Ich verschenke gerne Frühstücksgutscheine für eine Bäckerei.
Roland: Ich wünsche meinen
Freunden Glück und schenke ihnen deshalb ein Bild mit einem Schornsteinfeger
und einem Kamin.
Michaela: Ich kann häkeln, knüpfen und stricken. Manchmal häkle ich für meine Freunde eine Schlafdecke. Mein größtes Geschenk ist der Hund Hank aus der Gartengruppe unserer Werkstatt. Mein allerwichtigstes Geschenk für meine Freunde ist aber: Wir schenken uns Zeit. Wenn es jemandem schlecht geht, sind wir füreinander da. Wir halten fest zusammen.
Konny:
Ich verschenke gerne das Buch „Wir bauen eine Brücke – zusammen sind wir stärker“
Viele Selbermacher aus unseren Arbeitsgruppen: Karin: Ich kann Körbe flechten und Brandbilder malen. Ich bin gern mit meinen Kindern zusammen und alle bekommen ein kleines Geschenk. Janine: Manchmal verschenke ich selbst gemalte Bilder. Ich zeichne gerne realistisch oder Figuren von Disney. Gutscheine sind immer gut, wenn man nicht genau weiß, was sich jemand wünscht. Oder zum Essen einladen geht auch. Maria bastelt gerade in einem Kurs ein Krippenbild. Ansonsten fragt sie ihre Familie nach deren Wünschen.
Daniel, aus der AG Magazin: „Nächste Woche fahre ich nach Weiden zum Christkindlmarkt, da kaufe ich etwas Schönes für meine Mama.“ Daniel töpfert gern und hat zum Beispiel ein Ahornblatt und ein Rhabarberblatt als Plätzchenteller und Tischdeko getöpfert. Freunden schenkt er gerne Gutscheine, oder: „Ich backe Kastenweißbrot und bringe es mit.“ Sein Freund Christoph aus der AG Magazin hat auch noch tolle Ideen: Ich kaufe etwas Kleines für unsere nette Busbegleitung. Mama, Papa und mein Bruder bekommen Gutscheine.
Wir wünschen euch allen ganz herzlich schöne
Weihnachtstage mit lauter netten Menschen und köstlichem Essen. Lasst es euch
gut gehen!
Wir haben eine gemeinsame Fortbildung im Team gemacht. In vielen Arbeitsgruppen geht es in unserem Projekt darum: Wie können wir mehr Menschen erreichen? Und wie können wir von unserem Projekt erzählen. Noch viel mehr Menschen sollen erfahren:
Inklusion ist ein wichtiges Grundrecht.
Und das gute Zusammenarbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung
ist nicht schwer.
Am 8. November war Birgit Barth für einen Abend bei uns. Birgit Barth gibt Unterricht in Kommunikationstraining:
In der Fortbildung haben wir gelernt: Wie spreche ich vor vielen Menschen? Wie wirke ich auf andere? Was sagr ein Händedruck über mich? Wie kann ich mein Lampenfieber in den Griff bekommen? Wie kann ich meine Stimme trainieren?
Wir haben viele verschiedene Übungen gemacht. Alle waren sehr konzentriert dabei. Und alle hatten den Mut, im Kreis vor den anderen zu sprechen. Wir haben viel gelacht: Unser Kurs mit Birgit Barth hat sehr viel Spaß gemacht!
Wir haben einen tollen Preis gewonnen: Fast 200 inklusive Projekte hatten sich für den bayrischen Miteinander-Preis beworben. 28 Projekte wurden für den Preis nominiert: Immer vier Projekte aus jedem bayerischen Regierungsbezirk. Und immer eines der vier Projekte bekam dann den Preis.
Am 11. November 2019 sind wir gemeinsam nach München gefahren: Eduard Freisinger, Hildegard Legat, Anneliese Wiesner und Monika Ehrenreich Wir waren für diesen Tag die Vertreter für unser Wundernetz.
In München fand die Preisverleihung im Schloss Nymphenburg statt. Dort war es sehr schön und festlich. Der Moderator Florian Weiß von Antenne Bayern hat die Preisverleihung moderiert. Die Musik zum Fest kam aus Amberg: Die Band Jura goes music aus den Jura-Werkstätten Amberg ist aufgetreten und hat alle Menschen begeistert!
Wir waren sehr aufgeregt. Wir wustten vorher nicht: Ob wir den Preis gewinnen. Und dann wurden wir auf die Bühne gerufen – juhu! Die Preise selbst wurden von Staatsministerin Kerstin Schreyer und ihrem Team überreicht. Den Preis für die Oberpfalz bekamen wir von der paralympischen Sportlerin Anna Schaffelhuber. Sie hat auch unser Projekt vorgestellt. Und es gab einen kleinen Film über das Wundernetz.
Wir haben eine Urkunde bekommen und 2000 Euro für unser Projekt. Wie schön!
Wie geht es weiter mit dem Wundernetz? Im Frühling 2021 endet unser Projekt. Wir wollen aber nicht: Dass dann alles aufhört.
Deshalb suchen wir nach neuen Geldgebern. Im Oktober haben wir mit wichtigen Menschen aus unserem Landkreis gesprochen: Mit dem Landrat Richard Reisinger Mit dem Oberbürgermeister von Amberg Michael Cerny Mit dem 1. Bürgermeister von Sulzbach-Rosenberg Michael Göth
Alle Partner vom Wundernetz waren auch dabei. Jetzt machen wir einen genauen Plan. Darin steht: Wie viel Geld wir brauchen, damit die Arbeit vom Wundernetz weitergehen kann. Dann wird im Sommer 2020 darüber entschieden: wie es weitergehen kann.
In der AG KEB und EBW haben wir heute über ein spannendes Thema gesprochen.
Bettina hat uns viele Bilder gezeigt. Wir sehen einen Heißluftballon, einen Blumengarten, ein altes Buch, einen Fluß mit Büschen, eine bunt beleuchtete Achterbahn, einen großen Baum auf einem Hügel, einen Fußball auf dem Rasen. Sie fragt uns: „Sind da auch Bilder von Gott dabei?“
Anette: „Ja, fast alle.“
Peter: „Die Achterbahn. Das ganze Leben ist doch eine Achterbahn. Es geht rauf und runter.“
Roland zeigt auf den Baum: „Die Schöpfung der Welt.“
Silvia sieht den Fluss. „Ich erinnere mich, wie Jesus mit Wasser getauft wurde.“
Die schönen Blumen lassen Roland an das Paradies denken.
Silvia erkennt Gott im Fußball: „Auch beim Fußball ist man eine Gemeinschaft. Wir sind eine Gemeinschaft. Ein Team. Wir hier, wir gehören zusammen. Und der Heißluftballon im Himmel! Da ist man nahe bei Gott.“
„Mal was anderes sehen. Eine andere Perspektive einnehmen“, ergänzt Anette. Peter verbindet damit das Gefühl frei zu sein. „Auch bei Gott kann man frei sein wie ein Vogel.“
Bettina erkärt: All das sind Bilder von Gott. Und es gibt noch viele mehr. Wir malen selbst unsere Bilder von Gott. Sie sind schön. Alle sehen ganz anders aus.
Ein Podcast ist eine Radiosendung im Internet. Ich höre
gerne Podcasts in meiner Freizeit und seit Oktober 2018 bin ich Mitglied in der
AG Podcast im Wundernetz. Ich kümmere mich dort um die Produktion unserer
Wundercast-Sendung. Da ich mich in meinem Studium an der OTH auch viel mit
Tonaufnahmen beschäftige, ist die Arbeit in der AG Podcast eine gute
Möglichkeit für mich, viele praktische Erfahrungen zu sammeln.
Aber wie entsteht nun eigentlich der Wundercast?
Wir treffen uns in der AG und sprechen gemeinsam über
verschiedene Themen. Manchmal laden wir auch Fachleute für das Gespräch ein. Ich
nehme unser Gespräch über mehrere Mikrofone auf. Dafür nutze ich ein Aufnahmegerät,
dass gleichzeitig mehrere Tonspuren aufzeichnen kann. Die fertigen Tonaufnahmen
von unseren Gesprächen speichere ich auf meinem Laptop ab. Aber bevor die
aufgezeichnete Sendung im Internet veröffentlicht werden kann, müssen die
Tonaufnahmen noch am Computer bearbeitet werden.
Die Nachbearbeitung zählt auch zu meinen Aufgaben. Zur
Sicherheit lege ich zuerst eine Kopie der Dateien an, damit sie nicht verloren
gehen. Dann beginnt die Bearbeitung.
Ich schneide die Aufnahmen in einem Programm, sodass zum
Beispiel keine langen Pausen mehr zwischen den Gesprächen sind und unsere
Podcast-Folge eine angenehme Länge bekommt. Da uns die Zuhörer nicht sehen
können, werden zu lange Gesprächspausen oft nicht richtig zugeordnet und
dadurch die Folgen als zu lang empfunden. Im nächsten Schritt passe ich die
Übergänge und die Lautstärken zwischen den einzelnen Aufnahmen an. Das ist
wichtig, damit später jeder gut zu hören ist und die verschiedenen Tonspuren
zusammenpassen. Anschließend bearbeite ich den Klang der Stimmen, sodass sie im
Podcast gut klingen. Dafür passe ich die Klangfarbe der weiblichen und
männlichen Stimmen getrennt voneinander an. Ich höre mir die Aufnahmen
abwechselnd über meine Kopfhörer und Lautsprecher an. Ich vergleiche, ob der
Klang der Stimmen angenehm ist. Dann ist die Sendung schon fast fertig. Ich
unterteile den Podcast noch in Kapitel, damit die Zuhörer wissen, über welche
Themen wir gerade sprechen. Als letzten Schritt erstellt das Programm aus den
bearbeiteten Tonspuren den fertigen Podcast. Nun kann der Wundercast im
Internet veröffentlicht werden und zum Beispiel auf unserer Webseite angehört
werden.
Die Arbeit im Wundernetz macht mir sehr viel Spaß, weil dort
viele verschiedene Menschen zusammenarbeiten und gemeinsam herzlich gelacht
wird. Mein schönstes Erlebnis in der AG Podcast war bis jetzt die Aufnahme für
das Intro. Wir haben aufgenommen, wie alle gleichzeitig „Wundercast“ rufen. Das
Ergebnis ist zu Beginn jeder Wundercast-Folge zu hören. Manchmal ist es aber
auch schwierig, gute Aufnahmen zu machen. Die Mikrofone sind sehr empfindlich. Sie
nehmen zum Beispiel auch störende Hintergrundgeräusche auf. Wir müssen deshalb
darauf achten, dass wir während der Aufnahme direkt in die Mikrofone sprechen. Während
der Aufnahme passe ich die Stimmen bereits so an, dass sie nicht zu laut oder
zu leise sind. Manchmal kann ich die Lautstärke jedoch nicht schnell genug
korrigieren, sodass die Aufnahme übersteuert. Das heißt, dass die Tonspur an
dieser Stelle kaputt ist. Oft können wir die Aufnahmen nicht wiederholen. In
versuche dann ich in der Nachbearbeitung die störenden Geräusche oder
übersteuerten Stellen zu entfernen.
Jetzt wisst ihr, wie unser Wundercast entsteht. Hört doch mal rein.
Unsere Arbeitsgruppe Magazin macht eine neue Zeitschrift. Die Zeitschrift ist in Leichter Sprache. Manchmal ist unsere Arbeit langweilig. Manchmal ist unsere Arbeit sehr schwer. Wir haben uns viel vorgenommen. Und wir haben noch nie eine Zeitschrift gemacht.
Aber manchmal ist unsere Arbeit auch wunderbar! Ein besonders schönes Treffen war unser Foto-Termin: Wir haben uns vorher genau besprochen: Was wollen wir machen? Was wollen wir erzählen?
Lisa sagt: Es war spannend zu hören, was unsere Kollegen so alles in ihrer Freizeit machen!
Und dann haben wir uns zum Foto-Termin getroffen: Geli hat unsere Haare schön gemacht und uns geschminkt. Und Marthe hat uns fotografiert. Marthe ist Künstlerin und Fotografin. Wir haben die Fotos in der OBA gemacht. Marthe musste viel turnen: Damit sie alles gut fotografieren konnte.
Und alle haben mitgeholfen: Dass alle ein schönes Bild bekommen haben. Dass alle gut mit Essen und Trinken versorgt waren. Dass die Beleuchtung gut war. Dass jede Person sich wohl fühlt und stark fühlt.
Nach dem Termin waren wir alle glücklich:
Silvia sagt: Das Schminken hat Spaß gemacht. So kennt man uns ja gar nicht! Ist nicht alltäglich bei uns …
Maria sagt: Mir hat das Fotografieren Spaß gemacht. Vor allem draußen!
Das wird ein toller Artikel für unser Heft! Vielen Dank an alle!
Bei unserem letzten Gruppentreffen vor den Ferien haben wir die einzelnen vergangenen Veranstaltungen noch einmal betrachtet und gewürdigt. Ganz oft kam von den Teilnehmenden, dass ihnen der Gottesdienst, den wir gemeinsam inklusiv gestaltet haben so gut gefallen hat.
Das hat mich persönlich sehr bewegt zu hören, dass sich alle im Gottesdienst wohlgefühlt haben, dass sie wertgeschätzt waren und jede*r sich einbringen konnte und wir wirklich gemeinsam stark waren. So soll die Kirche sein, die ich gerne vertreten möchte, das verstehe ich unter gelebtem Glauben.
Ich habe am 24.02. den Ostbayerischen Faschingszug Amberg besucht. Es waren viele Menschen da. Der Faschingszug hat 3 Stunden gedauert mit 64 Gruppen. Der Faschingszug war sehr toll. Es waren viele Prinzengarden dabei. Die BMW-Autos haben mir auch besonders gefallen. Auf dem Marktplatz ist auch eine Band aufgetreten. Das Wetter war auch sehr toll.
Wir haben am 10.03.2019 die L’Osteria besucht. Wir durften alle eine Pizza selber machen und selber belegen. Ich habe meine Pizza mit Salami, Schinken, Champignons, Zwiebeln und Käse belegt. Die Pizzas sind riesengroß! Es gibt das ganze Jahr einen heißen Kirsch-Glühwein. Wir haben auch bei den Salaten zugesehen. Für den Pizzastein muß alles genau abgewogen werden. Die Pizzas sind von uns allen gelungen. Es gibt auch eine selbergemachte Hauslimonade. Das Personal war sehr freundlich. Die Nudelgerichte sind auch sehr gut. Es war ein guter Erfolg. Das war mein Bericht über die L’Osteria.
Ich gestehe mir ein, meine von Feigheit verfolgte Vergangenheit nicht zu verstehen.
Ich fürchte mich. Mein anderes Ich, mir stehts auf den Fersen, wir schon bald die Wahrheit offenbaren.
Wie viele Himmel habe ich schon gesehen? Mein leeres Herz entzieht sich keines einzigen Blickes. In meinem Traum stieg ich empor. Jegliche zweifel, die mir zu Last fielen, werfe ich ab.
Ich wecke die in mir schlummernden Gefühle. Mir wird klar, wie schwach ich doch bin…
Und das du mir in dieser finsteren Welt Kraft geben wirst. Mein Herz, indem ewige Träume hausen, wird dich auch ewig Lieben.
Ich will für immer bei dir sein. Alles, was ich habe, vertraue ich dir an.
Unsere Wundernetzkollegen Michaela und Robert haben ihre Erlebnisse bei der Demo gegen die AfD in Amberg am 12. Oktober 2018 für euch aufgeschrieben:
Treffen am Marktplatz mit Musik.
Aufstellung in der Fußgängerzone.
16.45 Uhr mit Trommelgruppe.
Fußmarsch bis zum ACC.
Was mich alles beeindruckt hat:
Der Zusammenhalt mit Menschen gegen die AfD.
Die Plakate waren sehr toll.
Es wurde geschrieben es ist egal, ob ein Mensch braune Haut hat oder nicht.
Alle Menschen sind gleich.
Es hat sich niemand ausgesucht, wie er geboren wurde.
Ob er ein Down-Syndrom hat oder nicht.
Ob er körperbehindert oder Autist ist.
Es kann niemand was dafür.
Man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind.
Ich finde es super, dass die AfD mit Trillerpfeifen ausgepfiffen wurden.
Es wurde auch geschrien ganz Amberg hasst die AfD.
Es kann jeder krank werden. Niemand ist davor sicher.
Ich bereue es nicht, bei der Demo dabei gewesen zu sein.
Es waren auch überall Polizisten.
Das war mein Bericht.
Eure Michaela
Bei wunderbarem Wetter trafen wir uns am Marktplatz und es waren schon Stände, Live-Musik und viele Leute da. Aufstellung um 16.45 Uhr in der Fußgängerzone mit einer wunderschönen Trommelgruppe. Mit weit mehr Leuten als gedacht machten wir einen Fußmarsch zum ACC.
Seit ich in Amberg bin (7 Jahre), hab ich noch nie ein so buntes Treiben und einen so großen Zusammenhalt erlebt. Es ist schon beschämend, dass es eine AfD geben muss, dass es in Amberg so etwas gibt. Und es würde mich schon interessieren, wie es in Amberg ohne ausländische Menschen, Geschäfte und Gruppen aussehen würde.
Es ist einfach eine Tatsache, dass keiner – egal, wer er ist – darüber zu bestimmen hat, wer in dieser Welt zu leben hat und wer nicht.
Und ich bin stolz, dabei gewesen zu sein und für was einzustehen.
Vielleicht gibt es eine Welt ohne Hass und Vorurteile irgendwann in der Welt, das würde mich freuen.
Ich gehe seit ein paar Jahren ins Fitnessstudio nach Kümmersbruck, Clever Fit, und es macht mir viel Spaß. Ich bin Mitglied in diesem Fitnessstudio.
Ich beginne mit dem Radfahren auf Stufe 10, um mich aufzuwärmen, fahre eine halbe Stunde. Mache auch Zirkeltraining. Das heißt drei Runden sind sechs Geräte. Das Licht ist erst bei Beginn auf Grün, da muss man die Übung pro Gerät machen, bis das Licht auf rot leuchtet. Dann ist man fertig mit diesem Gerät. Mache auch Rudern eine halbe Stunde.
Und ich machte auch ein paar Jahre Zumba. Es gibt auch noch mehrere Kurse, die angeboten werden, wie zum Beispiel Yoga, Rückengymnastik oder Pilates.
Einmal im Jahr ist Tag der offenen Tür und ein Sommerfest.
Ich bin seit 1999 Fan vom ERSC Amberg. Eishockey Amberg. Also bin schon 19 Jahre dabei. Mein größtes Erlebnis war das Derby Amberg gegen Weiden im Jahr 2000. Da waren wir 2315 Zuschauer, da waren die Karten immer ausverkauft.
Meine Lieblingsspieler sind in der heutigen Liga Oliver Engmann, Andreas Hampel und Matteus Swazba.
Das schönste Erlebnis war auch für mich, als ich mit dem ERSC ein Interview machen durfte.
Bin auch immer noch Ordnerin beim ERSC Amberg.
Finde auch die Trikots toll.
Bin auch noch nebenbei ein Fußball-Fan. Mein Lieblingsverein ist der FC Bayern München.
Wer Interesse hat, kann gerne auf ein Spiel vorbeikommen.
Das war mein Bericht.
Wir wollen in den Arbeits·gruppen gut zusammen·arbeiten.
Wir wollen dabei freundlich mit·einander umgehen:
Damit alle Spaß haben.
Damit wir das schaffen, haben wir uns drei Regeln ausgedacht:
Wir sprechen uns höflich und nett an.
Wir lassen den anderen ausreden.
Wir schreien uns in der Arbeits·gruppe nie an.
Manchmal müssen wir uns in den Arbeits·gruppen Nachrichten schreiben.
Dazu benutzen wir unser Handy.
Wir dürfen keine privaten Nachrichten oder Bilder schicken.
Wir schreiben nur die Sachen in die Nachrichten:
Die in die Arbeits·gruppe gehören.
Wir schreiben den Leuten aus der Arbeits·gruppe nur dann privat:
Wenn wir vorher gefragt haben.
Wenn wir diese Regeln befolgen,
dann können wir gut zusammen·arbeiten.
Zusammen mit ihrem Biologie-Lehrer Matthias Auernhammer haben Schüler des P-Seminars „Inklusion in Amberg – eine Bestandsaufnahme“ am Erasmus-Gymnasium viele Orte in Amberg besucht und bewertet.
Unsere Kollegin Annette Weiß hat das Seminar besucht und den Teilnehmern von den Bedürfnissen blinder Menschen erzählt. Auch das Wundernetz-Team Infowerk war einmal im Seminar zu Besuch, um über die Ergebnisse zu sprechen – ein sehr schöner Termin!
Ihre Ergebnisse haben die Schülerinnen und Schüler in Wheelmap.org eingetragen und dort 44 Orte neu beschrieben oder bestehende Einträge erweitert und geprüft.
Die Schülerinnen und Schüler haben dabei auch auf die Fragebögen zurückgegriffen, die unser Team Infowerk im Wundernetz gemacht hat. Einige Schülerinnen und Schüler haben aber noch viel mehr untersucht und sehr genaue, umfangreiche Analysen bei ihren Besuchen vor Ort im Sommer 2018 erstellt.
Damit möglichst viele Menschen auf die Ergebnisse zurückgreifen können, haben uns die P-Seminar’ler erlaubt, ihre Ergebnisse auf unserer Homepage zu veröffentlichen.
Vielen Dank für eure tolle Arbeit!
Alle Ergebnisse aus dem P-Seminar finden Sie hier, bei den „Informationen“.
Audiodeskription
Damit auch Blinde und Menschen mit starker Sehbehinderung Kino und Fernsehen genießen können, werden immer mehr Sendungen inzwischen mit Audiodeskription ausgestattet. Das ist ein sehr aufwändiges Verfahren:
Zuerst wird ein Film genau angesehen. Mit einer Software können Lücken zwischen dem Originalton, also den Geräuschen und Gesprächen, festgemacht werden. Je nach Länge dieser Lücken können Beschreibungen eingefügt werden.
Je nach Thema müssen Hörfilmautoren nachforschen, mit welchen Worten man das Gezeigte exakt beschreiben kann:
Wer macht wo was?
Stimmen Körpersprache und Mimik mit dem Gesagten überein?
Ist ein Detail wichtig, das man nur sehen, aber nicht hören kann?
Und wenn die Lücke groß genug ist:
Wie ist eine Person gekleidet?
Wie sieht ein Raum oder eine Landschaft aus?
Der eingefügte Text wird idealerweise in Zusammenarbeit mit einer blinden Person auf seine Verständlichkeit geprüft. Wenn der Text gut ist, wird er im Tonstudio von professionellen Sprechern eingelesen. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Stimmen gut zur Atmosphäre der jeweiligen Sendung passen. Am Ende wird eine neue Tonspur aus Originalton und Audiodeskription gemacht: Ein Hörfilm ist entstanden.
Hörfilme können auch Menschen ohne Beeinträchtigung nutzen, wenn sie zum Beispiel gerade nicht hinsehen können während der Hausarbeit …
Inzwischen wird Audiodeskription auch im Theater, in Museen oder beim Sport eingesetzt.
So klingt der Vorspann der Fernsehserie Tatort: „Das Augenpaar eines Mannes. Er sieht nach links, nach rechts, geradeaus. Um sein rechtes Auge schließt sich ein Fadenkreuz. Das Fadenkreuz reißt auf. Die verschwommene Silhouette eines Mannes. Er hält sich die Hände schützend vors Gesicht. Rennende Beine auf nassem Asphalt. Weiße Linien formieren sich zu einem Fingerabdruck. Tatort.“
Zitiert nach Wikipedia, dieser Link führt zum Hörbeispiel beim br.
Blog von Barbara Fickert aus Berlin. Sie ist erblindet und nach wie vor leidenschaftliche Kinogängerin und setzt sich für barrierefreie Hörfilme ein.
Untertitel (UT) für hörgeschädigte Zuschauer:
Die Untertitel enthalten alle Texte der Sprecher und sind mit dem Namen des jeweiligen Sprechers gekennzeichnet. Manchmal müssen die Texte der Sprecher gekürzt werden, damit man schnell genug mitlesen kann.
In den Sprechpausen ist Raum, um Geräusche zu beschreiben wie etwa Hintergrundmusik oder Umgebungsgeräusche wie quietschende Reifen und
vieles mehr.
Viele hörende Filmliebhaber nutzen die Untertitel, um fremdsprachige Filme
im Originalton verfolgen zu können.
Kostenlose Apps für barrierearmen Kinobesuch für Smartphones und Tablets:
Hermine Meier ist Mitglied in zwei Arbeitsgruppen des Wundernetz: beim Infowerk und der Gruppe von EBW und KEB. Seit Januar 2017 unterrichtet sie die Deutsche Gebärdensprache (DGS) für Einsteiger. Hermine ist selbst von Geburt an schwerhörig und hat ein Cochlea-Implantat. Ihre Kurse kamen so gut an, dass sie die Gruppen aufteilen musste. Teilnehmer sind vor allem Hörende, die diese Sprache interessiert oder die manchmal selbst Kontakt mit Gebärdensprachlern haben. Aber auch Menschen, die durch eine Krankheit oder im Alter ihr Hörvermögen verlieren und gern die Alternative kennenlernen möchten.
Der nächste Kurs beginnt am 19. Februar 2018. Er findet an sechs Abenden von 19-20.30 Uhr in der OBA statt. Anmeldungen sind möglich über das Evangelische Bildungswerk, Tel. 09621-496260.
Auch wenn sie sich an Anfänger richtet: Hermine bemüht sich von Anfang an, dass alle während der Unterrichtszeit so viel wie möglich mit Gebärden ausdrücken, auch Fragen: Die Gebärde für „Das verstehe ich nicht“ ist ganz einfach: der Kopf wird leicht nach vorne gebeugt und man blickt fragend. Bei einer höflichen Frage zieht man die Augenbrauen nach oben, während bei einer zweifelnden Frage die Brauen zusammengezogen werden.
Mit einem energischen Aufstampfen ruft Hermine uns Kursteilnehmer zur Ruhe, das Vibrieren des Bodens können auch hörbehinderte Menschen wahrnehmen.
Gebärdensprache hat eine ganz andere Grammatik als die gesprochene Sprache, man gebärdet zum Beispiel: „Dein Name was?“ Wichtig sind nicht nur die Bewegungen der Hände, sondern die des ganzen Oberkörpers und besonders des Gesichts: Mit dem Mund spricht man stumm den Text mit (sehr schwer, wenn man das nicht gewohnt ist!) und setzt die ganze Mimik für die Verständigung ein. Manche Gebärden haben mehrere Bedeutungen – etwa „Vater“ und „Montag“ oder „ledig“ und „Urlaub“, dann ist das Mundbild entscheidend. Namen von Personen und Orten und Wörter, deren Geste man nicht kennt oder für die es keine gibt, macht man mit dem „Finger-ABC“ und buchstabiert das Wort.
„Dank Majas Berendes (EBW) stetigem, sanften und doch hartnäckigen Nachfragen, ob ich denn bereit sei einen Kurs zu geben, sagte ich letztendlich doch zu. Große Zweifel kamen auf, denn es stellte für mich die Frage, ob ich auch dafür geeignet sei. Mein Bedenken wurde ziemlich bald niedergelegt. Laut Feedbacks hatten die Kursteilnehmer viel Spaß und Freude dabei. Überwiegend wurde in dem Kurs gebärdet, aber ab und an ließ ich sie auch reden. Gebärdensprache kann jeder erlernen, dabei sind Geduld und Wiederholungen ganz wichtig. Ebenso wichtig ist der Kontakt zu Gehörlosen.
Mein Motto: Lass eure Hände sprechen und Finger tanzen!“
Hermine Meier
An alle jungen Erwachsenen hier 😉
Unternehmt ihr gerne was mit netten Leuten? Dann wäre vielleicht die Hand-in-Hand-Gruppe etwas für euch. Sie treffen sich einmal im Monat an einem Freitagabend im Pfarrzentrum Hl. Dreifaltigkeit in Amberg, um Spaß zu haben. Mit dabei sind junge Leute mit und ohne Handicap – und viele junge Kollegen aus unserem Wundernetz.
Wenn ihr Interesse habt, meldet euch bei Hildegard Legat von der OBA: 09661-3081266 oder bei Carina Hüttner, sie leitet die Integrativgruppe.
Nachfragen sind jederzeit möglich bei der OBA, die Interessenten werden angeschrieben. Neue Gesichter sind herzlich willkommen. Damit Bindungen entstehen, sollte jedoch eine regelmäßige Teilnahme angestrebt werden.
Je nach Jahreszeit und Interessen der jungen Menschen in der Gruppe werden unterschiedliche Dinge geplant, z. B. gemeinsam großformatige Bilder auf Leinwand gestaltet, Traumreisen gemacht, ein Pfad der Sinne besucht, Spiele gespielt, werden Rhythmusworkshops, Musiktheater oder Fotoausstellungen besucht, oder eigene Kulturprojekte mit Musik und Tanz auf die Beine gestellt.
Gemeinsam essen gehen, um sich inklusiv im Sozialraum zu bewegen, zum Beispiel Kinobesuche, Biergartenbesuche usw. – eben ein ganz normaler Freitagabend für Jugendliche!
Stefanie Bergmann macht gerade ein Praktikum im Büro für Leichte Sprache in Regensburg. Das Büro heißt: sag’s einfach. Stefanie Bergmann hat unsere Texte über Franzis Musikvideo übersetzt in Leichte Sprache. Und sie hat uns erlaubt: Dass wir ihren Text hier veröffentlichen. Vielen Dank!
Franziska Lottner hat ein Lied geschrieben.
Das Lied heißt ich bin besonders.
Beim Inklusions-Projekt ist dazu ein Musik-Video entstanden.
Das Inklusions-Projekt heißt Gemeinsam unterwegs – das Wunder-Netz.
Inklusions-Projekte machen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam.
Das Musik-Video gibt es jetzt auf verschiedenen Internet-Seiten kostenlos.
Franziska Lottner wurde 1994 in Irlbach geboren.
Sie arbeitet seit Beginn des Inklusions-Projekts
in der Arbeits-Gruppe.
Franziska hat in den Weihnachts-Ferien 2016 das Lied geschrieben.
Franziska hat ihr Lied mit mehreren Musik-Instrumenten aufgenommen.
Ihre Gesangs-Lehrerin Regina Brandhuber hat ihr dabei geholfen.
Franziska macht seit 2009 sehr gerne Musik.
Sie hat schon 2 Mal
bei dem Wettbewerb Jugend musiziert mitgemacht.
Dort hat sie Preise gewonnen.
Von ihrem Krankenhaus-Lied 15 Mal unterm Messer waren viele Menschen begeistert.
Gerade schreibt sie ein Kinder-Musical.
Ein Musical ist ein Theater-Stück mit viel Musik.
Dafür arbeitet sie viel am Computer.
Franziska sagt:
Ich schreibe Lieder, die man nicht vergisst.
Mein Vorbild ist Benny Andersson
von der Musik-Gruppe ABBA.
Das Lied soll Menschen verbinden.
Die Gesangs-Lehrerin Regina Brandhuber kennt Franziska seit 2009.
Franziska hat bei ihrem Kinder-Musical mitgespielt.
Maria Bogner hatte die Idee für das Wunder-Netz-Lied.
Franziska war sofort begeistert.
Regina Brandhuber sagt:
Franziskas Texte sind sehr gut.
Ich habe ihr nur wenig dabei geholfen.
Die Melodie hat Franziska allein geschrieben.
Franziska hat ihr Lied schon oft bei Veranstaltungen vom Wunder-Netz gesungen.
Jetzt gibt es das Lied als Musik-Video auf Youtube.
Youtube ist eine Seite im Internet.
Dort kann man viele Videos anschauen.
Prof. Karlheinz Müller hat beim Video geholfen.
Die Studentinnen Lisa Frey und Ina Brunnhuber haben das Video gemacht.
Zusammen mit Franziska wurde alles geplant.
Das hat einige Monate gedauert.
Das Video wurde in der alten Druckerei Seidel gedreht.
Die Druckerei ist in Sulzbach-Rosenberg.
Das Haus ist sehr schön.
Es hat einen Innenhof.
Wir bedanken uns bei Peter Geiger und seinen Kollegen.
Sie haben uns den Raum kostenlos gegeben.
Viele andere Studenten haben auch beim Video geholfen.
Für die Menschen mit Behinderung waren Hildegard Legat, Geli Schütz und Monika Ehrenreich dabei.
Die alte Druckerei hat ein WC im Erdgeschoss.
Über einen Neben-Eingang kommen auch Rollstuhl-Fahrer dorthin.
Dort ist auch ein großer Pausen-Raum.
In den Pausen gab es Pizza und Kuchen.
Angelika Schütz sagt:
Die Menschen mit Behinderung waren begeistert dabei.
Franziskas Kollegen aus dem Wunder-Netz haben im Video mitgespielt.
Auch ein Hund war dabei.
Er kommt im Video aber nicht vor.
Ein paar Fragen an Franziska:
Wie waren für dich die Dreh-Arbeiten?
Die Dreh-Arbeiten waren interessant.
Die Arbeit mit Ina und Lisa war toll.
Und die Wunder-Netz-Kollegen waren toll.
Du hast das Video zum ersten Mal gesehen.
Was hast du dann gedacht?
Meine Stimme klingt komisch.
Ich hoffe, dass das Video vielen Leuten gefällt.
Ich hoffe, dass der Text gut ankommt.
Was möchtest du noch erzählen?
Ich war ungeschickt.
Wir haben die erste Szene draußen gedreht.
Vorher habe ich meine Jacke ausgezogen.
Deshalb war mir beim Dreh sehr kalt.
Die Wiederholungen der Szenen waren nicht so toll.
Ina Brunnhuber und Lisa Frey haben für das Wundernetz ein Musikvideo zu Franziska Lottners Song „Ich bin besonders“ gemacht. Das Ergebnis ist seit einigen Monaten hier auf Youtube zu sehen.
Wir haben die beiden zu ihrer Arbeit befragt:
Woher kommt ihr beiden, wie hat es euch zum Studium nach Amberg verschlagen?
Ina: Ich komme aus Landshut. Durch Zufall habe ich von einem Freund erfahren, dass man hier Medienproduktion und -technik studieren kann. Mich hat gerade dieses breite Spektrum aus allen Bereichen der Medien beeindruckt. So musste ich mich nicht schon vor meinem Studium festlegen welchen Weg ich später gehen möchte. Zudem bin ich auch wieder gleich zuhause, das war mir gerade anfangs sehr wichtig.
Lisa: Ich bin quasi zugewandert. Ich komme aus Hessen, genauer aus Korbach. Für das Studium in Amberg habe ich mich entschieden, weil ich im Medienbereich technische sowie gestalterische Fähigkeiten erlernen wollte. Da kam mir der Studiengang Medienproduktion und Medientechnik in Amberg ganz recht. Dann hieß es also auf nach Amberg.
Welchen Berufsweg wollt ihr jetzt nach Abschluss eures Studiums einschlagen?
Ina: Mein Wunsch ist es später im Marketing mit Schwerpunkt Kommunikation zu arbeiten. Nach meinem Abschluss möchte ich noch einen Master in diesem Bereich dranhängen um für mein späteres Berufsleben bestens vorbereitet zu sein.
Lisa: Ich möchte gerne im Filmproduktionsbereich sowie im Medien-Marketingbereich tätig werden. Da wir mit unserem Bachelor eine breit gefächerte Medien-Ausbildung erhalten haben, ist es wichtig sich zu spezialisieren. Deshalb bewerbe ich mich gerade auf einen Master in den Fächern Unternehmenskommunikation und Medien-Marketing.
Wie seid ihr dazu gekommen, dieses Musikvideo zu machen?
Lisa: Wir haben im vorigen Semester im Fach Mediendramaturgie und -Konzepte bereits mit dem Wundernetz zusammengearbeitet. Die Studienarbeit in diesem Fach hatte zur Aufgabe ein Konzept für das Wundernetz zu entwickeln, um die Inklusion (insbesondere in Amberg) voranzutreiben. Das Ergebnis unseres Konzeptes war die Umsetzung eines Werbeclips in Form eines Adbusters, d. h. wir haben eine bereits vorhandene Werbung verwendet und diese, gemeinsam mit dem Wundernetz-Team, umgestaltet. Das Projekt hat uns allen viel Freude bereitet, die Arbeit im Team hat sehr gut harmoniert und da das Ergebnis am Ende so gut war, hat uns Monika ein weiteres Projekt in Kooperation mit dem Wundernetz vorgeschlagen: Die Entwicklung eines Musikvideos zu Franzis Song.
Welche Geschichte wollt ihr damit erzählen?
Ina: Wir wollen genau die Botschaft von Franzis Song mit unserem Musikvideo vermitteln: Jeder Mensch ist etwas Besonderes, egal wie und wer er ist. Der Grundgedanke hinter unserem Film ist die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen zu vermitteln. Franzi spielt die Hauptrolle in dem Musikvideo.
Kurz zur Story im Musikvideo: Franzi folgt der Melodie ihres Songs, durch verruchte Gassen in einen dunklen Saal hinein. Dort begegnet sie maskierten Menschen, aber sie hat keine Angst, sie geht auf die Menschen zu und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Hüllen von jedem Einzelnen fallen zu lassen, indem sie die Stärken von jedem Einzelnen offenbart. Am Ende des Musikvideos sind alle Darsteller demaskiert, sie sind glücklich und schmeißen die Masken in die Luft.
Lisa: Im übertragenen Sinne sollen die maskierten Personen dafür stehen, dass alle Menschen gleich sind. Egal ob alt oder jung, dick oder dünn, beeinträchtigt oder nicht beeinträchtigt. Dennoch hat jeder Mensch seine eigene Geschichte, seine eigenen besonderen Fähigkeiten, seine Stärken, also das was ihn ausmacht. Das soll durch die Demaskierung gezeigt werden. Zudem ist die Stärke jeder Person als Visual Effect auf der geöffneten Hand der Person zu sehen.
Ihr habt eure Requisiten auf einem ungewöhnlichen Weg bekommen? Wollt ihr etwas dazu erzählen?
Lisa: Das stimmt. Am interessantesten war wirklich die Organisation der Truhe. Da wir in einer Szene im Musikvideo unbedingt eine alte Holztruhe zeigen wollten, aus der Franzi die „Besonderheiten“ der maskierten Personen herausnehmen sollte. Diese Truhe haben wir über die Facebook-Gruppe: „Suche-Biete-im-Raum-Amberg“ bekommen. Eine Frau aus der Umgebung hat sich bereit erklärt uns ihre Truhe für den Dreh auszuleihen. Dank der Hilfe unserer Freunde konnten wir die Truhe abholen und unversehrt wieder zur Besitzerin zurückbringen. Wir waren echt begeistert, dass die Leute in Amberg so hilfsbereit sind!
Wie fandet ihr den Hauptdrehort, die alte Druckerei Seidel?
Ina: Der Drehort hat uns super gefallen, wir hätten uns keinen besseren vorstellen können: Ein großer, geheimnisvoller, verruchter Raum. Der Raum hat das gewisse Flair geboten, was wir in unserem Musikvideo rüberbringen wollten.
Wie lange habt ihr an dem Video gearbeitet?
Ina: Insgesamt haben wir von der Entwicklung der Idee, dem Drehbuch-Schreiben, der Planung des Drehs und der Umsetzung sowie der Postproduktion fast das ganze Semester an dem Projekt gearbeitet. Da unsere Abschlussarbeiten und die letzten Prüfungen noch dazwischenkamen, sowie ein kleiner Nachdreh im Studio der Hochschule vorgenommen werden musste, hat sich das gesamte Projekt ebenfalls in die Länge gezogen. Aber am Ende sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis, denn: Gut Ding will Weile haben, nicht wahr?
Wer hat euch dabei unterstützt?
Lisa: Neben der großen Unterstützung von Monika, die uns alle Kontakte zu den Darstellern hergestellt hat, hat uns unser Prof. Müller bei dem Projekt, insbesondere bei der Ideenfindung, unterstützt. Zudem haben uns Freunde und Kommilitonen bei der Umsetzung und dem Dreh geholfen. Auch bei der Postproduktion hat unser Freund und Kommilitonen Alexander Böhmer mit seinen Computergrafik-Fähigkeiten das Musikvideo zu etwas ganz Besonderem gemacht. Auch das ganze Wundernetz-Team hat uns beim Dreh mit seinen schauspielerischen Talenten begeistert. Die Eltern und Angehörigen unserer Darsteller sind uns insbesondere mit ihrer Geduld zur Seite gestanden.
Zudem gilt ein besonderer Dank an Franzis Klavierlehrerin Regina, an Franzi und Alexander unseren Drummer, die sich für einen Nachdreh bereit erklärt haben. In diesem Sinne gilt ebenfalls ein besonderer Dank an Familie Lottner, die es Franzi zu jeder Zeit ermöglicht hat, zu den Drehs und Besprechungen zu kommen.
Wie war die Zusammenarbeit mit Franziska und allen Kollegen vom Wundernetz?
Ina: Die Zusammenarbeit war wie immer sehr harmonisch, wir kannten uns ja größtenteils schon von unserem ersten Projekt. Außerdem bewundern wir immer wieder die Geduld unserer Darsteller aus dem Wundernetz-Team, die den anstrengenden Drehtag mit Bravour gemeistert haben. Auch unsere Helfer haben uns dabei super unterstützt. Wir hatten wirklich viel Spaß am Set.
Gibt es eine besondere Anekdote?
Lisa: Da erinnere ich mich an eine Szene, in dieser sollten alle „Maskierten“ in Richtung Franzi gucken. Dabei hat sich unser lieber Thorsten strikt geweigert Franzi anzugucken, wenn die Kamera lief. Er wollte lieber in die Luft gucken, zu Boden oder hinter sich, aber bloß nicht in die Richtung, in die er gucken sollte. Wir haben ihn dann ausgetrickst: Wir haben jede Aufnahme vorher kurz ohne Kamera geprobt. Da Thorsten bei den Proben ganz brav und wie gewünscht Franzi angeguckt hat, haben wir einfach so getan als würden wir eine Probe machen, dabei lief die Kamera doch.
Was war besonders schwierig?
Lisa: Ich denke der eine große Drehtag war für alle Teilnehmer sehr schwer, vor allem gegen Ende des Tages. Für das nächste Projekt haben wir uns vorgenommen den Dreh aufzuteilen, da die Konzentration einfach am Ende nicht mehr vorhanden war.
Ina: Wir haben dieses Projekt von Idee bis zur Umsetzung hauptsächlich zu zweit gemeistert. Das empfand ich persönlich als eine große Herausforderung, da wir beide zeitgleich noch an unseren Bachelorarbeiten saßen bzw. sitzen. Aber unser Mitbewohner Alexander Böhmer hat uns stets motiviert weiterzumachen und uns bei allem geholfen, was außerhalb unserer Fähigkeiten lag.
Franziska Lottner (geboren 1994, aus Irlbach bei Hahnbach) arbeitet seit Beginn unseres Inklusionsprojekts in der Arbeitsgruppe der VHS Landkreis Amberg-Sulzbach mit und hat in den Weihnachtsferien 2016 einen Wundernetz-Song getextet und komponiert. Zusammen mit ihrer Gesangslehrerin Regina Brandhuber gab Franziska dem Song den Feinschliff und nahm ihn mit mehreren Instrumenten auf.
Franziska macht seit 2009 leidenschaftlich gern Musik und hat unter anderem zwei Mal bei Jugend musiziert teilgenommen und dabei Preise gewonnen. 2012 überraschte sie mit ihrem mutigen Krankenhaussong „15 mal unter dem Messer“ ihr Publikum. Derzeit tüftelt sie am Konzept für ein Kindermusical und arbeitet dazu viel am Computer mit den Notationsprogramm „finale“.
„Ich komponiere am liebsten Ohrwürmer, mein großes Vorbild ist Benny Andersson von ABBA!“, erzählt sie und erklärt: „Ich habe das Lied so gemacht, um Barrieren in den Köpfen abzubauen.“
Regina Brandhuber ist Gesangslehrerin und kennt Franziska seit 2009: Franzi spielte beim Kindermusical „London dreams“ mit, das Regina inszenierte. Seither ist Franziska ihre Schülerin. „Die Anregung zum Wundernetz-Song kam von der Leiterin der Arbeitsgruppe Maria Bogner. Franzi hat sofort Feuer gefangen und setzte Musik und Text sehr schnell um. „So sehr kam das vorher noch nie von ihr, die Texte waren sehr reif. Wir haben nur noch Detailarbeit gemeinsam gemacht und etwas das Versmaß umgeformt. Die Melodie hat Franziska ganz und gar selbständig komponiert.“
Seither hat Franziska ihr Lied mehrfach bei Wundernetz-Veranstaltungen vorgetragen und dafür viel positives Feedback bekommen. Um ihr Werk bekannter zu machen, haben wir den Song jetzt als Musikvideo auf Youtube veröffentlicht: Dank unserem Projektpartner Prof. Karlheinz Müller von der OTH Amberg-Weiden konnten wir das Video zum Song verwirklichen: Die beiden Studentinnen Ina Brunnhuber und Lisa Frey übernahmen die gesamte Produktion des Videos. Einige Monate lang wurden Drehbuch und Storyboard geplant und Requisiten organisiert, immer wieder in Absprache mit Franziska.
Die Hauptdreharbeiten fanden am 27. November 2016 in der Historischen Druckerei Seidel, Luitpoldplatz 4, Sulzbach-Rosenberg, statt: Einem wunderbaren Gebäude mit toller Atmosphäre und schönem Innenhof. Herzlichen Dank an Peter Geiger vom Förderverein der Historischen Druckerei Seidel und seine Kollegen, die uns den Raum und ihre Begleitung kostenlos zur Verfügung stellten!
Technische Unterstützung bekamen Ina und Lisa von ihren Studienkollegen Daniel Fenk, Patrick Nemsch, Alexander Böhmer und Andreas Neumann, die ehrenamtlich halfen, die Geräte zu schleppen, die Nebelmaschine auszurichten uvm.
Als Begleiter und vertraute Ansprechpartner für unsere Menschen mit Behinderung waren Projektleiterin Hildegard Legat, Geli Schütz und Monika Ehrenreich dabei. Die alte Druckerei verfügt über ein ebenerdiges WC und über den Nebeneingang konnten auch Rollifahrer gut hineingelangen. Der große Raum ermöglichte es auch unseren Kollegen mit psychischen Behinderungen, sich zurückzuziehen. Und mit Pizza sowie selbstgebackenem Kuchen waren auch längere Pausen zwischen den Drehs gut auszuhalten, die nötig waren, um Beleuchtung und Kamera auszurichten. Angelika Schütz: „Es war toll zu sehen, mit welch einer Begeisterung die Menschen mit Behinderung dabei waren.“
Darsteller des Videos waren natürlich Franzis sowie viele Kollegen aus dem Wundernetz mit unterschiedlichen Behinderungen. Auch Assistenzhund Janosch begleitete uns den ganzen Tag, allerdings ist er im Video nicht zu sehen.
Wie waren für dich die Dreharbeiten?
Die Dreharbeiten waren für mich interessant. Die Zusammenarbeit mit Ina Lisa und den Wundernetzkollegen war toll.
Was hast du gedacht, als du das fertige Video zum ersten Mal gesehen hast?
Als ich das Video zum ersten Mal gesehen habe dachte ich tolles Video und meine Stimme klingt ja total komisch.
Von dem Video erhoffe ich mir, dass damit viele Leute angesprochen werden und dass der Text seinen Zweck erfüllt.
Was möchtest du sonst noch erzählen?
Am Anfang der Dreharbeiten war ich ein bisschen ungeschickt, weil wir die erste Szene draußen gedreht haben und ich vorher meine Jacke ausgezogen habe. Was ich nicht so toll fand waren die Wiederholungen der Szenen und dass das Video erst nach dem geplanten Zeitpunkt veröffentlicht wurde weil kurz vorher noch eine Szene nachgedreht wurde.
Das ist der Songtext von „Ich bin besonders“:
Jeder Mensch ist was Besondres, ganz egal wie er so ist.
Jeder Mensch ist was Besonders, auch wenn er beeinträchtigt ist.
Refrain:
Es gibt so viele Sachen, die können wir auch machen.
Obwohl ich so besonders bin, krieg ich das genauso hin.
Und wenn ich auch mal scheiter, bin ich kein Außenseiter.
Gebt euch bitte einen Ruck! Zusammenarbeit ist so leicht!
Gebt euch bitte einen Ruck! Teamwork hat schon so viel erreicht.
Ganz egal wohin ich will, wie ich bin erreich ich viel.
Ganz egal wohin ich will, so wie ich bin erreich ich mein Ziel!
Vielen Dank an alle Mitwirkenden!
Die Darsteller:
Franziska Lottner, Yasmin Kasabaki, Regina Brandhuber, Alexandra Lang, Lisa-Marie Benner, Alexander Morlang, Andreas Felser, Thorsten Lehmeier, Daniel Slepitschka, Anja Schmal, Philipp Kraus, Tobias Hirsch, Lisa Frey
Ein besonderer Dank geht an Alexander Böhmer für die Visual Effects.
Credits des Songs und Videos:
Melodie, Text und Gesang: Franziska Lottner
Klavier, Arrangement und Coaching: Regina Brandhuber
Musiker und Bearbeiter: Christian Mayer
Mix und Mastering: Tinnitus Recording
Hier treffen wir uns: Cine·plex Amberg, Regensburger Str. 1, Amberg
Wann: Am Samstag, 28. Oktober, von 14 bis 17 Uhr
Das machen wir:
Wir gehen ins Kino und schauen gemeinsam den Film: Ich – einfach unverbesserlich 3
Der Film kostet nichts!
Nach dem Film sprechen wir darüber:
Wie können Menschen ins Kino gehen, die nicht gut sehen oder hören?
Im Eingang des Kinos gibt es Vieles zum Aus·probieren:
Unsere Kollegen haben sich Aktionen ausgedacht.
Wir freuen uns auf viele gute Gespräche.
Rolli·fahrer können im Hof parken.
Im Kino·saal ist eine Reihe für Rolli·fahrer reserviert.
Menschen mit Hör·behinderung oder Seh·behinderung können den Film sehen:
Wenn sie die Apps Greta und Starks benutzen.
Dieser Link führt zur Internet·seite von der Apps Greta und Starks.
Am Donnerstag, den 22.06.2017 war ich mit dem Wundernetz bei der Bäckerei Hiltner, Regensburger Str. 116 in Amberg zur Bäckereibesichtigung.
Das habe ich im Wundernetz mal vorgeschlagen, weil ich gerne mal bei einer Bäckerei hinter die Kulissen schauen wollte.
Hr. Bauer von der Katholischen Erwachsenen Bildung (KEB) hat dieses organisiert.
Wir wurden im Wintergarten der Bäckerei von Hr. Andreas Hiltner herzlich empfangen. Die Tische waren mit Getränken und Tellern gedeckt. Wir durften auch schon bei den Getränken zugreifen, was auch nötig war, weil es sehr heiß war.
Hr. Hiltner stellte uns seinen Betrieb vor. Die Bäckerei Hiltner wurde von seinem Großvater 1949 in Wolfring gegründet. Hr. Hiltner ist die dritte Generation die die Bäckerei leitet. Nach und nach wurde die Bäckerei immer größer, und es wurden auch Filialen eröffnet. Zurzeit sind es sechs Filialen im Umkreis von 15 km.
Die Backstube in Wolfring wurde langsam zu klein für die Belieferung der Filialen, deshalb wurde im Jahr 2010 das ehemalige Autohaus Zinkl in der Regensburger Straße gekauft und von einem Autohaus in eine Bäckerei umgebaut. Aus der Autowerkstatt wurde die Backstube, aus dem Verkaufsraum wurde das Kaffee mit Verkaufstheke.
Hr. Hiltner betonte dass in seiner Bäckerei alles aus frischen Produkten hergestellt wird, die er aus der Region kauft. Durch die kurzen Lieferwege kommen die Backwaren frisch in den Filialen an. Aber die Bäckerei Hiltner backt nicht nur für die eigenen Filialen, sondern beliefert auch Hotels, Metzgereien, Seniorenheime und auch einen Lieferservice.
Der Lieferservice kann über das Internet bestellt werden und bringt die Semmeln oder Brote direkt an die Haustüre.
Die Backstube ist von 1:00 Uhr nachts bis 13:00 Uhr besetzt. Ein Bäcker muss sehr früh aufstehen.
Nach dem interessanten Vortrag ging es endlich in die Backstube. Wir bekamen jeder ein Päckchen, in dem sich eine Plastikmütze, ein Plastikmantel, eine Haube und Überzieher für die Füße befanden. Das mussten wir aus hygienischen Gründen tragen. Ich war erstaunt wie sauber, hell und groß die Backstube ist. Als erstes kamen wir in dem Bereich in dem der Teig hergestellt wird. Der Teig wird zwar maschinell geknetet aber dann von Hand weiterverarbeitet. Unter anderem muss der Bäcker auch die Spitzeln flechten, und die Brezen schlängeln können. Das erfordert sehr viel Übung. Wir erfuhren auch, dass die frischen Eier alle von Hand aufgeschlagen werden.
Weiter ging ist zu der Kühlung. Der fertige Teig für den nächsten Tag kommt in die Kühlung. Dort wird er bei -1° C gekühlt. Er wird dann langsam auf 9°C erwärmt, das nennt man dann lange Teigführung. In dieser Zeit kann der Teig in aller Ruhe gehen und ist dann um 1:00 Uhr einsatzbereit. Dann kommt er in die Öfen und wird gebacken. In der Backstube befinden sich drei große Öfen.
Nach der Backstube ging es in die Konditorei. Davon gibt es zwei, eine kalte und eine warme Konditorei. In der kalten Konditorei befindet sich ein Kühlschrank. Die Konditorei ist reine Handarbeit.
Nach der Besichtigung gingen wir wieder in den Wintergarten. Da gab es dann riesige, lecker belegte Brezen.
Gut gestärkt fuhren wir wieder nach Hause.
Danke an Hr. Bauer von der KEB und Hr. Andreas Hiltner für diese tolle Besichtigung.
So jetzt mal wieder ein neuer Blogeintrag von mir, ist ja auch schon wieder ne Weile her 🙂
Die beiden vergangenen Tage war ich mit Michaela und Holger aus dem Haus Rabenholz sowie Robert unterwegs. Waren wieder zwei schöne Erlebnisse.
Mit Michaela und Holger war ich im Reittherapiezentrum in Kümmersbuch bei Hahnbach. Und auch wenn Michaela anfangs nicht viel mit Pferden anfangen konnte, habe ich sie dann am Ende doch überreden können, das kleine Shetlandpony Astor wenigstens einmal zu streicheln. 🙂 Hat mich gefreut!
Dort zu sehen, wie Kinder aufblühen beim Kontakt mit den Pferden war schon schön. Der kleine Simon, der auch dort war, war richtig fröhlich. Er macht das bereits seit fünf Jahren und seine Betreuerin meinte er hat sich dadurch sehr zum Positiven verändert.
Auch Holger hat mir dann ein bisschen von seinen Erfahrungen erzählt, er selbst nimmt ja auch Reittherapiestunden.
Dadurch sind wir auch auf ein etwas kritischeres Thema gestoßen. Tanja Müller-Schmid, die Leiterin des Reittherapiezentrums, hat uns erzählt, dass sie bereits mehrmals Anträge gestellt hat, um eine sogenannte leistungsbringende Stelle zu werden. Leider bisher erfolglos, schon traurig, dass die Bürokratie einem da oft Steine in den Weg legt und die Mühlen dort irgendwie anders mahlen.
Mit Robert waren wir mit Herrn Dr. Norbert Schäffer, dem Vorsitzenden des Landesbund für Vogelschutz Bayern, unterwegs. Robert ist ja ein absoluter Naturmensch, das liegt ihm total und das merkt man auch absolut! Haben beiden ein Ansteckmikro verpasst und sie einfach durch die Wagensass, einem Naherholungsgebiet in Sulzbach-Rosenberg, geschickt J Bereits nach kurzer Zeit war er total locker, frei im Reden und frei was die Gestik und Mimik betrifft. Zum Schluss durfte er noch einen Blick durch das Fernglas von Herrn Schäffer werfen und wie Robert halt so ist, in seiner trockenen Art hat er gesagt: „Das ist der Wahnsinn!“
Schön oder? 😉
So das wars, einschalten am 17. Juni um 20:30 Uhr! 😉
Am Dienstag den 29.05. besichtigte ich mit meinem Vater die Sandtner-Orgel in Ammersricht. Das Thema der Orgelführung war „Wie Töne entstehen“. Organisiert wurde die Orgelführung von der KEB.
Der Organist und Kirchenmusiker Andreas Feyrer stellte uns die Orgel vor.
Wir erfuhren viel über die verschiedenen Pfeifen, den Spieltisch (das ist die Tastatur ähnlich wie an einem Klavier), und der Aufteilung, z.B. dem Hauptwerk.
Die Länge der Pfeifen wird in Fuß angegeben. Das ist eine alte Maßeinheit, ein Fuß ist ca. 30 Zentimeter. An der Sandtner-Orgel haben die längsten Pfeifen 16 Fuß, was eine Länge von 4,80 Metern sind. Das sind schon ganz große Pfeifen.
Der Hr. Pfarrer war auch da und erzählte uns das er die Orgel im Internet entdeckt hat. Sie stand in einer stillgelegten Kirche in Essen. Die Stadt Essen befindet sich im Ruhrgebiet. Die Orgeln werden immer für die Kirche gebaut in der sie auch aufgebaut werden. Es war ein großes Glück, das die Sandtner-Orgel aus Essen genau in die St. Konrad Kirche gepasst hat. Das war gut so, denn inzwischen wurde die Kirche in Essen abgerissen.
Wir durften auch die Orgel von hinten anschauen. Da sind viele Türen, die alle offen waren. Dadurch sahen wir genau wie die Orgel von innen aussieht. Da sind ganz viele feine Stangen drin, meistens aus Holz. Überhaupt ist an der Orgel viel Holz.
Bei den Besuchern war auch ein Junge, der im Max-Reger-Gymnasium Orgel spielen gelernt hat. Er durfte am Schluss ein Stück auf der Orgel spielen, was er wirklich sehr gut machte. Ich habe erfahren dass er seit ca. einem Jahr Orgel spielt. Dafür hat er richtig gut gespielt.
Hr. Feyrer spielte auch noch ein paar Lieder. Dabei hörten wir den Klangumfang der Orgel. Von leise zu laut und von hoch zu tief. Eine Orgel kann wirklich sehr laut werden.
Nach etwas über eine Stunde war dann die Orgelführung aus. Es war wirklich sehr interessant und ich möchte mich nochmal bei Hr. Feyrer für diese tolle Orgelführung bedanken.
Wie gut kommt man in Ambergs Innenstadt zurecht, wenn man ein Handicap hat?
Sarah Danzer ist Schülerin der ISE Berufsfachschule für Altenpflege und hat uns erlaubt, einen Bericht über den Selbstversuch ihrer Klasse mit euch zu teilen:
„Am Freitag, den 05.05.2017 haben wir, die angehenden examinierten Altenpflegefachkräfte der AP 5, einen Selbstversuch gestartet: eine Rollstuhl-Selbsterfahrung. Wir mussten am eigenen Leib erfahren, wie barrierefrei – oder eben nicht – unsere schöne Altstadt ist.
Eine Schülerin startete mit dem Rollstuhl der Schule ab dem Postgebäude. Sie merkte schnell wie anstrengend das ist. Wir haben uns dann in mehrere Gruppen aufgeteilt,um möglichst viele Eindrücke zu bekommen.
Das erste Hindernis war bereits die Ampel gegenüber der Poststelle. Diese hat eine extrem kurze Grün-Phase, dass selbst Fußgänger die Straße bei grün nicht komplett überqueren können. Eine Gruppe begab sich direkt zum Amberger Bahnhof. Dieser hat viele Stufen, um auf das Gleis Richtung Nürnberg zu kommen. Dafür gibt es einen Überweg über die Gleise weiter hinten, der durch das Personal geöffnet werden muss. Auch in den Zug kommt man mit einem Rollstuhl nicht so leicht. Man muss als Rollstuhlfahrer anmelden wenn man verreisen möchte, dass das Rote Kreuz mit einer Art Hebebühne anrückt und denjenigen in den Zug befördert.
Mit einem Rollator gestaltet sich die Sache dann schon schwerer. Man muss die Treppen nutzen und selbst in den Zug kommen.
Die anderen Gruppen sind Richtung Innenstadt gegangen. Bereits bei der ersten Kreuzung beim Backwerk hatte unsere Rollstuhlfahrerin Probleme. Durch den abfallenden Weg hatte sie vom Bremsen Blasen an den Händen und Schmerzen in den Armen. Der Weg in die Stadt ist teilweise durch die großen Pflastersteine gut befahrbar, aber manche Geschäfte stellen genau dort ihre Werbeschilder auf, was Menschen mit Rollstuhl oder Rollator den Weg sehr erschwert. Die Eingänge vieler Geschäfte haben auch kleine Stufen vor der Eigangstüre. Wir hatten beim hineinfahren Angst nach hinten umzukippen. Diese Stufen sind beispielsweise vor dem Backwerk, der Sonnenapotheke, der Stadtbibliothek oder Tchibo zu finden.
Mit einem weiteren Rollstuhl, den das Caritas Marienheim zur Verfügung stellte, ging eine weitere Gruppe mit dem Rollstuhl auf Erkundungstour. Wir wollten von der Martinskirche zur Stadtsparkasse, jedoch stehen die Stühle der Metzgerei Hottner, des Lieblingsplatzes und des Colombas sehr eng zusammen und es war Millimeterarbeit zwischen den Tischen und Stühlen durchgeschoben zu werden. Auch das Kopfsteinpflaster auf dem gesamten Marktplatz ist ein großen Problem. Die schmalen Vorderreifen blieben teilweise in den Spalten zwischen den Steinen stecken.
Unsere Shopping-Damen nahmen die Mode-Geschäfte genauer unter die Lupe und bemerkten, dass Geschäfte wie z.B. Müller, H&M, K&L Ruppert oder C&A sehr gut zugänglich sind. Jedoch fanden wir auch dort einige Probleme für Menschen mit körperlicher Behinderung. Beim Müller sind die Gänge sehr eng und im großen Mittelgang stehen viele Werbeständer. Der Aufzug war für uns jedoch das größte Problem: der Knopf zum Rufen des Aufzugs ist sehr hoch, die Aufzugtüren gehen nach außen auf und sind sehr schwer, was extrem unvorteilhaft für Rollstuhlfahrer ist. Ohne Hilfe hatte keiner von uns eine Chance in den Aufzug zu kommen.Im Innenraums des Aufzugs ist es sehr eng, was die Begleitung von Rollstuhlfahrern sehr erschwert.
Bei H&M waren die Gänge ebenfalls sehr eng, jedoch gibt es einen Aufzug, der gut zugänglich ist und groß genug für Rollstuhl und Begleitperson.
Bei C&A hatten wir unsere Probleme. Um im hinteren Teil des Ladens in die Abteilung zu kommen, muss man eine sehr steile Rampen hinunter fahren. Unsere mutige Mitschülerin traute sich und versuchte langsam nach unten zu rollen, was ihr jedoch nicht gelang, die Reifen des Rollstuhls standen still, aber sie rutschte die Rampe herunter. Wenn wir sie nicht am Rollstuhl gehalten hätten, wäre sie gradewegs in einen Kleidungsständer gerast. Um in den oberen Stock des Geschäftes zu gelangen, gibt es einen Aufzug der auch gut zugänglich groß genug ist.
Irgendwann trieb der Hunger eine Gruppe zum Kochlöffel. Das Bestellen und Essen an den Tischen klappte sehr gut. Nur der Gang zur Toilette war nicht so toll. Die Türen sind viel zu schmal für einen Rollstuhl, was es unmöglich macht ins innere zu gelangen. Man muss also zu den öffentlichen Toiletten im Rathaus fahren um auf die Toilette gehen zu können. Dort sich die Toiletten behindertengerecht ausgestattet mit vielen Haltegriffen und viel Platz.
Wir haben viele mitleidige Blicke von anderen Menschen erhalten. Das bemerkten wir jedoch eher bei Jüngeren, als bei Senioren. Kinder waren sehr aufgeschlossen und offen uns gegenüber. Sie lächelten uns an und winkten, ohne voreingenommen zu sein.
Nun zu unserem Fazit:
Wir persönlich würden die Innenstadt mit Rollstuhl meiden, da zu viele Barrieren sind. Zum Einkaufen würden wir Real oder Kaufland bevorzugen, obwohl man beim Weg zum Real an der Pflegerkreuzung vorbei muss und der Bürgersteig extrem hoch ist. Jedoch hat man bei Real gleich mehrere Geschäfte drumherum, wie auch beim Kaufland. Dort ist auch alles barrierefrei und besser für Rollstühle als die Geschäfte in der Innenstadt.
Wir würden uns für die Innenstadt einen durchgängigen Fußgängerweg und elektrische Türöffner wünschen, da ein Umbau oft wegen Denkmalschutz nicht möglich ist.“
Zusammen mit Stefan Götz vom Cineplex Amberg, der KEB und dem Wundernetz wollen wir gerne Kinofilme zu den Themen Behinderung und Inklusion mit anschließendem Filmgespräch anbieten. Den ersten Test haben wir am Sonntag gemacht, mit dem Film „Drei von Sinnen.“
Im Film machen drei Freunde ein verrücktes Experiment über Kommunikation: Sie gehen gemeinsam auf die Reise vom Bodensee an die französische Atlantikküste und zelten, trampen, laufen. Dabei verzichtet jeder von ihnen für jeweils eine Woche auf einen seiner Sinne: Jakob ist zu Beginn für eine Woche blind mit abgeklebten Augen. Bart verzichtet aufs Sprechen und David bekommt Kopfhörer mit Störgeräuschen. Nach einer Woche tauschen sie ihre Behinderungen.
Das macht ihnen die Kommunikation untereinander sehr schwer. Ebenfalls nicht eingeplant waren die vielen Regentage auf ihrer Reise und die Auswirkungen von Camping-Essen auf ihre Freundschaft …
Ein spannendes Experiment, bei dem die drei Studenten bald an ihre Grenzen gerieten und die Kommunikation immer mehr auf das Notwendigste reduziert haben. Der Schwerpunkt lag nicht so sehr auf der jeweiligen Sinnesbehinderung, obwohl es auch dazu immer mal sehr gute Szenen gab: z. B. wenn Bart mit abgeklebten Augen in einer Kneipe sitzt und von den Geräuschen fast erdrückt wird. Oder Jakob sich ohne Gehör von vielen Gesprächen ausgeschlossen fühlt.
Sehr witzig: Wenn Jakob, der als einzige gut französisch spricht, gerade in Frankreich seine stumme Woche hat und versucht, seinen Kollegen Texte in Lautschrift aufzuschreiben.
Stefan Götz moderierte zusammen mit Lisa List aus dem Wundernetz die Gesprächsrunde. Ihm liegt das Thema am Herzen, denn: „Ich muss mich ein bisschen hineinversetzen, um Probleme überhaupt zu sehen. Viele einfache kleine Dinge werden einem erst bewusst, wenn man sie erlebt.“ So zum Beispiel ein Türschließer, der zu hoch in der Rollitoilette angebracht war.
Im Amberger Cineplex ist in jedem Kinosaal ein Platz für Rollis reserviert. Wenn mehrere Rollifahrer gemeinsam kommen möchten, können sie das vorher anmelden, dann kann jeweils eine komplette Sitzreihe gesperrt werden.
Hier ein paar Fragen und Eindrücke von den Besuchern:
Auf Lisas Frage: „Auf welchen Sinn würden Sie am ehesten für eine Woche verzichten können?“ antworteten die meisten: Das Sprechen. Am schwerwiegendsten wurde der Verlust des Sehvermögens empfunden.
Einem Zuschauer machte der Film Lust auf Selbsterfahrung. Er hatte bereits an Schweigeexertitien teilgenommen: „Man lernt viel über sich selbst weil man weniger Ablenkung hat.“ Durch den Verlust eines Sinnes ist man stärker mit sich selbst konfrontiert.
Eine Kinobesucherin empfand den Film als ein gutes Beispiel dafür, wie leicht Kommunikation misslingen kann, wenn man sich nicht mit allen Sinnen auf andere einstellt.
Ein paar offene Fragen aus unserem Gespräch:
Ob es leichter ist, auf einen Sinn zu verzichten, wenn man das von Geburt an gewöhnt ist? Kommt man dann irgendwann an den Punkt: „Ich bin jetzt so und ich bin zufrieden mit dem, was ich hab.“
Ein abschließender Gedanke: „Mitleid kann man mit jedem haben, egal ob mit oder ohne Behinderung.“
Das Kino war nur wenig besucht, da der schöne Sommertag und viele Feste überall die Leute nach draußen lockten. Aber: Wir planen neue Termine im Herbst, wenn uns das Wetter wieder mehr in ein behagliches Kino zieht!
Am Montag war weltweiter Tag der Behinderten. Der Zusammenschluss »Wundernetz« nahm sich diesen Tag zum Anlass, um auf die Verwirklichung einer behindertengerechten Amberger Innenstadt hinzuweisen. Zwei Vertreter der soziotherapeutischen Einrichtung »Haus Rabenholz«, einer davon der Bewohnervertreter Holger Patrik Junghans, die andere Person der Autor dieses Beitrags, nahmen sehr gerne an diesem Projekt teil.
Hier in unserer offenen Wohnform haben wir, unter anderem, eine Bewohnerin, die auf eine Beinprothese und bei längeren Strecken auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Als wir in der Fußgängerzone von Amberg ankamen, zusammen mit der Rednerin Monika, standen schon einige Personen bereit um an dieser vehement, gravierenden Situation für geh- und teilweise motorisch gestörte, körperlich Behinderte einen Tag lang teilzuhaben.
Monika hielt eine Rede, die jedoch teilweise, wegen der Geräuschkulisse, schwer zu verstehen war. Vertreter der Lokalpresse und -politik waren ebenfalls anwesend. Herr Junghans verteilte die original Wundernetz-Herzbrezen, die dem Logo vom Wundernetz nachempfunden waren an die teilnehmenden Passanten und Personen.
Wir wurden von den Organisatoren in Teams aufgeteilt, die Minimum einen Gehbehinderten enthielten. Bei unserem Team, das aus 6 Menschen bestand,
war das Werner, ein älterer Mann, der sehr freundlich auf mich wirkte. Unser Koordinator Bernd hatte, durch das viele Kopfsteinpflaster, einiges zu tun, als er Werner durch die Innenstadt schob.
Der eigentliche Sinn des Projektes bestand darin, 4 Stationen abzugehen:
– ein Eiscafe
– eine radiologische Praxis
– die Kirche direkt in der Amberger Innenstadt
– ein Sportbekleidungsgeschäft
Wir bekamen Fragebögen, die vom Infowerk entwickelt wurden, mit auf den Weg und ein orangefarbenes Steigungsdreieck, das den Zweck hatte einen Auffahrwinkel für Rollstühle messbar zu machen. Denn viele Geschäfte liegen nicht ebenerdig, gerade gebaut und so kostet es einige Kraft, den Rollstuhl aufwärts, über einen ansteigenden Weg, bis in die Örtlichkeiten hinein zu schieben.
Wir waren insgesamt 3 Stunden beschäftigt um die Lokalitäten zu besuchen, Ansprechpartner der jeweiligen, festgelegten Stationen zu interviewen und uns, mit dieser doch, für gehfähige Leute, ungewohnten Situation auseinanderzusetzen. Die ausgewählten Orte und deren Teilnehmer am Projekt waren uns sehr offen und konstruktiv gesinnt und gaben bereitwillig Informationen preis, z. B. ob sie zukünftig Behindertengerechte Verbesserungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.
Denn, diese Sache muss hier auch erwähnt werden, eine körperliche Behinderung kann jeden treffen und alle sind im Grunde genommen auf eine Wohlfühlatmosphäre beim Einkaufen, bei Arztbesuchen, Unterwegs allgemein, bei einem Ausflug und bei etwaigen anderen Erledigungen angewiesen.
Ich bin ein großer Dortmund-Fan. Sogar mein Zimmer hat die Farben schwarz-gelb. Mein größter Wunsch ist es, meine Mannschaft mal live zu erleben. Leider hat es bisher noch nicht geklappt. Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf.
Jetzt mache ich erst mal mit meiner Mutter eine Schiffsreise nach Norwegen. Da freue ich mich schon riesig drauf.
Ich bin zum „Backen und Kochen“ deshalb gekommen, weil ich es gerne mache. Backen überwiegend weil ich 3 Jahre in der Bäckerei gelernt habe und eine Bäckerei-Ausbildung gemacht habe. Kochen deshalb, weil ich früher mit meiner Oma schon gerne gekocht habe und weil ich in meiner Schulzeit schon mal 14 Tage Praktikum zum Kochen gemacht habe (z. B. Großküche Altenheim St. Barbara) in Sulzbach-Rosenberg. Ich bin heuer 16 Jahre in der Jura-Werkstätte in Rosenberg tätig und zugleich das 8. Jahr 2 Tage in der Küche und 3 Tage in der Montagegruppe.
In der Arbeit – 3 Tage Montage Gruppe
– 2 Tage Küche
Tätigkeiten:
In der Montage-Gruppe bei Hr. Pickel:
– Für Firma ETS Schnaitenbach Kabellängen zuzwicken in den Längen (1,0 m, 1,5 m, 2,0 m, ½ m)
– V-Zug mitmachen (für Waschmaschinen)
– Handräder zusammenbauen
– Windlichter kleben und 500 Stück in Karton eingezählt
– Reibungsdöpfen verklipst und 2500 Stück in Gitterbox geschlichtet, bzw. 110 Stück in Kartons geschl.
– Bei Hr. Langhans ausgeholfen (bei Eilaufträgen)
In der Küche bei Hr. Fröhler und Hr. Hoffmann:
– meisten Geschirr spülen in der Spülmaschine
– zwischendurch mal Gewürzschrank und Besenschrank putzen
– im Speisesaal mal Besteckkasten putzen
– im Speisesaal wenns nötig ist auch Tisch- und Stuhlbeine putzen
Hobbys:
– Kuchen backen
– Fahrrad fahren
– Tenorhorn spielen (für Auftritte üben)
– Kochen
– Rummykup spielen
– Spiele am Computer machen
– mal ins Internet gehen
– Spazieren gehen
– zwar im Garten arbeiten, aber nach der Arbeit mit einer ½ -3/4 Stunde Ruhepause und dann in den Garten gehen
Und hier erzählt sein Freund Christof Fackler:
Ich freue mich schon auf meinen diesjährigen Urlaub mit meinen Eltern und Freunden. Dieses Jahr fliegen wir in die Sonne nach Portugal. Ich liebe diese Urlaube. Den letztjährigen Urlaub verbrachte ich in den Bergen Italiens. Dort übernachteten wir überwiegend in Hütten, ab und zu auch mal in einem Hotel. Das Schlafen in der Hütte machte mir aber mehr Spaß. Das schönste und größte Erlebnis war für mich die Fahrt mit der Seilbahn. Ich hatte nämlich Höhenangst. Jetzt nicht mehr.
Ich bin schon sehr gespannt, was ich dieses Jahr erleben werde.
Arbeit:
In der Montage-Gruppe bei Hr. Langh.
Prüfen und mit Rudi kuppeln
Kugeln montieren für Firma Lüdecke
Verpacken mit Rudi und in AKL-Kisten einzählen mit der Nadine
Hobbys:
– Spiele machen (Rummykap spielen)
– Fahrrad fahren
– Wandern
-Fernseh schauen (z. B. Fußball, Biathlon)
– In den Wald gehen (z. B. Pilze suchen, Holz machen)
– Reisen, in den Urlaub fahren bzw. fliegen
– Einkaufen
– Ausflüge mit dem Zug (z. B. Weiden, Nürnberg, Regensburg, Rottenburg ob der Tauber)
Hallo, ich heiße Janine Franceschini-Ghigliotty und wohne in Sulzbach-Rosenberg in einer eigenen Wohnung. Meine Wohnung besteht aus einer Wohnküche, Schlafzimer, und ein Badezimmer. Meine Hobbies sind Zeichnen, Stricken, World of Warcraft spielen (das ist ein Multiplayer online Rollenspiel), Fahradfahren und lange ausschlafen. Ich arbeite seit 2008 bei den Jura-Werkstätten in Sulzbach-Rosenberg. Dort bin ich von 8 Uhr – 12 Uhr bei den Jura Wohnstätten in Sulzbach-Rosenberg im Hauswirtschaftlichen bereich tätig, das heisst Putzen der Nasszellen usw, das Abendessen vorbereiten für die Bewohner und von 12.30 Uhr bis 15.40 bin ich bei den Jurawerkstätten in Sulzbach-Rosenberg in der Montagegruppe tätig, dort mache ich momentan Schrauben in die Hülsen für die Schnellspannverbinder rein. Mit meinen Arbeitskollegen aus der Hauswirtschafts- und Montagegruppe komme ich sehr gut aus, und verstehe mich auch sehr gut mit ihnen. Bis auf das ich mich nur mit 2 Arbeitskolleginnen nicht verstehe, dass sind …, diese beiden mag ich aus privaten Gründen überhaupt nicht. Die beiden haben mir schon sehr oft weh getan.
Und besonders liebgewonnen, habe ich euch aus dem Wundernetzteam Amberg, meine Hauswirtschafts-Family, meine Montagegruppe, Meine Family, Mein freund und dessen Family und die Christiane dirschwigl denn sie sind immer für mich da wenn ich sie brauche.
Mit freundlichen Grüßen
Janine Franceschini-Ghigliotty
Zeichnen tue ich schon seit der ersten Klasse (z.B. Mickey-Maus).
Ich zeichne ca. 10 Bilder pro Jahr
Als Vorlage diente eine Anleitung aus dem Zeichenbuch „Die Kunst des Zeichnens“.
Je nach Objekt beginne ich innen oder außen mit der Zeichnung. Wichtig sind die Beachtung der Proportionen und die Anordnung der Details.
Ich zeichne überwiegend auf einem Skizzenblock oder auf einem Zeichenblock. Meine Grundausstattung ist ein Künstlerset, bestehend aus Papierwischer, Knetgummi, Kohlekreide, Graphitstift und Bleistifte/Buntstifte.
Für jede Zeichnung brauche ich 2-3 Stunden Zeit.
Zurzeit besuche ich einen Zeichenkurs „Aktzeichnen“
… ein Blogtext von unserer Arbeitsgruppe EBW und KEB:
Philipp liebt den Fasching. Er spielt da oft mit dem Schlagzeug mit seiner Gruppe. Im Fasching ist vieles erlaubt und nach dem Faschingsumzug geht’s in den „Bierkönig“
Andreas verkleidet sich als Hexe mit Besen. Er hat viel Spaß am Fasching.
Tobias hat das tollste Kostüm. Ein T-Shirt da steht drauf: „Ich bin dick, du bist häßlich. Ich kann abnehmen – und du?“ Am Ransbacher Fasching ist Tobias dabei.
Oliver mag kein Make up weil es so schlecht wieder abgeht. Er verkleidet sich gerne. Seine Verkleidung ist eine Überraschung.
Doris schreibt ein Elfchen:
Fasching
Amberger Hexentreiben
alle sind lustig
mir geht es gut
Katzenjammer
Für Hermine ist Fasching die 5. Jahreszeit. Sie geht zum Faschingsumzug nach Hahnbach. Dann macht sie mit Freunden einen Lokalumzug 🙂
Karin ist ein Faschingsmuffel
Hildegard sagt: „Fasching Ojemine!“
Christina geht 1x im Jahr zum Hexentreiben. Das ist ein fester Schwestertermin. Alle gehen als Hühner.
Rot, rot, rot und schwankend bis zum Ende des Traums, des Traums…
Jedes Mal , wenn ich sie unterdrücke,
und ich hab sie schon unzählige Male aufgegeben,
jedes mal erwachen diese Gefühle wieder,
die keinen Ort haben, wo sie hinkönnen…
Dieses reine, unbefleckte Lächeln…
Ich weiß doch, dass du ein fast grausam weit von mir entferntes Wesen bist.
Diese niemals heilende Wunde, sie zerfrisst nur mein Herz und trotzdem
kann ich die Gefühle nicht unterdrücken die auch jetzt noch in der Dunkelheit wohnen.
Rot, rot, rot und schwankend, bis zum Ende des Traums, des Traums…
Wir haben uns getroffen, die Räder des Schicksals beginnen sich zu drehen.
Das Geheimnis von dem niemand niemand weiß.
Ich falle, Ich falle, Ich falle… Ich kann nicht mehr zurück,
selbst wenn ich meine Sünden einmeißle auf keinen Fall…
Lichtblicke
In Form von
hellem, klarem Klang
sehe ich vor MIR
Denn:
Wenn ich an dich denke
Dann wünsche ich uns hier
geflügelte Worte,
die entdecken,
die versprechen…
dass:
Egal was, wann, wie und wo
der Gedanke zählt
in seiner reinsten Art.
Dein Lachen, das kann Wellen brechen,
kann Feuer handzahm machen,
kann in meinen Ohren klingenden Fluß erschaffen.
Stehter Strom der Zeit.
Lichtblicke.
Eine Ewigkeit.
Wieder einmal ein Dreh, der mir wahrscheinlich lange im Gedächtnis bleiben wird, war der Nachmittag, den meine Kollegin Maria und ich zusammen mit Anette und Peter Weiß aus Ursensollen verbracht haben. Natürlich alles wieder im Auftrag für unser nächstes Wundernetzmagazin im März.
Die beiden sind blind und ich muss sagen wir beide waren wirklich beeindruckt wie sie mit ihrem Alltag und ihrem Handicap leben. Man hatte das Gefühl sie lassen sich einfach von nichts unterkriegen.
Ich kann mir gar nicht ausmalen, wie es ist blind zu sein und sich da im Alltag und bei vielen Kleinigkeiten zurecht zu finden. Es sind viele Dinge an die man zuerst gar nicht denkt. Zum Beispiel, dass es eine Uhr mit Temperaturansage braucht, damit man überhaupt weiß was man anziehen soll. Da wird einem erst bewusst was Lebensmut bedeutet. Und ich werde mich jetzt sicher erst einmal nicht mehr über die unbedeutenden Dinge im Leben aufregen, zumindest versuche ich das, man befindet sich leider einfach in seinem Trott…:)
Anette und Peter waren wirklich sehr freundlich und wir haben uns echt sehr wohl gefühlt mit den Beiden unterwegs zu sein. Wirklich zwei beeindruckende Menschen! Mein Respekt! Da macht diese Arbeit wirklich richtig Spaß und man weiß wofür man das macht!
Manche Menschen sind aufgrund einer Körperbehinderung schwer zu verstehen. Unsere Mitglieder im Projekt sind es gewöhnt, dass man manchmal nachfragen muss und antworten sehr geduldig. Wenn es gar nicht klappt, kann man im Notfall auch einmal einen Betreuer um Hilfe bitten. Aber eigentlich ist das sehr unhöflich.
Viel besser: Fragen stellen, die man kurz beantworten kann, z. B. mit Ja oder Nein. Und vor allem: Geduld haben, mit der Zeit hört man sich ein!
Für Rollifahrer und Menschen mit Gehhilfen wie einem Rollator ist Kopfsteinpflaster nur schwer zu bewältigen. Daher sind in der Amberger Innenstadt Laufplatten verlegt, die man ohne Geholper und Gerüttel benutzen kann. Leider werden die Laufstreifen oft von Geschäften oder Cafes zugestellt und zwingen die Menschen mit Behinderung so zu ständigen holprigen Ausweichmanövern. Bitte nehmt Rücksicht und achtet auf solche kleinen, aber mühsamen Alltagshindernisse!
Auf Facebook findet ihr auch eine Gruppe namens Barrierefreiheit in Amberg u.a. mit einer Sammlung von positiven und negativen Beispielen rund ums Thema, hier ist der Link zur Seite unserer Kollegin Konny.
Am 29.01.2017 hat der mittlerweile dritte integrative Trommelkurs des Wundernetz-Projektes stattgefunden. Wieder ist uns dabei die Katholische Erwachsenenbildung Amberg-Sulzbach helfend beiseite gestanden. Wieder war es eine große bunt gemischte Gruppe aus Menschen mit und ohne Behinderung. Alle Altersgruppen vom Grundschul- bis ins Rentenalter haben zusammen musiziert und sich gemeinsam an verschiedensten Trommeln ausgetobt. Ziel des 3,5-stündigen Kurses war weniger Rhythmus-Profis zu erschaffen, als vielmehr gemeinsam die Musik und den Beat zu erleben. Begonnen haben wir mit einer kurzen Vorstellungrunde damit sich die insgesamt 22 Teilnehmer etwas kennenlernen konnten. Im Anschluss an ein kurzes „Warmstampfen“ durch den Raum haben wir mit der Bodypercussion herausgefunden, welche tolle Rhythmen man bereits mit seinem Körper erzeugen kann. Dann ist es an die Trommeln selbst gegangen. Erst mal die Basics: Wie schlage ich eigentlich auf eine Trommel und was für Klänge kann man erzeugen? Sobald jeder ein Gefühl für sein Instrument entwickelt hat ging es mit einem Gruppenspiel weiter: Der Reihe um haben wir getrommelt, jeder musste im richtigen Augenblick reagieren, damit alles schön im Takt bleibt. Nachdem wir uns dann ein paar einfache Takte genauer angeschaut haben, durfte sich jeder eine neue Trommel aussuchen und wir haben gemeinsam Stück für Stück ein Lied aufgebaut. Zum Abschluss konnte jeder seinen Händen freien Lauf geben und zu bekannten Liedern improvisieren.
Aufgrund des guten Feedbacks ist bereits ein nächster Kurs am 14.10.2017 geplant. Dann werden wir fleißig für die Abschlussveranstaltung des Wundernetz-Projektes üben.
Haus Rabenholz ist eine Einrichtung für Menschen mit psychischer Behinderung.
Hier lernen wir kochen, putzen, Wäsche waschen und so weiter.
Viel interessante Dinge gibt es auch in der Holzwerkstatt zu tun.
Besonders stolz sind wir auf unseren schönen Garten.
Das alles funktioniert durch Spenden von außerhalb.
So konnten wir letztes Jahr einen wunderschönen Hausurlaub in der fränkischen Schweiz verbringen.
Sogar eine Friseuse, Sandra Angelov von „Stilvoll Hair und Beauty“ aus Sulzbach-Rosenberg kommt alle 6 bis 8 Wochen bei uns vorbei.
Ich persönlich möchte dieses Jahr richtig kochen lernen.
Am meisten Spaß macht mir aber die Gartengruppe und ich bin jedes Mal stolz auf meine Arbeit.
So können wir alle, trotz Behinderung, ein fast normales Leben führen.
Und das macht Haus Rabenholz so einzigartig.
„Am 23.01.2017 habe ich mit Sandra und Robert die Narhalla Amberg besucht. Es war sehr interessant ich habe mich da sehr wohl gefühlt. Sie waren alle sehr nett und wir durften bei den Proben zusehen. Mir sind 16 Fragen eingefallen ich konnte sie aber nicht alle stellen weil es sonst zu lange gedauert hätte. Die Zeit vergibg so schnell was ich ganz toll fand war das wir mit der Pronzengarde ein Erinnerungsfoto machen durften.
Liebe Grüße,
Michaela
Ein Danke schön an die ganze Prinzengarde.“
Sandra:
„Die Vorbereitungen für unser nächstes Wundernetzmagazin am 18. März laufen. Unser erster Dreh dafür ist gestern über die Bühne gegangen, zusammen mit Michaela und Robert.
Wir waren bei den Proben der Narrhalla Rot-Gelb Amberg dabei. Michaela hat sich das gewünscht 🙂
Und ich muss sagen: Uns hats allen gefallen, die Leute waren echt total freundlich. Ich bin ja eigentlich kein Faschingsfan, aber ein bißchen angesteckt hat es schon.
Die Proben für die kommenden Auftritte laufen bei der Prinzengarde bereits auf Hochtouren. Wenn nötig wird sogar dreimal die Woche geprobt.
Was ich immer wieder ehrlich sagen muss: Die Leute unserer OTV-Gruppe sind mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Und es ist jedes Mal aufs Neue auch wieder schön, wie sich die Leute entwickelt haben.
Während am Anfang noch viel Nervosität dabei war, sind Robert, Michaela, Jürgen oder auch Werner mittlerweile viel souveräner geworden. Das ist wirklich schön zu beobachten und auch, dass es den Leuten Spaß macht. Da weiß man einfach wofür man das macht. 🙂
Sooooo und für die nächste Zeit stehen jetzt noch weitere Drehs an! Ich bin gespannt :)“
Am ersten Dezember waren wir mit unserem Wundernetzteam zu Gast in Neustadt an der Waldnaab: Wir gehören zu den drei Preisträgern des diesjährigen „Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz“. Bezirkstagspräsident Franz Löffler moderierte die Preisverleihung und stellte alle Projekte vor. Gewonnen haben: das Projekt „Es lebe die Freundschaft zwischen den Schülern der Lobkowitz-Realschule und der St. Felixschule Neustadt a. d. Waldnaab“ sowie „Sommercampus inklusiv“ des Kreisjugendrings Neumarkt – und unser Wundernetz. Lauter tolle Projekte, um Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich miteinander in dauerhaften Kontakt zu bringen! Jeder Preisträger erhielt 3000 Euro für weitere inklusive Projekte. Und wir alle waren anfangs aufgeregt und später verdammt stolz!
Franziska Lottner sang für uns ihren Wundernetz-Song „Ich bin besonders“ als schönen Abschluss des offiziellen Teils, bevor es bei leckeren Häppchen zur lockeren Gesprächsrunde überging.
Wir möchten uns zum Jahreswechsel gern ganz herzlich bedanken bei allen Menschen, die unser Inklusionsprojekt „gemeinsam unterwegs – das Wundernetz“ fördern, mitgestalten und begleiten:
Danke an Hildegard Legat, ihr Team der OBA und die Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e. V. dafür, dass ihr dieses Projekt entwickelt habt und über drei Jahre hinweg stemmt!
Und ganz besonderen Dank an alle unsere Teamkollegen, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit und ihren Ideen so viele Impulse entwickeln und das Projekt so vielfältig gemacht haben.
Danke liebe Familienangehörige und Wohnheimmitarbeiter, dass ihr durch eure Fahrdienste unsere Treffen ermöglicht!
Danke an alle Projektpartner – die VHS Amberg, die VHS Landkreis Amberg-Sulzbach, das Evangelische Bildungswerk, die Katholische Erwachsenenbildung, die Oberpfälzer Technische Hochschule Amberg Weiden und Oberpfalz TV – dass ihr so viel Kompetenz, Einfühlungsvermögen und hilfreiche Kontakte in die Arbeit mit einbringt.
Herzlichen Dank auch an alle Menschen, die unser Projekt begleiten und viele Ideen unbürokratisch umsetzen helfen. In diesem Jahr besonders:
Die Stadtgärtnerei Amberg,
unsere Fortbildungsreferenten Dr. Gerhard Legat, Susanne Engelhardt, Janis McDavid, Markus Blaschek, Sandra Schmidt, Thomas Renner und Sebastian Müller,
die Mitarbeiter der Mittelbayerischen Zeitung und des Onetz sowie vom Leo Stadtmagazin,
alle Bürgermeister der Stadt Amberg – OB Michael Cerny, Martin Preuß und Brigitte Netta – für vielfältige Hilfen, nicht zuletzt für die Unterstützung unserer Bewerbung für den Oberpfälzer Inklusionspreis,
der Bezirk Oberpfalz für die Verleihungs des Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz 2016,
das Inklusionsbündnis Amberg-Sulzbach für die gute Kooperation,
das Haus Rabenholz,
unsere Spender Bäckerei Hiltner, Familie Nußstein, C&A, MicroChemicals, Weihnachtsmarkt Rottendorf, Katholischer Frauenbund Rieden,
Ina Brunhuber, Lisa Frey, Regina Brandhuber, Alexander Morlang und Florian Herrneder für die Unterstützung bei Franzis Musikvideo
der Förderverein der Historischen Druckerei Seidel,
die Stadt Amberg für die Unterstützung unserer Aktionstage,
und die vielen Dozenten, die unsere inklusiven Kurse erst möglich machen,
die Fotografin Martina Leithenmayr für ihre tollen Fotos
und viele Menschen mehr!
Und wir danken euch allen für eure Unterstützung, für das Lesen, Liken und Weiterteilen unserer Beiträge!
Am Sonntag 11.12.2016 waren wir gemeinsam mit einer Gruppe vom Wundernetz in Rottendorf. Wir waren sehr überrascht, wie sich die Gemeinde vorgestellt hat. In jedem Haus waren die Fenster weihnachtlich mit Fensterbildern ( aus Pergamentpapier) geschmückt. Durch unsere Arbeitsgruppe EBW Maja Berendes und Hermine Meier wurden wir auf diesen Weihnachtsmarkt aufmerksam. Die Herbergssuche mit Maria und Josef, Gesang und Musikern wurde wunderschön gestaltet. Es gab mehrere Stationen, wir gingen von Hof zu Hof. Durch den Verkauf von Losen dürfen wir uns über eine kleine Spende aus Rottendorf für unser Wundernetz freuen. Vielen Dank. Für mich war es wieder ein sehr wertvoller Nachmittag/Abend. Durch dieses Dorf mit all den geschmückten Häusern, Punsch und Bratwürstlduft in der Luft. Feuerstellen an den wir uns unterhalten und neue Menschen kennen lernen konnten. Schön war`s …
Ein paar Weihnachsgedanken aus unserer Schreibwerkstatt beim Wundernetz-Weihnachtsfest:
Weihnachten ist mir wichtig, weil …
… man sich mit der Familie trifft. Weil es leckeres Essen gibt 😉
… das Christkind kommt, es Geschenke gibt, mein Geburtstag dann nicht mehr weit weg ist
… weil die Familie füreinander Zeit hat
… es ein schönes Zusammensein ist
… mir der Christbaum gefällt
… meine Eltern da (Mama, Papa, Hund) glücklich sind
… der Alltag mal ausgeblendet werden kann und Zeit zur Besinnung ist
… es das Fest der Liebe ist und es etwas Ruhe ins Leben bringt
Auf den Fotos steht:
… es das Fest der Liebe ist. Weill mann anderen Menschen mit und ohne Handyeäb clücklich macht.
… meine Familie ist mir wichtig, jeder hat Zeit, alle sind gut drauf. Alle sind füreinander da. Ich beschenke gerne meine Familie. Zeit schenken ist mir wichtig!
… Mit Leuten zamhocken und underhalten
Neue Leute kennen lernen
schöne Weinachten bis zum nexten mal
Hildegard hat eine Weihnachtsgeschichte in einfacher Sprache für unser Wundernetz geschrieben. Viel Vergnügen beim Lesen!
Die Geschichte vom Königsfest
Es war einmal ein König. Der König war ein guter Mann. Er war beliebt beim ganzen Volk. Viele Menschen wollten dem König zu seinem Geburtstag eine Freude bereiten.
Christina will eine Torte backen. Aber welche?
Dieter will ein Gedicht aufsagen. Aber wie kommt er zum König ins Schloss?
Bernd will einen Saal schmücken. Er hat keine Leiter.
Sibylle will dem König einen Umhang nähen. Woher soll sie den Stoff nehmen?
Monika will ein Lied singen. Dazu Musik machen kann sie nicht.
Geli will einen Tanz vorführen. Allein ist das langweilig.
Maja möchte einen Blumenstrauß pflücken. Wo wachsen die schönsten Blumen?
Ein Junge sieht, wie jeder für sich alleine nachdenkt. Er hat eine Idee!
Er geht von Haus zu Haus. Er sagt: „Kommt alle heute Nachmittag auf den Stadtplatz“. Er sagt: „Dort überlegen wir zusammen, wie wir dem König ein tolles Fest bereiten.“
Viele Menschen sind da und reden miteinander!
Wer kann Christina helfen? „Ich und ich und ich habe schon oft Torte gebacken“ rufen einige. Sie werden sich nun zusammentun und eine
3-stöckige Torte backen.
Dieter sagt den Leuten sein Gedicht. Alle klatschen! Ein Diener sagt: „Ich werde Dich ins Schloss lassen. Dann kannst Du vor dem Balkon des Königs dein Gedicht aufsagen.“
Bernd findet viele Helfer, die mit Leitern und Hammer und Nägeln beim Schmücken des großen Saals mitmachen.
Sibylle findet Menschen, die wunderbare Stoffe weben.
Monika muss nicht allein singen: eine Laute eine Trommel und eine Flöte begleiten sie.
Bei Gelis Tanz wollen 20 Leute mitmachen.
Maja darf in alle Gärten der Stadt gehen und die schönsten Blumen pflücken.
Dann gibt es noch Leute die kochen, den Tisch decken, Getränke vorbereiten….
Dennoch fragen einige: “Was können wir tun?“
Der Junge sagt: „Ihr zieht im Land umher und ladet viele Menschen zum Königsfest ein“.
Es wird ein wunderbares tolles Fest, der König freut sich soooooo sehr!
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Genauso ist es in unserem „Wundernetz“
Wir reden miteinander.
Der eine kann dies – der andere kann das.
Was einer alleine nicht schafft – das schaffen wir gemeinsam.
Jeder kann seinen Beitrag leisten.
Jeder ist wichtig.
Im Dezember 2016 hat das Wundernetz eine großzügige Spende von C&A Amberg bekommen.
Vielen Dank an Gülcan Karayigit, die Leiterin der Filiale: „Als Mitarbeiter von C&A stehen wir täglich im direkten Kundenkontakt und kennen die Bedürfnisse der Menschen vor Ort am besten. Daher ist es uns eine besondere Freude, dass wir das Wundernetz mit unserer Spende unterstützen können und die Hilfe direkt den Menschen in unserer Mitte zugutekommt.“
Beim Fototermin haben wir auch entdeckt, dass es dort im Erdgeschoss und 1. Stock tolle, geräumige Umkleidekabinen für Rollifahrer gibt – mit Haltegriff.
Peter und der Wolf als Schattenspiel mit Erklärungen für Kinder und alle – das gab es am 19. November beim EBW. Oliver und Monika vom Wundernetz haben das Angebot getestet und waren hingerissen: von der wunderbaren Musik von Ludmilla Portnova und Vadim Vasikov und ihrer spürbaren Spielfreude, vom tollen Erzähler und dem Schattentheater. Besonders der Wolf mit lebendig gefressener Ente im Bauch hat Oliver begeistert: „Ich hab mich schief gelacht!“.
Geli erzählt von der Arbeitsgruppe der OTH:
Heute ist es wieder soweit. Wir treffen uns mit Bernd in der technischen Hochschule. Dort gibt es eine Tonkabine. Da setzt sich einer nach dem anderen rein. Die Kabine ist schalldicht und auch sehr klein. Man hat riesengroße Kopfhörer auf. Da hört man sich selbst wenn man vorliest. Dann lesen wir da die Texte von den Geschichten. Bernd schneidet dann die vorgelesenen Texte zusammen. Das macht er am Computer. Dann stellt er sie in die Homepage vom Wundernetz. Da kann man sich die Texte vorlesen lassen. Die Stimmen hören sich dann nicht so nach Computer an. Beim Vorlesen muss man sehr langsam und deutlich sprechen. Das ist wichtig damit es dann alle gut verstehen. Ihr könnt es ja mal ausprobieren und euch eine Geschichte vorlesen lassen.
Das es weitergeht auch nach der Förderungszeit. Das wir eine Idee finden bzw. Leute/Träger die uns weiter unterstützen.
Viele gemeinsame Unternehmungen (z. B. Weihnachtsmarkt Rottendorf). Das wir gemeinsam noch viele Impulse haben, gesund und mit Handycab gemeinsam Ziele erarbeiten. Das es 2018 doch noch weitergeht.
Ich freue mir auf Foeschafen (Freundschaften)
Das es so bleibt wie es ist und immer bestehen bleibt
Schöne Tage und wunderfolle aufgaben und das die Zille wo wir mit machen ereichbar und in Erfühlung gehen
Diesen Text gibt es in schwerer Sprache und darunter in Leichter Sprache:
Das Thema Geld kommt bei unseren Treffen der Arbeitsgruppen im Wundernetz immer wieder zur Sprache. Besonders unsere beiden Kollegen Claudia Schlögl und Henry Heintz haben uns darauf aufmerksam gemacht, wie wenig Geld zu freien Verfügung steht, wenn man von Grundsicherung lebt: Wer in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung arbeitet oder in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt, bekommt nur ein geringes monatliches Taschengeld. Und so bedeutet der Besuch eines Kurses der Erwachsenenbildungswerke eine sehr große Ausgabe.
Deshalb bieten unsere Partner der Erwachsenenbildung – die VHS Amberg, die VHS Landkreis Amberg-Sulzbach, das Evangelische Bildungswerk und die Katholische Erwachsenenbildung – viele inklusive Kurse besonders günstig an. Das ist jedoch beim großen Kursangebot nicht immer möglich.
Mithilfe von Spendengeldern der Bäckerei Nußstein und des Katholischen Frauenbunds Rieden kann das Wundernetz ab sofort den Besuch von Erwachsenenbildungskursen finanziell bezuschussen:
Menschen mit Handicap können sich vor einem Kurs telefonisch bei Hildegard Legat melden und die Höhe ihres Zuschusses erfragen.
Telefonnummer: 09621-20 81 266
Bei jedem Antrag wird individuell entschieden, bis zu 50 Euro pro Veranstaltung sind möglich.
Das Wundernetz möchte so Menschen mit Behinderung unterstützen, gleichberechtigt am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben. Leider gibt es keine Bildungsgutscheine für diese Zielgruppe, daher möchte das Inklusionsnetzwerk „Gemeinsam unterwegs – das Wundernetz“ diese Versorgungslücke gerne schließen. „Wir hoffen, so noch mehr Menschen mit Behinderung in allen Kursen zu sehen und ein echtes, dauerhaftes Miteinander durch den regelmäßigen Kontakt zu schaffen.“, sagt Hildegard Legat, die Projektleiterin von „Wundernetz – gemeinsam unterwegs“.
In Leichter Sprache:
Das Wunder·netz hat Spenden·gelder bekommen:
Von der Bäckerei Nuß·stein und von dem Katholischen Frauen·bund in Rieden.
Mit diesem Geld können wir Menschen mit Behinderung helfen:
Wenn die Menschen einen Kurs zur Erwachsenen·bildung besuchen wollen.
Diese Kurse machen:
Die Volkshoch·schule Amberg (VHS Amberg)
Die Volkshoch·schule Land·kreis Amberg-Sulzbach (VHS AS)
Das Evangelische Bildungswerk (EBW)
Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB)
In den Kursen kann man viele verschiedene Dinge lernen.
Zum Beispiel über:
Tanzen und Sport
Computer und Internet
Kochen
Handwerk und Kunst
Gesundheit
Religion, Geschichte oder Politik
Andere Sprachen lernen, wie Englisch
Und viele andere Sachen
Die Kurse finden an vielen verschiedenen Orten im Landkreis statt.
Bei manchen Kursen ist auch eine Assistenz möglich.
Menschen mit einer Behinderung
können einen Zuschuss zu den Kurskosten bekommen:
Wenn Sie von Grundsicherung leben.
Wenn Sie in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten.
Wenn Sie in einer betreuten Wohngemeinschaft leben.
Wenn Sie einen Kurszuschuss wollen:
Dann rufen Sie VOR dem Kurs bei Hildegard Legat an.
Das ist Frau Legats Telefonnummer:
09621-30 81 266
Sie sagt Ihnen dann, wie viel Zuschuss Sie bekommen.
Bis zu 50 Euro Zuschuss sind möglich.
Dann melden Sie sich für den Kurs an.
Dann bezahlen Sie die Rechnung für den Kurs
und Sie besuchen den Kurs.
NACH dem Kurs gehen Sie zu Frau Legat.
Dann bekommen Sie das Geld.
Mein Name ist Holger Junghans. Zwei Jahre war ich auf Therapie im BK Regensburg. Dennoch ging’s mir nicht besser. Ich litt immer noch unter Ängsten und einer Niedergeschlagenheit. Eines Tages kam ich dann auf Besuch zu einer befreundeten Familie , der Familie Ettl im Landkreis Schwandorf. Ich dachte, ich kenne mich mit Pferden aus. Ich bin ja Landwirt. Ich sprach mit der Reitlehrerin Dagmar Bäuml. Die meinte sofort, mir könne geholfen werden.
So betrat ich zum ersten Mal den großen Reitstall. Alle Tiere waren mit Fressen beschäftigt. Nur die Lipizaner-Stute Saga schaute vom Futter auf und kam heran. Ein wunderschönes Tier. So hat sich das Pferd seinen Reiter gewählt. In der ersten Zeit, durfte ich Saga nur putzen und an der Leine führen. Wir machten vielerlei Übungen in der Reithalle. Mal ging es über eine Plastikfolie, mal vor und mal zurück. Schon bald durfte ich Saga dann auch Reiten. Wir machten die verschiedensten Übungen in der Reithalle.
In dieser ganzen Zeit ist etwas, ich weiß nicht was, mit mir passiert. Jedoch heute freue ich mich schon auf die nächste Klettertour. Ach ja die Angst – das war „gestern“.
Am 19. November läuft unser nächstes Wundernetzmagazin bei OTV. Die Drehs zusammen mit Michaela, Robert, Werner und Jürgen dazu sind in den letzten Zügen. Und ich muss sagen die Zusammenarbeit wird immer besser. Zuletzt habe ich zusammen mit Robert Wöhl mit den Oberpfälzer Schlossteufeln gedreht. Eine bunte und echt lustige Truppe, muss ich sagen. Und alle waren echt super freundlich! Als dann die Masken und die Gewänder kamen…najaaaa, Robert, Rita (meine Kamerafrau) und ich hatten schon ein mulmiges Gefühl, als aus den Leuten plötzlich Krampusse und Hexen wurden. Mal ganz ehrlich, wenn ihr euch den Beitrag im Magazin dann an seht, werdet ihr uns sicher zustimmen 😉 Das Wetter war leider an diesem Tag nicht so optimal, es hat etwas geregnet, aber wir haben einfach das Beste draus gemacht und gedreht bis es dunkel wurde 😉
Schön für mich war, zu sehen, dass Robert mittlerweile überhaupt keine Bedenken mehr hat Interviews zu führen und setzt auch Vorschläge und Tipps wirklich gut um :).
Unsere Oberpfälzer Schlossteufeln dagegen waren etwas aufgeregt (was natürlich normal ist und mir ja nicht anders gehen würde :). War echt eine lustige Sache!
Und mit Michaela und Werner habe ich zusammen mit den beiden süßen Hundis Janosch und Felix und ihren beiden Besitzern Geli Schütz und Andreas Felser gedreht. Hunde sind einfach so tolle Tiere und einfach unheimlich herzlich! Ich habe mich dabei ertappt, dass ich selber die ganze Zeit an Felix „geklebt“ habe, um ihn zu streicheln. Und auch Janosch finde ich einen sehr schönen Hund (ja ihr denkt euch jetzt „Wir wissen ja gar nicht, wie er aussieht“… tja – Wundernetz gucken :). Ich glaube Michaela, Werner und ich können jetzt noch besser nachvollziehen, dass die Arbeit mit Hunden sehr entspannend sein kann und durchaus hilft. Ich glaube der Beitrag ist gelungen 🙂
Auch Michaela und Werner hat es sichtlich Spaß gemacht, das freut mich immer besonders! Ich bin echt froh, dass wir als Team schon so gut zusammen gewachsen sind!
Sooooo also jetzt seid ihr auf dem aktuellen Stand 😉
Es ist ein Dienstagnachmittag im Oktober. Langsam werde ich nervös. Ich durfte heute meinen Hund Felix mit in die Arbeit nehmen. E soll heute gefilmt werden. Andreas und sein Hund Janosch kommen auch. OTV vom Wundernetz will uns interviewen und sich über Therapiehunde informieren. Zuerst zeigt Felix ein paar Kunststückchen und ich erzähle Sandra, was er alles kann. Sandra möchte wissen wie ich zu Felix gekommen bin und wo ich ihn überall einsetzen kann. Andreas erzählt, was man alles beachten muss, wenn man einen Welpen bekommt. Er hat Janosch schon von klein auf. Dann stellen uns Michaela und Werner auch noch viele Fragen über Hunde. Das war für uns Menschen und vor allem auch für die beiden Hunde ein sehr aufregender und spannender Nachmittag, der uns noch lange in Erinnerung bleibt.
Wir haben heute die Schilderfabrik Moedel besucht. Viele Menschen in Amberg verbinden den Namen Moedel noch mit Spielsachen, weil die Familie Moedel jahrelang und auch heute noch einen Laden für Spielwaren in der Innenstadt hat. Aber nein, Moedel macht auch Schilder. Und zwar in zwei Fabriken im Industriegebiet Immenstetten.
Wir besuchten heute die Fabrik 2 und diese wurde uns sehr interessant vom Juniorchef Hr. Martin Moedel gezeigt.
Uns wurden verschiedene Schilder, z.B. Hinweisschilder gezeigt. Auch die Fertigung und das Lager durften wir uns anschauen.
Ich habe viele Fotos gemacht.
Am Ende gab es noch eine Brotzeit.
Oliver Kuhn
Zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes sind barrierefreie Zugänge im öffentlichen Raum Voraussetzung für die Selbstständigkeit der Menschen mit Handicaps.
Wie finden Menschen mit erheblichen Seheinschränkungen aber ihren Weg durch die Stadt oder in einer Behörde das richtige Zimmer?
Eine Gruppe aus dem Wundernetz hatte sich aufgemacht, Antworten auf diese Fragen zu bekommen und ist fündig geworden in der Schilderfabrikation Moedel.
Als Einstimmung für die Führung hatten alle erst einmal Brillen aufgesetzt, die die Sicht sehr einschränkten (Foto), um ein Gespür zu bekommen, wie man sich so die Welt „ertasten“ muss.
Im öffentlichen Raum und auf der Straße fallen zunehmend die Leitstreifen, die die Richtung vorgeben, mit den Noppenfeldern an Gefahrenstellen und Kreuzungen auf. Die veränderte Bodenstruktur wird von sehbehinderten Menschen mit dem Langstock oder den Füßen wahrgenommen.
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Neben den Bodenindikatoren braucht es aber auch in Gebäuden taktile Lagepläne, die in das richtige Stockwerk oder den Gang führen, Türbeschilderungen mit Braille-, der Blindenschrift, oder taktiler Schrift und Handlaufbeschriftungen.
Die Firma Moedel hat sich neben der Fabrikation herkömmlicher Beschilderungen ein Spezialbereich mit Lösungen für barrierefreie Ausstattung von Gebäuden geschaffen. Bespiele dafür konnte die Wundernetz-Gruppe bei der Führung durch die Werkräume besichtigen und ertasten.
Die Firma hat mit 40 Mitarbeitenden auch einige darunter mit Behinderungen. Nach Aussage des Chefs hat das Unternehmen mit diesen Mitarbeitern bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
Nach der Führung wurden bei einem Imbiss noch viele Fragen an den Firmenchef gestellt, bevor alle wieder, jetzt mit einem anderen „Blick“ und Einfühlungsvermögen für sehbehinderte Menschen, ihren Weg nach Hause antraten.
Auf der Plätte war es sehr schön, vor allem das Wundernetz Lied hat mir gefallen. Das Wetter war sehr schön Plätte. Das mit der Breze war auch sehr schön vor allem die Herzvorm.
Bei der Stadtführung waren wir zu viele Leute im Rollstuhl. Hinten konnte man nichts mehr verstehen.
Andrea Ibler
Der Aktionstag hat mir auch gut gefallen das Ansprechen der Leute und das verteilen der Brezen.
Alexandra Lang
Die Plättenfahrten waren richtig lustig. Jetzt weiß ich auch mal, wie das war.
Die Stadtführung war auch sehr interessant. Ich war mit Abstand der Jüngste 😉 Das komplette Marienheim war dabei. Fast zu viele Leute …
Jürgen Weiß
Dann der Aktionstag, gelungen von Anfang bis Ende. Kaum Abweisungen von Leuten, denen wir unsere Flyer gegeben haben und reger Zulauf an unserem Stand. Was will man mehr.
Carola und ich haben ein Ehepaar aus Wetzlar angesprochen, auf Kurzurlaub in Amberg. Wir haben sie sozusagen zufällig im Wundernetz gefangen. Sie waren mit auf Plättenfahrt. Sie haben sich über unser Projekt informiert und konnten, wie wir alle, den schönen Wundernetzsong von Franzi auf der Vils, bei Sonnenschein, mit einem Schwan als Begleiter genießen. Man konnte da richtig die Seele baumeln lassen. Vielleicht spannt sich ja auch ein Faden aus dem Wundernetz nach Wetzlar. Man kann ja nie wissen!
Sibylle Tschoepe
Vom Inklusionstag war ich enttäuscht. Die Stadtführung war zu spät, das lag zu weit auseinander. Der Platz für den Stand war nicht so toll, weil er so am Eck war.
Meine Freundin Barbara war voll begeistert und hat sich gern unterhalten, z. B. mit Andreas.
Die Plättenfahrt war sehr gut. Und vor allem das Wetter. Ich hab viel von meiner Arbeit bei OTV erzählt.
Michaela Götz
Der Aktionstag war für mich ein tolles Erlebnis zusammen mit Geli die ihren Therapiebegleithund Felix dabei hatte auch mit Janosch haben wir viele Menschen erreichen können was Therapiehunde für einte tolle Arbeit leisten und es viel mehr in der Öffentlichkeit geben müsste.
Am tollsten, fand ich die Kids die den Hunden Leckerlis gaben und die Hunde viel streichelten aber auch aus der Wundernetzgruppe freuten sich über die beiden sehr das es auch mal ein Küsschen ins Gesicht gab und sich sehr darüber freuten.
Auch ein großes Lob an die anderen die das Wundernetz vorstellten und aufzeigten was das Wundernetz bis jetzt alles schon bewegt hat.
Ich finde es ist sehr wichtig das Thema Behinderung eine Lobby zu geben den manchmal vergisst man diese Menschen sehr gerade was den Alltag angeht die Barrierefreiheit usw.
Toll fand ich auch den Pflegeroboter Nano vor allem wie dieser gezeigt wurde was er den schon alles kann und denke wenn man hier weiter dran bleibt wirklich in Zukunft auch man von dieser Technik profitieren kann.
Zusammenfassend es war ein toller und gelungener Tag und ich hoffe das wir noch weitere tolle Aktionen machen werden.
Andi + Janosch Wuff
Den Aktionstag fand ich an sich gelungen, allerdings habe ich den Platz als etwas hinderlich empfunden. Der Platz an der Ecke war sehr eng und knapp bemessen, so dass unser Stand tatsächlich etwas untergegangen ist und auch unser aufgestellter Fernseher. Ist halt etwas ungünstig gewesen, dass dann auch noch der Markt war.
Aber das Programm, das auf die Beine gestellt wurde, fand ich dafür wirklich sehr gelungen! Der kleine Nao-Roboter war ein ziemlicher Hingucker und auch die beiden süßen Hunde J
Uuuuund natürlich nicht zu vergessen die Plättenfahrten, von denen ich zusammen mit Michaela auch eine komplett begleiten durfte bei herrlichstem Sonnenschein J
Die erste Fahrt war zwar nicht so gut besucht, aber da hat sich das Ganze noch zu wenig rum gesprochen denke ich. Allerdings hatte ich dabei ein Erlebnis, das ich sehr schön fand: Bei der ersten Plättenfahrt hat ein Vater mit seinen beiden Kindern teilgenommen. Er meinte bisher hat er das Wundernetz noch nicht so wahrgenommen, dafür jetzt umso mehr – das ist doch genau das, was wir uns wünschen J
Also ich hoffe auf eine Wiederholung und dieses Mal etwas zentraler 😉
Sandra Dietl
Beim Aktionstag habe ich mir immer wieder gedacht was wir doch alles schaffen, wenn wir nur gut zusammenhelfen. Angefangen von den Brezen, über Hundevorführungen bis hin zu den Plättenfahrten war es ein umfangreiches Programm, das eine richtig gute Eigendynamik entwickelt hat. Es gab gute Begegnungen und Anregungen und was mir bleibt, das ist der große Stolz auf alle Wundernetzmitarbeitenden!! Dankeschön!!
Hildegard Legat
Der Aktionstag war ebenfalls ein voller Erfolg. Die Berichte in den Zeitungen zeigen dies. Auch das riesengroße Interesse an der inklusiven Stadtführung war super! Ich fand das Interesse an „Janosch“ und „Felix“ natürlich am schönsten, die beiden haben einen tollen Job gemacht. Es wäre schön, wenn beide noch öfter zum Einsatz kommen würden. Der Roborter war auch sehr interessant. Und natürlich auch das Erleben von Behinderung, sei es wie ist es wenn man blind ist oder als Rollifahrer bzw. mit dem E-Rolli.
Geli Schütz
Noch schnell ein paar Brezeln eingekauft, warte ich nun in der Tanzschule auf die Gäste. Die Spannung steigt.
Wer wird dieses Mal kommen? Die ersten treffen ein. Herzliche Begrüßungen und Vorfreude.
Sie sind alle wieder da! Man kennt sich schon oder stellt sich gegenseitig vor. Viele aus den Reihen des Wundernetzes – mit oder ohne Handicap, das spielt keine Rolle. Mit einer Ausnahme: Ein Rollifahrer ist dabei. Wird es gelingen, ihn in die Tänze mit einzubinden?
Die Musik beginnt und sofort stehen alle auf der Tanzfläche. Auch das Vortanz-Team der Tanzschule ist den meisten schon bekannt und so kann es gleich losgehen mit bereits gelernten Tänzen. Neue Tänze und Tanzschritte kommen dazu. Es wird für manche schon schwieriger, den Schritten zu folgen. 1,2,3 – 1,2,3 und wieder von vorne … Man kommt allmählich ins Schwitzen.
Aber alles kein Problem. Die Freude und der Spaß dabei stehen allen (!) ins Gesicht geschrieben.
Manche haben bereits ihre Lieblingspartner zum Tanzen, andere sind Meister beim Solotanz in der Tanzmitte.
Und mitten unter allen: der Rollifahrer. In der Polonaise rollt Werner rasant mit einer Lenkerin über die Tanzfläche, beim Paartanz werden 2 Schritte ausgelassen, um die Drehung zu schaffen bis zum nächsten Takt.
Meine Bedenken zu Beginn waren also völlig grundlos.
Jetzt endlich Pause. Getränke und Brezeln stehen bereit und die Zeit wird zum Reden genutzt.
Ausgepowert, aber trotzdem fast zu schnell geht es nach der 2. Hälfte dem Ende entgegen. Den drei Tanzlehrern wird herzlichst gedankt. Sie waren selbst begeisterte Mittänzer und sind auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder dabei.
Wahrscheinlich auch alle anderen mit Begleitung von hoffentlich vielen neuen Tänzerinnen und Tänzern.
Bleibt nur zu sagen: Die 3. Tanzparty steigt am Mittwoch, 2. November 2016, um 16.30 Uhr in der Tanzschule Schwandner!
Meine Begegnung mit Janis McDavid war für mich ergreifend – war ich doch in der glücklichen Situation ihn hier in unseren OBA-Räumen mehrere Stunden zu erleben. Er macht es einem sehr leicht mit ihm umzugehen – in seiner offenen Art fallen wirklich gleich die Barrieren. Schön, dass er sich mit seinem Begleiter in der OBA so wohl fühlen konnte! Der Abend in der OTH war überwältigend, niemals hatten wir mit solcher Resonanz gerechnet.
Hildegard Legat
Also eines vorab: Janis McDavid ist für mich ein so beeindruckender Mensch und das mit seinen 25 Jahren! Er wirkte auf mich, als ob ihn nichts und niemand erschüttern kann. Wahnsinn! Daran sollte sich jeder ein Beispiel nehmen, wenn man einmal wieder an irgendwelchen Kleinigkeiten rum meckert, die doch im großen Ganzen gesehen wiederum recht unbedeutend sind.
Janis hat ein sehr umfangreiches Wissen und wirkte auf mich wesentlich älter als er eigentlich ist.
Die Lesung an sich verging für mich dann wie im Flug, obwohl ich nur auf der Treppe einen Platz hatte. 😉 Das wiederum war natürlich gut, denn die Lesung war ja ein mega Erfolg allein anhand der vielen Besucher!
Ich muss rückblickend sagen, dass dieser Dreh mit Janis nun auch zu einem meiner schönsten Erlebnisse im Wundernetz geworden ist, weil man auch für sich selbst etwas dazu gelernt hat.
Sandra Dietl
Die Lesung war sehr gut vor allem hat es gute Laune gemacht. Die Zeit der Lesung war gut.
Andrea Ibler
Der Abend mit Janis McDavid war für mich sehr bewegend und interessant und heiter. Er ist in vielerlei Hinsicht ein Vorbild für uns „Läufer“. Obwohl er ja noch sehr jung ist, merkt man doch, dass er eine große, vielleicht teilweise auch andere, Lebenserfahrung hat. Alles in allem ein super toller Abend aus dem ich für mich sowohl privat als auch beruflich sehr viel positives ziehe!
Geli Schütz
Absolut beeindruckend. Ein humorvoller, toller Vortrag!
Markus Blaschek
Nach anfänglicher Enttäuschung, weil die Dolmetscherin nicht kam, sprang ich über meinen Schatten: Als ich die Gehörlosen sah, wie sie versuchten einige Wörter von Jannis seinen Lippen zu erhaschen, nahm ich den Stuhl, setzte mich neben ihn und übersetzte ohne lange zu überlegen. Für mich war der Vortrag interessant und heiter. Seine Eltern haben ihm, trotzt großer Einschränkungen, den Rücken extrem gestärkt. Sein Motto: „Es gibt immer einen Weg, wenn auch über Umwege und Hindernisse“, fand ich sehr ermutigend. Janis hat uns damit aufgezeigt und überzeugt, dass alles Mögliche möglich ist.
Hermine Meier
Die Lesung war super. Ich habe alles verstanden und das er das so schaft durch das leben kommt. Das er Menschen mit behinderungen mut macht.
Alexandra Lang
Auch ich kann nur meine volle Begeisterung aussprechen. Zuerst der höchst informative Abend mit Janis McDavid,ein junger Mann, vor dem wir alle den Hut ziehen können. Soviel Kraft, Mut und Lebenserfahrung in so jungen Jahren. Ein Vorbild für alle, mit und besonders ohne Handycap. Sein Buch habe ich schon fast ganz durchgelesen, er schreibt heiter, locker, aber regt auch zum Nachdenken an. Der Abend wird mir noch lange in Erinnerung
bleiben.
Sibylle Tschoepe
Die Lesung war lustig. Was ich festgestellt hab: Kommt mir irgenwie bekannt vor …
Jürgen Weiß
Von der Lesung war ich voll begeistert! Vor allem, wenn er mit dem Mund schreibt – zwischen den Backenzähnen! Und ich finde es cool, dass er studiert – trotz ohne Hände und Beine. Die Zeit ist ganz schnell vergangen.
Was ich schlimm gefunden habe: dass er Rechenschaft ablegen muss, wenn er einen Betreuer braucht. Weil ich finde, man sollte die Menschen schon machen lassen.
Und wenn jemand keine Betreuung will, sollte man ihn auch lassen.
Michaela Götz
Von der Lesung kann ich leider nichts Persönliches berichten aber was ich aus Gesprächen und sozialen Medien erfahren habe muss es eine sehr tolle und großartige Veranstaltung gewesen sein und meinen großen Respekt an McDavid das er trotz seinem großen Handicaps sich nicht unterkriegen lässt nein sogar noch anderen Mut macht mit einer Behinderung am Leben teil zu nehmen und das man trotz Einschränkungen einiges erreichen kann wenn man den Willen dazu hat.
Andreas Felser
Andreas und Janosch empfehlen den „Ratgeber für Menschen mit Behinderung“, Ausgabe 2016.
Wenn ihr auf den Link klickt, dann öffnet sich die Buchempfehlung. Andreas Buchempfehlung
Gameboy – immer spannend
Ich spiele gern Gameboy. Und weil ich dieses Jahr nicht in den Urlaub gefahren bin, hatte ich viel Zeit dazu.
Gameboy ist ein Spielgerät, das etwa so groß ist wie ein Handy. Aber es hat Knöpfe und ein Kreuz, mit dem ich die Richtung meiner Spielteile ändern kann. Am liebsten spiele ich Tetris. Dabei muss man geometrische Teile in einer bestimmten Zeit ordnen. Je genauer sie ineinander passen, desto besser ist man als Spieler.
Weil ich jeden Tag geübt habe, bin ich jetzt superschnell.
Wer will mal gegen mich spielen?
Tobias:
Das war mein Urlaub: Ich bin mit Klaus nach Nürnberg ins SeaLife gefahren. Das war cool. Wir haben gesehen: Haie, Delfine, Haieier, Quallen, Tintenfische. Aber zuerst haben wir was gegessen. Ein bisschen teuer, aber lecker, nur empfehlenswert.
Dann waren wir beim Flughafen, das war auch cool. Dann war ich mit meinem Bruder in Nürnberg beim Abendessen im Barfüßer. Und am 02.09.16 waren wir beim Musikfeuerwerk – die Nacht der tausend Lichter. Und am 9.9.16 waren wir bei der Luftnacht.
Simone:
Am Monte Kaolino haben wir am ersten Tag unsere Zelte aufgebaut und haben dann die Gegend angeschaut. Danach haben wir die sternenklare Nacht genossen.
Am zweiten Tag sind wir in der Früh geschwommen und Musik gehört
am Nachmittag haben wir Volleyball gespielt.
Am dritten Tag haben wir ausgeschlafen und gefrühstückt. Danach haben wir die Sonne genossen.
In wenigen Tagen kommt der junge Autor und Motivationsredner Janis McDavid zu einer Lesung nach Amberg, die das Wundernetz organisiert hat. Die folgenden Fragen an den Autor stammen von unseren Teamkollegen aus dem Wundernetz, von Menschen mit und ohne Behinderung.
Janis McDavid hat uns die Fragen freundlicherweise per Email beantwortet.
Wie geht das mit dem Autofahren?
Ich habe einen speziell auf mich eingerichteten Sprinter, dessen Fahrerkabine eher an ein Cockpit erinnert: Motorstart per Knopfdruck; Gas, Bremse, Lenkung mit dem Joystick; Türen und einen Hublift, die sich fernsteuern lassen. Der Sprinter ist also so umgerüstet, dass er mir (meistens) auf’s Wort gehorcht!
Wie essen Sie? Und was essen Sie am liebsten?
Früher habe ich auf diese Frage gerne geantwortet: „Wie alle Menschen: mit dem Mund!“ Manch einer meinte daraufhin, nein, er würde mit den Händen essen! Das will ich sehen, wie einer mit den Händen Spaghetti kaut!
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten und sich alles wünschen könnten was Sie wollten, was wäre das?
1. Ein glückliches Leben,
2. Gesundheit,
und nochmal drei Wünsche…
Was bereuen Sie rückblickend in Ihrem Leben?
Um es mit Edith Piaff zu sagen: „Non, je ne regrette rien!“ Tatsächlich blieben mir große Fehler bisher erspart, aber dennoch habe ich schon oft Dinge bereut: Den süßen Typen nicht angesprochen, Französisch-Hausaufgaben nicht gemacht, Zimmer nicht rechtzeitig aufgeräumt…
Was war Ihre klügste Entscheidung, was würden Sie genau so wieder machen?
2013 zur DiverseCity Konferenz nach Dortmund zu fahren. Ich hatte vorher noch etwas gehadert und wollte eigentlich nicht hin, auch weil ich dafür Vorlesungen hätte schwänzen müssen
Was heißt für Sie Inklusion?
Inklusion heißt für mich: Friedlich miteinander leben. Und zwar egal ob mit oder ohne Behinderung, egal ob Frau oder Mann, egal mit welcher sexuellen Orientierung egal welchen Alters oder Hautfarbe. Dazu gehört einiges an Mut bei allen Beteiligten. Mut, diese scheinbar unmögliche Aufgabe möglich zu machen.
Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
Ich mag die Bücher von Andreas Eschbach sehr gerne – z. B. „Eine Billion Dollar“.
Welche Musik hören Sie gerne?
Mein Musikgeschmack ist total Mainstream, normal und manch einer würde sagen „langweilig“: Am liebsten höre ich Gute-Laune-Musik wie Pop, Rock und gerne die Spanischen oder Französischen Charts.
Was möchten Sie noch Neues lernen?
Ich möchte gerne, dass mein Rollstuhl noch etwas Neues lernt, nämlich: Fliegen! Schon als Kind habe ich mir oft gewünscht, dass mein Rolli fliegen kann, aber er hat es immer noch nicht gelernt…
Mich persönlich reizt es immer sehr, meine Fähigkeiten weiter auszubauen, noch besser reden, schreiben und motivieren zu können, mich weiter zu entwickeln. Es ist aber auch gut zu wissen, was ich nicht kann – dafür hole ich mir Hilfe. Dennoch hoffe ich, nie mit dem Lernen aufzuhören und da mein Studium noch nicht zu Ende ist, begegnen mir hier bestimmt weitere spannende Dinge zum Erlernen!
Welche war bisher Ihre schönste Reise?
Meine schönste Reise war mein Schulaufenthalt in der Waldorfschule in Namibia, ein Land mit traumhaft schönen Landschaften und einer zauberhaften Tierwelt. Aber auch Brasilien hat mich mit seinen riesigen Wasserfällen und seinem Urwald sehr begeistert!
Sind Lesungen für Sie anstrengend?
Natürlich, aber es macht auch sehr viel Spaß, immer wieder vor neuem Publikum zu stehen und interessante Menschen kennen zu lernen.
War es schwer, das Buch zu schreiben?
Aller Anfang ist schwer …
Lieber Herr McDavid, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen! Wir freuen uns sehr auf den Abend mit Ihnen! Wann: Am Donnerstag, dem 22. September 2016
Ort: Im Siemens-Innovatorium (Audimax) in Amberg, an der OTH Amberg-Weiden
Dauer: Von 19 bis 21.30 Uhr
Ich betreue beim Wundernetz das OTV-Magazin, das alle drei Monate läuft und möchte ein bisschen über unsere Arbeit berichten.
Ziel unseres Magazins ist natürlich das Thema Inklusion. Die wichtigere Frage allerdings ist, wie wir versuchen das hinzukriegen. Egal, ob Robert, Michaela, Jürgen, Werner oder andere, sie alle dürfen sich ihre Fragen selbst überlegen und auch die Themen. Die Arbeit ist für mich mittlerweile echt zu etwas Besonderem geworden, die Menschen dort geben einem so viel zurück und sind immer voll dabei! Das motiviert einen automatisch. 🙂
Besonders in Erinnerung bleiben mir immer die Drehs zusammen mit Werner. Bei ihm merkt man immer, wieviel Spaß er bei der Sache hat. Beim inklusiven Tanzkurs lässt er sich von der Musik mitreißen, beim Erste-Hilfe-Kurs macht er alle Übungen mit und lässt sich einfach nicht unterkriegen! Ein super Gefühl!
Ich bin wirklich sehr gespannt, was noch alles beim Wundernetz passiert!
Für mein zweites Wundernetzmagazin, das ich betreut habe, war ich mit Yasmin und Jürgen im Waldhochseilgarten und habe Jet Flyer fahren ausprobiert, alles in der Freizeitanlage Monte Kaolino in Hirschau. Vorab muss ich sagen, es war mein mit bisher schönstes Erlebnis! Es hat super viel Spaß gemacht, weil nicht nur Jürgen und Yasmin das Ganze zum ersten Mal ausprobiert haben, sondern es auch für mich eine Premiere war.
Beim Jet Flyer fahren war mir zugegeben am Anfang etwas mulmig zumute, aber wir hatten ja einen Helm auf 😉 Jürgen meinte zu mir: „Das ist wie beim Motorrad fahren“, blöd nur, dass ich noch nie auf einem Motorrad gesessen bin geschweige denn gefahren 😉
Aber egal … man gewöhnt sich trotzdem relativ schnell daran. Zu meiner Kamerafrau Maria meinte ich jedenfalls, sie soll sich gut festhalten.
Fazit: Jürgen hat’s gefallen und mir auch 🙂
Der Waldhochseilgarten war dann für mich noch einmal eine kleine Steigerung. Ich war dann letztendlich froh, dass ich da oben nicht alleine war, sondern Yasmin dabei war 🙂 Mit Sicherheitsgurt bewaffnet ging’s dann nach oben. Ein bisschen haben mir ab und an schon die Knie gezittert, die schlimmste Station für mich war das Balancieren auf einem bloßen Drahtseil! Aber es war ein total schönes Gefühl, es am Ende geschafft zu haben. Ich habe mir einfach immer gedacht: „Augen zu und durch“, und Yasmin glaube ich auch 😉
Alles in allem war es ein super schöner Tag, weil ich selber mitmachen konnte. Ich hoffe es kommen noch ganz viele solche Drehs …
Wir machen etwas Neues:
Eine Lesung als gemeinsame Fortbildung für alle Mitarbeiter des Wundernetz
UND für alle Menschen aus unserem Landkreis.
Das ist unser Thema:
Janis McDavid liest aus seinem Buch vor.
Sein Buch heißt so:
Dein bestes Leben. Vom Mut, über sich hinauszuwachsen
und Unmögliches möglich zu machen.
Janis McDavid ist 25 Jahre alt.
Er wurde ohne Arme und Beine geboren.
Er sagt: „Ich brauche Arme und Beine nicht.
Ich kann ganz viel: Wenn ihr mich nicht behindert!“
Janis McDavid hat einen besonderen Rollstuhl.
Und er hat ein eigenes Auto.
Er reist in viele Länder auf der ganzen Welt.
Er studiert an der Uni.
Janis McDavid spricht vor vielen Menschen:
Über sein Leben.
Und er möchte anderen Menschen Mut machen.
Damit sie auch Hindernisse überwinden.
Nach der Lesung gibt es Essen und Getränke.
Und wir haben Zeit für Gespräche.
Wann: Am Donnerstag, dem 22. September 2016 Ort: Im Siemens-Auditorium an der OTH Amberg-Weiden Dauer: Von 19 bis 21.30 Uhr
Die Lesung wird auch in Gebärdensprache übersetzt.
Der Eintritt ist frei.
Über Spenden für das Wundernetz freuen wir uns.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
Parkplätze sind vorhanden.
Einige Menschen aus unserem Wundernetz-Team hatten sich gewünscht, einmal ein Tonstudio besuchen zu dürfen. Am 29. Juni 2016 konnten wir das dank unserem Projektpartner OTH Amberg verwirklichen:
Prof. Dipl.-Ing. Maximilian Kock nahm sich ausführlich Zeit für eine Führung durch das Fernseh- und Tonstudio. „Er zeigte uns am Mischpult die Rohaufnahmen und wie z. B. ein Song klingt, wenn er überarbeitet wurde. Er ging auch auf Fragen seitens unserer Leute sehr ausführlich ein.“, erzählt Maria Bogner, die das Treffen organisiert hatte.
Robert war einer der Besucher: „Im Filmstudio wurden uns die Technik und die Hintergründe erklärt. Im Tonstudio befinden sich Lautstärkeregler, Mischpult und jede Menge Computer für Tonstudio. Hier werden die Aufnahmen an Klangqualität verbessert. Herr Kock spielte uns Coversongs vor ( von anderen Bands gespielte Songs) und erklärte uns den Unterschied.
Interessant war das Aufnahmestudio: Die Wände sind mit Löcher versehen, dahinter liegt ein Schaumstoff, der den Schall abfängt. Somit gibt es kein Nachhall bzw. Echo. Für Sänger und z. B. Geigenspieler ist dies ungewöhnlich, deswegen tragen sie Kopfhörer. Mit denen hören sie ihre eigenen Stimme auf natürlicher Weise. Klingt wirklich sehr ungewöhnlich.“
Wir wollen gerne auch besondere Orte für Menschen mit und ohne Behinderung vorstellen: Einer davon ist das Musikcafe B14 in Wernberg-Köblitz. Das Lokal wird von Menschen mit Behinderung geführt.
Einige unserer Teamkollegen waren dort am 7. Juni 2016 zu Besuch:
Konny war begeistert von der netten Atmosphäre und dem tollen, humorvollen Personal.
Hermine befragte Frau Wagner ganz genau zu den Rahmenbedingungen, die ihr den Betrieb geduldig vorstellte. Das Cafe wird sehr gut besucht, vor allem von jungen Leuten.
Alexandra war etwas enttäuscht, weil sie als Rollstuhlfahrerin nicht ohne Hilfe hineingehen kann und es (bisher noch) kein rolligeeignetes WC gibt: Das Cafe ist nicht barrierefrei, es gibt aber viele freundliche Hilfestellungen.
Hier ist unser Fragebogen mit einer ausführlichen Beurteilung …
Und hier findet ihr noch mehr Informationen und das aktuelle Programm: www.musik-cafe-b14.de
Beim Sommerfest am 16. Juli 2016 konnte man von 14 bis 17 Uhr in der Dolesstraße 1 in Rosenberg leckeren Kuchen und kleine Snacks genießen, den Auftritt der Theatergruppe bestaunen oder wunderschöne Deko- und Gebrauchsartikel aus der Fertigung der Ergotherapie von Haus Rabenholz erwerben.
Für Kinder gab es eine Hüpfburg, sie konnten basteln oder sich schminken lassen.
Beim Sommerfest von Haus Rabenholz wurde auch das 20jährige Jubiläum gefeiert mit Raben in allen Formen und Größen: auf Papier, Stoff, als T-Shirt, Schminke, getöpfert und sogar als Maskottchen.
Mittendrin beim Verkauf von Kuchen und anderen Leckereien, den wunderschönen Tonfiguren und bei der witzigen Theateraufführung: Unsere Wundernetz-Teamkollegen Claudia und Henry, Monika und Holger.
Schön war’s!
Wir durften von unserem Projekt erzählen:
Auf der OBA-Leitertagung in Freising.
Auf der Hinfahrt waren alle sehr aufgeregt: Wie wird das sein, vor so vielen Menschen zu sprechen?
Aber alle haben sich getraut und es hat sehr gut geklappt!
Hildegard hat unser Projekt vorgestellt und Monika hat dazu Bilder gezeigt.
Und wir haben gemerkt: Es ist schwer, alles über unsere Arbeit zu erzählen in nur 90 Minuten!
Carola erzählt: „Es war sehr, sehr schön. Da hab ich von unserem Projekt Wundernetz erzählt und von unserem Englischkurs für Anfänger.“
Oliver hat von seiner Ausbildung zum Prüfer für die Leichte Sprache berichtet.
Und Hermine erzählte von ihrer Arbeitsgruppe und ihrer Mitarbeit bei Projekten mit Gebärdensprache.
Yasmin hat von dem Kochkurs „Libanesisch kochen“ gesprochen, den sie selbst geleitet hat.
Die Zuhörer waren sehr interessiert und beim Mittagessen gab es viele tolle Gespräche.
Und auf der Rückfahrt waren wir alle verdammt stolz auf uns 😉
… vom 6. bis 13. August 2016. Die Reisegruppe bestand aus 26 Personen.
Samstag, 06.08.2016, Abfahrt in Amberg um 9:00 Uhr
Ankunft um 15:30 Uhr: Nun beginnt die Verteilung der Zimmer. Es ist nicht ganz einfach. Die Zimmer liegen recht verstreut in diesem großen Haus.
Koffer werden ausgepackt – Kleidung Taschen und Schuhe in den Schränken und Schubladen verstaut.
Das erste gemeinsame Abendessen war lecker – es ist ein Buffet aufgebaut.
Sonntag, 07.08.2016
Wir erkunden die Umgebung bei einer Stadtführung: Wir haben eine nette Stadtführerin. Sie erklärt uns viel und wir können auch Fragen stellen. Kempten ist eine sehr schöne Stadt mit alten Gebäuden und Kirchen.
Das Wetter ist sonnig und warm – so gehen wir in der Altstadt noch etwas trinken.
Am Abend – nach dem leckeren Abendessen treffen wir uns im großen Gruppenraum. Wir beginnen mit einem Tanz und singen im Chor viele Lieder.
Dann spielen wir unser „Lebensspiel“. Bei diesem Spiel darf man viel erzählen. Es geht um Erlebnisse aus der Kindheit, der Jugendzeit oder dem Erwachsenenalter. Dabei lernen wir uns gut kennen. Wir erfahren viel von den anderen Reiseteilnehmern.
Montag, 08.08.2016
Ein aufregendes Erlebnis liegt vor uns. Nach einer Fahrt durch die wunderschöne Allgäuer Landschaft erreichen wir den „Skywalk Allgäu“. Das ist ein toller Naturerlebnispark.
Wir erklimmen den Baumwipfelpfad – unsere Rollis fahren mit dem Aufzug hoch. Sie genießen den Ausblick über Hügel und Berge.
Für manche Teilnehmer ist das schon eine große Herausforderung!Die Höhe… und dann wackelt der Pfad auch ein wenig: ABER!!!! Alle haben es geschafft und ihre Angst überwunden. Jeder ist mitgegangen! Ganz wagemutige Teilnehmer steigen sogar über den wackeligen Geschicklichkeitsparcour. Super, was die Leute alles schaffen. Die Betreuer sind sehr stolz.
Nach dem Abendessen genießen wir unsere schöne Hotelanlage. Im Gruppenraum gibt’s dann noch eine Spiel- und Malrunde.
Dienstag, 09.08.2016
Ein Regentag – daher muss unser geplanter Ausflug entfallen.
Wir machen jedoch das Beste draus und verbringen den Vormittag im Gruppenraum, bei Tischtennis oder Kicker.
Am Nachmittag kann jeder Reiseteilnehmer ein Angebot auswählen
– Kinobesuch
– Besuch im Hallenbad
– Basteln und Malen im Haus
So machen sich nach dem Mittagessen die verschiedenen Gruppen auf den Weg und jeder kann die Zeit nach seinen Vorstellungen verbringen.
Am Abend geht’s dann los mit der Gestaltung der Tagebücher: da wird fleißig geklebt, gemalt und geschrieben.
Mittwoch, 10.08.2016
Heute ist wieder ein ziemlich trister Tag. Uns kann das nicht schrecken, wir machen uns dennoch auf den Weg in den Archäologischen Park. Unsere Führerin trägt die Kleidung einer römischen Frau vor 2000 Jahren. Alles was sie uns erzählt ist wirklich interessant. Was die Römer schon alles konnten! Sie haben die Fußbodenheizung erfunden und hatten tolle Bäder. Über 300 Götter haben sie verehrt.
In der Taverna essen wir gleich noch zu Mittag.
Nach der Mittagspause ist Spiel und Sport im Gruppenraum angesagt.
Mache Teilnehmer basteln ein Lebensspiel für zuhause. Aber nicht alle haben Lust.
Und am Abend stoßen wir dann mit Sekt (alkoholfrei) an – es ist wirklich schön miteinander zu feiern.
Donnerstag, 11.08.2016
Juhuuuhhh! Der schlimme Regen der Nacht hat aufgehört. Manchmal spitzt zwischen den Wolken sogar die Sonne hervor. Wir wagen es und fahren nach Füssen.
Am Forggensee besteigen wir ein großes Schiff – es heißt auch „Füssen“. Zwei Stunden dauert die große Rundfahrt am See. Wir haben großes Glück: Es regnet nicht und oftmals scheint sogar die Sonne. Ein bisschen kühl ist es für August. Das kann der guten Laune aber nicht schaden. Wir machen noch einen Spaziergang zum Festspielhaus und fahren dann zurück nach Kempten.
Am Abend steigt Jürgens Geburtstagsparty mit Girlanden, Kuchen und Sektempfang.
Freitag 12.08.2016
Ziemlich wechselhaftes Wetter … Genau richtig um bei einem Stadtbummel noch ein paar Euro los zu werden! Kempten ist wirklich eine sehenswerte Stadt!
Am Nachmittag wird nochmal gebastelt, gespielt und die Koffer werden gepackt.
Unser Reisetagebuch machen wir auch fertig.
Zum Abendessen gehen wir am letzten gemeinsamen Abend in ein gemütliches Lokal in der Innenstadt. Das ist ein schöner Urlaubsabschluss.
Und – es könnte gut sein, dass der ein oder andre Teilnehmer mit 1-2 kg mehr zurück kommt 🙂 Das reichhaltige Essen war doch sehr verlockend 🙂
Samstag, 13.08.2016
Abfahrt um 10:00 Uhr
Wir hatten schöne Tage. Wir haben viel erlebt.
Danke für die gemeinsame Zeit – alles Gute für euch!
Vielen Dank an das tolle Team von Hildegard Legat: Sandra Schürer, Simone Batek, Christoph Ehemann, Michael Koll und Felix Kellner.
Von Beruf bin ich Erzieherin. Als ganz junge Frau habe ich erst in einer Sonderschule für Menschen mit Körperbehinderung gearbeitet. Dann war ich Leiterin eines Kindergartens in Regensburg. Schön war das.
Dreimal bin ich in den folgenden Jahren Mama geworden. Zehn wundervolle Jahre war ich zuhause bei meinen Kindern. Dann wollte ich gerne wieder arbeiten. Ich hatte zwei Möglichkeiten: wieder Leiterin in einem Kindergarten zu sein, oder die Leitung des „Familienentlastenden Dienstes“ zu übernehmen. So hieß das damals. Ich habe mich für die Lebenshilfe entschieden und es nie bereut. Diese Stelle war recht neu und ich konnte und durfte alle eigenen Ideen und Vorstellungen umsetzen. Heute heißt der Dienst „Offene Behindertenarbeit“ und ist viel viel größer und umfassender geworden. Viel hat sich verändert, aber eines ist geblieben. Noch immer bin ich begeistert von unseren Menschen mit Behinderung. Ich habe mit ihnen tolle Stunden verbracht und viel von ihnen gelernt. Und….. sie können viel und mehr, als wir ihnen oft zutrauen. Das merke ich vor allem in unserem „Wundernetz“.
Allen teilnehmenden Menschen mit Behinderung will ich ganz herzlich danken! Hätten wir euch nicht, so wäre ein Wundernetz nicht möglich. Lasst uns fest zusammenhalten und gemeinsam weiter arbeiten!
Schwere Texte sind manchmal ein Hindernis: Wenn man etwas nicht selbst versteht, kann man auch nicht selbstbestimmt entscheiden, sondern ist immer auf die Hilfe und Erklärung durch andere Menschen angewiesen. Um Menschen, die nicht so gut lesen können, trotzdem möglichst viel Eigenständigkeit zu ermöglichen, wurde die Leichte Sprache entwickelt. Das ist eine vereinfachte Form des Deutschen, mit kurzen Sätzen, einfachen Wörtern und genauen Erklärungen mit vielen Bildern.
Wichtig ist aber nicht nur eine Übersetzung in die Leichte Sprache – ob ein Text gut ist, können nur Prüfer beurteilen. Prüfer für die Leichte Sprache sind meist Menschen mit einer Lernbehinderung.
Zwei neue Prüfergruppen für die Leichte Sprache bei uns im Landkreis: Mithilfe der Fördergelder von Aktion Mensch konnte das Wundernetz die Ausbildung von Prüfern aus unserem Projekt, der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach und von Regens Wagner in Michelfeld finanzieren.
Im April 2016 erklärte Sebastian Müller von sag’s einfach in Regensburg 20 interessierten Menschen mit Handicap, wie die Arbeit als Prüfer aussieht und was Leichte Sprache eigentlich ist. Danach haben sich zwölf Teilnehmer für seinen Kurs angemeldet: Fünf Menschen aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderung von Regens-Wagner in Michelfeld, zwei Schüler der siebten und achten Klasse von der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e. V. und fünf unserer Teamkollegen aus dem Wundernetz.
Hier können Sie durch die Bilder von unserem Kurs durchblättern:
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Im zweiteiligen Lehrgang übten die Teilnehmer die wichtigsten Regeln für die Leichte Sprache und wie sie Texte gut prüfen können. Vor allem lernen sie, selbstbewusst zu prüfen, denn es gehört viel Mut dazu zu sagen: „Das verstehe ich nicht, das muss umgeschrieben werden!“
Unser wunderbarer Ausbilder war Sebastian Müller, er leitet das Büro für Leichte Sprache „Sag’s einfach“ in Regensburg.
Geschafft! Nach zwei Kurstagen konnten alle zwölf Teilnehmer ihre Ausbildung zu Prüfern für die Leichte Sprache erfolgreich abschließen. Alle sind sehr stolz über ihr Ausbildungszertifikat und haben den humorvollen Kurs von Sebastian Müller von sag’s einfach, dem Büro für Leichte Sprache in Regensburg, genossen. Vielen Dank an Sebastian! Und an Andreas: Er ist erfahrener Prüfer aus Straubing und hat aus seinem Arbeitsalltag erzählt!
Wir hoffen, dass sich dadurch ein neues Berufsfeld für unsere Kollegen öffnet!
Mein Name ist Christina. Da ich durch Krankheit meinen gelernten Beruf nicht mehr ausüben kann, bin ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin zur Offenen Behindertenarbeit gekommen. Zwischenzeitlich ist dies eine geringfügige Beschäftigung, die mir sehr viel Freude bereitet.
Ich betreue schwerstbehinderte/mehrfachbehinderte Menschen.
Mein persönliches Gefühl ist, dass gerade diese Menschen sehr viel Aufmerksamkeit, Ruhe, Rituale, Abläufe brauchen, das gibt ihnen Sicherheit.
In der OBA, Friedrich Ebert Straße 2a, Amberg gibt es sehr gut ausgestatte Räume (Küche, Aufenthaltsräume, Pflegebetten, Pflegebad, Lifter). Dort können auch die Nächte sehr gut abgedeckt werden.
Es ist mir sehr wichtig bei meinen Betreuungen, dass ich für uns beide den richtigen Takt finde. Meine persönliche Meinung ist: Ich muss mich auf diesen Menschen einlassen. Auch schwerstbehinderte Menschen zeigen dir, was ihnen gut tut oder wenn sie etwas nicht wollen (unangenehm ist).
Die Körpersprache, Gesicht, Unruhezustände – so zeigen sie uns wie ihr Befinden ist. Positive Anerkennung, z. B. wenn jemand beim anziehen oder rasieren versucht mitzuhelfen. Nur indem er den Kopf leicht dreht. Kommunikation durch leichte Berührungen, alles ansagen was ich jetzt tun werde. Sie als Erwachsenen, Jugendlichen, Kind altersgemäß behandeln steht an erster Stelle.
Mein Anliegen bzw. Ziel ist es, eine schöne Zeit mit diesen Menschen zu verbringen.
Den Erfolg siehst DU, DU musst nur genau hinsehen.
ich bin die Michaela und ich möchte gerne über mein Praktikum berichten. Ich habe von 9.05.2016 – 13.05.2016 ein Praktikum bei OTV gemacht und sehr viele Erfahrungen gemacht.
Das Personal wahr sehr nett und Ich bin mit jedem gut ausgekommen. Aber Ich finde es Schade das die Teresa nicht mehr Hier ist. Wir sind sehr gute Freundinnen geworden. Teresa hat zum Abschied Pizzasemmeln für uns gemacht. Danke Teresa.
Ab 9 Uhr hatten wir immer Besprechung im Zimmer.
9.05.2016 Auerbach-Streik
IG Metall Interview
Verabschiedung Teresa
10.05.2016 Interview im Burglengenfeld Klinikum.
11.05.2016 Weiden Rathaus
Max Reger Gedenken 100. Todestag. Mit Gesang. Interview.
13 Uhr nach Hause. Mittagspause
16.30 Uhr Abfahrt mit OTV, Erster Hilfe Kurs bis 21 Uhr
Donnerstag 12.05.2016
Ich habe mir Tierheimfragen überlegt und selber am Computer geschrieben und was Ich bis jetzt im Praktikum gemacht habe habe ich auch am Computer selber geschrieben aber ich konnte mit der Geschwindigkeit nicht mithalten weil ich da keine Ausbildung habe. Aber Ich habe es trotzdem geschafft.
Ab 14 Uhr war ich mit der Anastasia unterwegs und wir haben uns mit Harald Rippl in Wackersdorf auf der Gocard-Bahn getroffen. Harald ist ein cooler Typ!
Freizeittipp (Interview)
Ich habe auch kurz seine Frau Steffi kennen gelernt.
Freitag 13.05.2016
R-Tech Regensburg
Treffen in Schwandorf mit Interview.
Nach Weiden gefahren, Bilder gemacht von der OTH.
Nach Waldsassen gefahren
Interview mit Bürgermeister
Am Schluss Besprechung mit Rolf wie das Praktikum war mit Bewertungen (Praktikumsbeurteilung).
Allgemein OTV Was ich sonst noch gemacht habe.
Blickpunkt mit Nadine Hoffmann.
Magazin mit Harald Rippl.
Wetter mit Thomas Bärtlein.
Eva hat mir was am Lap-Top gezeigt.
Bei der Regie zugeschaut.
Bei der Vertonic zugeschaut (zugehört).
Bei den Schnitten war ich dabei.
Ich möchte mich mal bei dem gesamten OTV Team bedanken für die Geduld. Mein besonderer Dank geht an Rolf weil Ich das Praktikum machen durfte. Besonderer Dank an die Teresa. Danke für die schöne Zeit mit Dir. Besonders freue Ich mich das die Eva gesagt hat das ich wieder vorbeischauen soll.
Florian hat den Text in schwerer Sprache geschrieben, und darunter auch in einfacher Sprache:
Am 04.06.2016 hat der zweite integrative Trommelkurs in Zusammenarbeit mit dem Wundernetzpartner Katholische Erwachsenenbildung Amberg-Sulzbach e.V. stattgefunden. Diesmal hat eine bunt gemischte Gruppe zusammen musiziert. Unter den Teilnehmern von jung bis alt waren sowohl Menschen mit geistiger und körperlicher als auch Menschen ohne Behinderung vertreten. Ziel des vier Stunden dauernden Kurses war es, verschiedene Trommeln und Rhythmen kennenzulernen und zu erleben und einfache Takte zu üben. Begonnen haben wir mit unterschiedlichen Schlagtechniken, mit denen man verschiedene Stimmungen erzeugen kann. Nachdem wir einige Grundtakte geübt haben, die man auch leicht zuhause nachspielen kann, haben wir begonnen, ein kleines Stück zu spielen. Dabei haben wir unterschiedliche Trommeln mit jeweils charakteristischen Sounds eingesetzt. Zum Schluss konnten wir unserer Kreativität beim Spielen zur Musik freien Lauf lassen.
Den Teilnehmern hat das Trommeln eben so viel Spaß gemacht wie mir selbst. Deshalb ist bereits ein dritter Kurs im Winter 2016/2017 geplant. Dann wollen wir langsam beginnen, ein festes Stück einzustudieren.
Und hier nochmal in einfacher Sprache:
Am 04.06.2016 haben wir den zweiten integrativen Trommelkurs gemacht.
Der Wundernetzpartner Katholische Erwachsenenbildung Amberg-Sulzbach e.V. hat uns dabei geholfen.
Es waren viele unterschiedliche Menschen dabei. Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und Menschen ohne Behinderung.
Wir haben vier Stunden lang getrommelt und viel gelernt.
Verschiedene Trommeln, verschiedene Takte und verschiedene Techniken.
Am Anfang haben wir leichte Takte geübt. Dann haben wir zusammen ein kleines Lied gespielt. Jeder hat eine andere Trommel gespielt. Damit hat sich ein toller Klang ergeben.
Am Schluss haben wir Musik angemacht. Da konnte jeder spielen, was er wollte.
Der Trommelkurs hat allen sehr viel Spaß gemacht. Deshalb wollen wir im Winter wieder zusammen trommeln.
Dann üben wir ein festes Lied. Das können wir dann vor Publikum aufführen.
Wir dachten ja eigentlich, wir hätten ein neues Wort geschaffen: Die jugendlichen Teilnehmer der Integrativgruppe „Hand in Hand“ entwickelten den Namen „Wundernetz“. Er steht für das Staunen und die Freude darüber, wie viele Menschen bei diesem Projekt miteinander in Kontakt gebracht werden.
Aber es gibt tatsächlich auch den lateinischen Begriff „rete mirabile“ (übersetzt: Wundernetz). Er steht für „eine Verzweigung einer Arterie in ein Geflecht aus feinsten Arterien, das sich anschließend nicht zu einer Vene, sondern wiederum zu einer Arterie vereinigt.“ So nachzulesen bei Wikipedia.de.
Wenn ihr also mal gepflegt eure Bildung in einem Gespräch einfließen lassen wollt, bitte sehr 😉
Hier noch der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Rete_mirabile
Wundernetz – ein Projekt, dass mich schon 1 ½ Jahre begleitet.
Für Oberpfalz TV habe ich alle drei Monate das Wundernetzmagazin organisiert und moderiert. Aber ich war nicht alleine. Unsere Wundernetzredaktion besteht aus Fachleuten die mit dem Thema Handicap zu tun haben, aber auch Menschen mit Behinderung sind dabei.
Für mich eine neue aber sehr tolle Erfahrung. Alle dürfen bei der Redaktionssitzung bestimmen, was in die nächste Sendung kommt. Also welche Themen oder Kurznachrichten.
Bei meinen Drehs zu den Beiträgen, ist immer ein Mensch mit Handicap dabei, der die Interviews führt. Das finde ich sehr toll – das ist Inklusion. Jede Wundernetzmagazinsendung dauert 30 Minuten.
Die Herzlichkeit berührt mich immer wieder, wenn ich mich mit Mitarbeitern der Wundernetzredaktion treffe.
Wir haben schon viele tolle Sachen für unser Wundernetzmagazin gedreht. So fand ich es super, als ich mit Werner Staudte im Waldbad Sulzbach-Rosenberg war. Werner sitzt im Rollstuhl und war schon Jahrzehnte nicht mehr im Freibad. Mit uns hat er es probiert wieder „schwimmen“ zu gehen. Das war toll. Und es hat ihm sichtlich Spaß gemacht. Zu sehen wie es ihm gefällt, hat mich total glücklich gemacht.
Aber auch der Dreh beim Rollstuhlbasketball in Amberg hat mich fasziniert. Ich habe es sogar selbst ausprobiert. Höchsten Respekt vor allen die das können, denn der Korb ist trotzdem genauso hoch, wie beim Fußgänger-Basketball.
Ich habe in der Zwischenzeit noch mehr Feingefühl für Menschen mit Handicap bekommen. Durch Fortbildungen des Wundernetzes und durch die Erfahrung bei den Drehs, weiß ich noch besser wie ich mit Menschen mit Behinderung richtig umgehe.
Das ist also auch eine tolle persönliche Erfahrung für mich.
Ich kann nur sagen: das Wundernetz ist ein Vorzeigeprojekt aus der Oberpfalz. Was hier in kurzer Zeit geschaffen wurde, ist richtig toll. Solche Projekte sollte es noch viel mehr geben. Weiter so!
In der Volkshochschule Amberg-Sulzbach gab es einen Englischkurs im Frühling 2016:
Viele Menschen mit Handicap haben sich den Kurs gewünscht.
Leider sind noch nicht so viele zum Kurs gekommen.
Aber vielleicht geht der Kurs ja weiter.
Und dann kommen mehr Leute!
Verena Kandziora war die Lehrerin.
Das haben die Leute im Kurs gelernt:
Einen langsamen Einstieg in die englische Sprache.
Mit viel Zeit zum Üben.
Viele neue Wörter: zum Beispiel zur Begrüßung.
Englische Wörter über Farben oder Essen. Oder Kleidung.
Das sagt die Lehrerin:
Alle haben gut mitgemacht und viel gelernt.
Und viel englisch gesprochen.
Und Hausaufgaben gemacht.
Meine Mama hat mir oft erzählen müssen, wie ich behindert geworden bin.
Ich bin als gesundes Baby zur Welt gekommen. Im Alter von sechs Monaten wurde ich krank, hatte hohes Fieber und eine schwere Gehirnhautentzündung. Als diese vorbei war, war alles anders. Ich konnte nicht mehr krabbeln, greifen und in der Uni-Klinik Erlangen wurde eine Tetraplegie festgestellt. Das bedeutet, dass Hände und Beine betroffen sind. Meine Beine sind davon allerdings stärker betroffen als meine Hände.
Die ersten Jahre hat meine Mama täglich zuhause mit mir Krankengymnastik gemacht und so habe ich langsam Krabbeln gelernt. Mit 4 Jahren konnte ich frei stehe und an der Hand laufen. Mit ca. 6 Jahren konnte ich dann endlich frei und ohne Hilfe laufen. Zum Aufstehen brauchte ich aber immer etwas, woran ich mich festhalten konnte.
Schwimmen war daher super für mich. Das kann ich schon seit meinem zweiten Lebensjahr. Wir sind früher sehr oft nach Griechenland mit dem Auto gefahren. Meine Oma Elisabeth stammte von da.
Das Schwimmen im Meer geht sehr leicht und machte mir immer besonders viel Spaß.
Oma Elisabeth lebt nicht mehr. Meine anderen Großeltern sind schon sehr alt. Opa ist 91 und Oma wird heuer 90. Ich freue mich, dass ich sie habe und ab und zu treffen wir uns oder telefonieren.
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Ich habe auch eine Schwester namens Sonja. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart bei Fa. Daimler und schreibt Reden für den Vorstand. Ich freue mich, wenn sie ab und zu nach Amberg kommt und wir uns sehen. Sonst telefonieren wir und haben auch schon über „facetime“ telefoniert. Das ist ein Programm, bei dem man sich hören, aber auch sehen kann. Das ist super!
An den Wochenenden, an denen ich zuhause in Amberg bei meinen Eltern bin, genieße ich die gemeinsame Zeit mit ihnen. Bei schönem Wetter gehe ich mit meiner Mama gerne ins Rossini zum Eis essen und Papa grillt für uns im Garten. Mmmh!
Seit einiger Zeit besitze ich ein Tablet und es macht mir Spaß, Spiele wie Mahjong, „Wer wird Millionär“ und Puzzles zu machen. Auch Loom-Bänder bastle ich gern und schenke sie an Freunde und Bekannte weiter.
Nach den Wochenenden freue ich mich immer wieder auf meine Freundinnen Franziska und Robin. Ich freue mich auch aufs Wohnheim und ich bin gerne in meinem Zimmer dort. Ich habe auch eine eigene Nasszelle. Das finde ich sehr gut uns es ist sehr wichtig für mich.
Mein Name ist Sibylle, ich bin verheiratet und habe zwei erwachsenen Söhne.
ich arbeite im fünften Jahr als Betreuerin bei der Offenen Behindertenarbeit in Amberg. Die Arbeit mit diesen fröhlichen, aufgeschlossenen Menschen macht mir riesen Spaß. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, nur sind die Schwächen bei Menschen mit Behinderung leider oft sichtbar. Das verunsichert die meisten Menschen ohne Behinderung, wenn sie Menschen mit Behinderung begegnen. Ich möchte mithelfen, das zu ändern.
Das ist auch ein Grund warum ich mich dem Projekt Wundernetz angeschlossen habe.
Da betreue ich meine Schützlinge nicht nur, wir machen auch nützliche Arbeit und haben gemeinsam schon viel erreicht.
Auch Carola macht fleißig mit. Wir arbeiten beide in der Arbeitsgruppe der Volkshochschule Landkreis Amberg-Sulzbach in Sulzbach-Rosenberg mit.
So, jetzt ist Carola dran:
Ich heiße Carola, bin 49 Jahre alt und wohne in den Sulzbacher Wohnstätten.
Ich bin leider auf den Rollator angewiesen, weil ich nicht mehr alleine gehen kann, und das stört mich.
Oft brause ich auch leicht auf, was mir hinterher sehr leid tut.
Meine Mama hat für mich organisiert, dass ich einmal in der Woche mit einer Betreuerin der OBA etwas unternehmen darf. Sie möchte, dass ich auch alleine unterwegs bin und nicht nur auf das Wohnheim angewiesen bin.
Seit vier Jahren bin ich so jeden Donnerstag mit Sibylle unterwegs.
Wir sind Freundinnen gewonnen. Ich sage immer: „Wir sind doch ein eingespieltes Team!“
Jetzt sitzen wir gerade im Cafe Schaller, bei Rewe in Su.-Ro. Und schreiben diesen Artikel.
Bei Rewe sind wir sehr oft, auch wegen einer sehr netten Verkäuferin und da ist es behindertengerecht.
Erst trinken wir meinen geliebten Latte Macchiato und dann gehen wir schoppen.
Oft fahren wir nach Amberg ins Ku-Fü, das Schwimmen tut meinem Rücken gut.
Meist treffen wir auch Bekannt, was mich riesig freut. Ich ratsche gerne!
Nach dem Schwimmen stärken wir uns im Kurfürstenrestaurant, wo wir uns mit der netten Bedienung gern unterhalten.
Wir waren auch schon im Kino, Eis essen, Pizza essen, im Tierheim und auf dem Weihnachtsmarkt, …, uns fällt immer etwas ein.
Auf einen Laptop bin ich gekommen da ich schon ein Tablett hatte und das Interesse dadurch auch für einen Laptop mich begeisterte den Laptop habe ich selbst ausgesucht und das beste Angebot genommen.
Auch war für mich das Betriebssystem Windows noch sehr neu aber durch selbst ausprobieren und Tests habe ich mich schnell zurecht gefunden lerne aber heute immer noch neues dazu.
Auch bin ich sehr viel in Facebook aktiv und konnte hier schon sehr viele neue Kontakte knüpfen.
Auch interessierten mich bei Facebook die Beiträge Barrerefrei da hier sehr viel neues über Behinderung und Inklusion berichtet wird das lesen und teilen der Beiträge macht mir Spaß.
Durch Facebook bin ich auch auf das Projekt der Lebenshilfe Wundernetz gestoßen hier beteilige ich mich nun seit 2015 in der Projektgruppe Infowerk.
Dann nutze ich auch seit kurzen das Forum von Basecamp hier tauschen wir uns immer viel über das Wundernetz aus.
Durch das Laptop kam auch wieder der Informationsaustausch zurück der mir sehr fehlte nun kann ich auch von Zuhause aus mein Online-Banking machen und brauche hier für nicht extra in die Filiale fahren.
Auch erledige ich viele Behördliche und Anträge jetzt über das Internet und habe auch schon meine eigene -mail-Adresse.
Als Ausbilderin für Erste Hilfe konnte ich im Laufe meiner elfjährigen Erfahrung beim Roten Kreuz, bei den Johannitern und als Sanitäterin im Ehrenamt z. B. auf Schalke viele viele viele Erlebnisse sammeln. Daher weiss ich dass die Hemmschwelle bei Menschen sehr groß ist einfach mal Hand anzulegen im Notfall.
Dabei ist es so einfach Erste Hilfe zu leisten – ein Anruf oder um HILFE ZU RUFEN wäre der erste Schritt – hier geht es ja noch gar nicht um Atemspende, Reanimation oder Gegenstände aus dem Mund zu entfernen.
Im Laufe der jeweiligen Kurse stellte ich fest, dass durch mehrfach wiederholte Übungen und realistischer Unfalldarstellung die Sicherheit vieler Teilnehmer größer wurde und auch die Hemmschwellen leichter überwunden waren.
Zum Beispiel hatte man plötzlich auch das Verständnis für Menschen mit epileptischen Anfällen – es schien einfacher und leichter nun zu handeln und zu reagieren. Hier ist es ja in erster Linie ganz wichtig alle Gegenstände um den Krampfenden zu entfernen damit dieser sich nicht noch verletzt. Das Verständnis vermittelt Sicherheit im Denken und Handeln.
Die großen Hemmschwellen entstehen aus Ekel heraus. Ekel vor Blut kommt aus der Angst heraus. Angst vor Ansteckung, Angst etwas falsch zu machen, Angst dass der Betroffene stirbt und man ist schuld … Es ist auch so dass Ekel vor Berührungen z. B. viele Menschen mit anderem Glauben haben, anderer kirchlicher Lehren.
Dabei ist auch hier ganz wichtig zu betonen, es hilft dem Verletzten schon wenn man ganz laut um Hilfe ruft oder die Möglichkeit hat den Notruf abzusetzen. Oder man hält andere Fahrzeuge auf oder ruft in der Stadt andere Passanten herbei.
Auch wenn man eine Unfallstelle bereits absichert ist das im Prinzip schon erste – allererste Hilfe!
So ist es ganz wichtig regelmässig Fortbildungen in Erster Hilfe zu besuchen, sich darin zu üben und so seine Unsicherheiten abzubauen. Es wird Ihnen gedankt!
Gemäß dem Motto man kann nichts falsch machen, nicht falsch reagieren=> außer NICHTS ZU TUN.
„Herzlichen Dank an alle Ersthelfer, an alle Ehrenamtlichen und an Alle die etwas TUN!“
Heute möchte ich euch einmal das Persönliche Budget näher bringen.
Was ist das Persönliche Budget ?
Früher war es so dass Sachleistungen und Dienstleistungen von einem Träger bestimmt wurden diese auch die Kosten direkt übernahmen der Mensch mit Behinderung musste sich hier nur wenig damit beschäftigen auch war seine Selbstbestimmung sehr eingeschränkt was die Leistungen anging.
Das änderte sich nun durch das Persönliche Budget man wollte den Mensch mit Behinderung in die Mitte der Gesellschaft zurück holen ( Gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft) eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Übernahme wurde geschaffen nun bestimmt der Mensch mit Behinderung selbst wie er seine Leistung am besten einsetzen kann.
Voraussetzung ist aber dass ein Bedarf festgestellt ist und dieser auch als Sachleistung zu Verfügung stehen würde es entsteht also kein mehr Bedarf nur die Leistungsforum wird verbessert und vereinfacht für den Menschen mit Behinderung.
Nun erhält der Leistungserbringer nicht mehr das Geld direkt vom Leistungsträger sondern von der Person mit Behinderung dieser kann jetzt mit dem Leistungserbringer selbstständig bestimmen wann und welche Leistung er in welchen Umfang nutzen möchte und bezahlt diese auch selbstständig an den Leistungserbringer aus.
Leider kommt es aber immer noch vor dass viele Menschen mit Behinderung sich davor scheuen dieses neue Prinzip in Anspruch zu nehmen viele wissen nur wenig davon oder wurden nur sehr selten aufgeklärt man hofft aber mit der Zeit dass es sich bessert und viele Menschen mit Behinderung von diesem neuen Leistungsprinzip profitieren werden.
Sehr gut erklärt wird das Persönliche Budget auch in der Broschüre des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales „ Das Persönliche Budget für Menschen mit Behinderung“. Mit sehr vielen Fallbeispielen aus der Praxis und wie man das Persönliche Budget nutzen kann.
Auszug aus dem Elternhaus in eine eigene Wohnung.
Wechsel des Pflegedienstes und Einsatz eines Persönliches Budget.
Der Link führt zum Persönlichen Budget als Broschüre in Leichter Sprache
Ich hoffe ich konnte euch das Persönliche Budget etwas näher bringen und ihr habt den Mut dazu es auch zu versuchen denn es ist ein weiterer Schritt nach vorne zur Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft.
Andreas Felser
Gep. Therapiehundeführer
Mitglied im Inklusionsbündnis der Stadt Amberg für Menschen mit psychischen Erkrankungen
Unsere Kollegin Geli ist im Team der OBA und hat einen besonderen Tag auf dem Nürnberger Frühlingsfest erlebt. Hier kommt ihr Bericht in Leichter Sprache:
Es ist Freitag, der 1. April 2016.
Wir sind auf dem Nürnberger Frühlingsfest.
Wir: Das sind 13 Menschen mit Handicap
und 5 Betreuerinnen von der OBA.
Wir wurden zu einem besonderen Termin eingeladen:
Von dem Verband Süddeutscher Schausteller.
Schausteller sind Menschen, die auf einem Volksfest arbeiten.
Schausteller haben zum Beispiel ein Karussell oder eine Wurfbude.
Der Verband Süddeutscher Schausteller hat sich etwas Besonderes ausgedacht:
An diesem Tag sind von 11 Uhr bis 13 Uhr alle Fahrgeschäfte kostenlos:
für alle Menschen mit Handicap und ihre Betreuer.
Essen und Trinken kosten nur die Hälfte.
Alle Fahrgeschäfte und Buden machen mit.
Wir müssen nichts bezahlen und fahren mit allen Fahrgeschäften.
Zum Beispiel mit dem
Auto Scooter,
Free Fall,
oder Disco Express.
Zum Abschluss gehen wir ins Festzelt Papert.
Dort spielt eine Band von Menschen mit Behinderung.
Es ist immer eine super Stimmung in dem Zelt.
Einige trinken und essen noch etwas.
Natürlich kaufen wir auch etwas Süßes
oder nehmen Popcorn mit für die Eltern.
Das sagt Geli:
„Alles in Allem ist das immer eine tolle Veranstaltung.
Es bietet Menschen mit Handicap die Möglichkeit,
sich ausgelassen am Frühlingsfest aufzuhalten
und einfach nur Spaß zu haben.
Gerade auch die kostenlose Nutzung der Fahrgeschäfte ist klasse,
da manche Menschen mit Handicap nicht so viel Geld haben.
An diesem Tag brauchen sie nicht auf ihr Geld schauen.“
Alle wollen im nächsten Jahr wieder mit aufs Volksfest fahren.
Meine Kindheit verbrachte ich während der gesamten Schulzeit im Internat.
Aufgrund meiner Hörschädigung ging ich in das 120 km entfernte Straubing an das IfH (Institut für Hörgeschädigte).
Dies ist eine Schule speziell für Schwerhörige, Resthörende und Gehörlose.
Das Internat umfasste 30 Gruppen mit je mind. 10 Schüler und 2 Erzieherinen und mit 1em Praktikanten. Das Internat und die Schule wurden in 3 Komplexe aufgeteilt, je nach Hörschädigung.
Wir hatten einen geregelten Ablauf. Damit keiner nix tat, wurde uns einen Wochen-Arbeitsplan aufgestellt. Jeder durfte!! irgendeine Arbeit verrichten, z. B. Müll entsorgen, Küchendienst, Essen aus der Großküche holen, Tischdienst (Tischdecken) usw.
Um 6.20 Uhr war die Nacht vorbei, nun hieß es aufstehen, anziehen. Ein Schüler bzw. Erzieherin holte das Frühstück von der Großküche rauf. Der Tisch für den Frühstück wurde bereits Abends zuvor gedeckt.
Nach dem Frühstück machten wir uns an den Abwasch. Betten sollten noch sorgfältig gemacht werden. Waschbecken musste auch geputzt werden.
Nun machten wir uns für den langen Schulweg parat. Der war furchtbar lang. 5 min !!!!
8.00 Uhr beim Gongschlag Schulbeginn. Halt mal … da gab es ja keinen Gongschlag … denn wir hören ja fast nix oder gar nix. Der Unterricht verlief sowie an jeder Schule.
Um 13.00 Uhr ging es wieder zurück ins Internat. Mittagessen. Von14.00-15.00 Uhr oder länger waren die Hausaufgabenzeiten. Wer Hilfte brauchte, ging zu die Erzieherinnen, später wurde alles kontrolliert. In der Pupertät war das nicht so einfach … Auch ich hatte meine Lieblinge an Erzieherinen. Was die eine von mir wissen durfte, blieb der anderen vorenthalten. Zu meiner Lieblingserzieherin konnte ich einen ganz engen Draht aufbauen.
Nach den Studierzeiten hatten wir Freizeit, besuchten Freunde die in anderen Gruppen untergebracht waren, oder gingen in die Stadt. Oder wir betätigten uns im sportlichen Bereich. Es gab eine ganze Palette an Aktivitäten: Judo, Schwimmen ( hatten sogar ein eigenes Schwimmbad und Kegelbahn), Fußball, Volleyball, Kegeln, Handball, Tischtennis und das Beste … wir konnten auch Windsurfen lernen ( nur für die 10. Klässler).
Um 17.20 Uhr wurde das Abendessen hergerichtet Tischgebet gesprochen und anschließend wurde das Abendbrot einverleibt. Anschließend noch schnell den Tisch abräumen, Spüli ein- und ausräumen. Danach ging es nochmal in den Hof zum Austoben.
Die Bettgehzeiten war vom Alter abhängig, irgendwann zwischen 19.00 und 21.00 Uhr. Sobald das Gute-Nacht-gebet gesprochen wurde, gingen die Lichter aus. Psssssst … die Nachtruhe … von wegen … wir lagen erstmal eine Weile da … warteten bis alle Lichter ausgingen … und dann ging die Party los … 😀 .
Am Freitag ging es wieder nach Hause. Die Schultasche musste auch mit, denn am Freitag gab es auch Hausaufgaben.
In der zweiten Klasse vergaß ich doch komplett nach den Ferien meine Schultasche wieder mitzunehmen. Oh weh, Tränen kullerten:'( , als ich feststelle, dass die Büchertasche nicht mit dabei ist. Aber mein Lieblingslehrer, der Herr Bäuml, nahm dies mit Humor auf.
Ein weiteres Erlebnis, das ich nicht vergesse: Im Biologieunterricht 4. od. 5. Klasse, zum Thema Haut, wurde eine Probe geschrieben. Statt Schweißdrüsen schrieb ich Scheißdrüsen. Natürlich wurde dies von der Lehrerin Frau Huber vorgelesen, und sie hatte die Brüller an ihrer Seite.
Ach ja, unsere Betten mussten wir seit der 1. Klasse selbst beziehen.
Allen in allem war das Internatleben doch eine sehr schöne, geprägte Zeit, wir wurden ziemlich früh selbstständig. Wir waren wie eine große Familie. Letzte Woche träumte ich wieder, dass es hieß den Koffer zu packen, um mich auf den Weg nach Straubing zu machen.
Heute möchte ich einmal auf das Thema Sonderstatus von Assistenzhunden eingehen.
Ich selbst machte immer wieder die Erfahrung, dass gerade bei Vielen Unverständnis vorhanden ist, wenn man mit seinem Assistenzhund zu Bereichen Zutritt haben möchte, wo normalerweise Hunde verboten sind.
Dabei ist das Ganze sehr einfach geregelt nämlich:
Nach §17 des Erstes Buches Sozialgesetzbuch – SGB I müssen Sozialleistungen barrierefrei erbracht werden. Dazu gehört beispielsweise, dass Assistenz- und Blindenführhunde mit in Arztpraxen genommen werden dürfen. Gerade auch unter Berücksichtigung des am 18. August 2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes – AGG darf die Mitnahme eines Assistenz- oder Blindenführhundes nicht untersagt werden, es sei denn, der Mitnahme steht ein rechtfertigender, sachlicher Grund entgegen.
Das BMG vertritt somit die Auffassung, dass das Mitführen von Assistenz- und Blindenführhunden in den öffentlich zugänglichen Bereichen von Gesundheitseinrichtungen durchaus möglich ist.
Blindenführhunde sind Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V und als Untergruppe der Produktgruppe 99 „Verschiedenes“ im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherung aufgeführt. Die Einstufung als Hilfsmittel besagt jedoch nichts über die Zulässigkeit des Mitführens von Blindenführhunden in Krankenhäusern, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen. Die kranken versicherungsrechtlichen Regelungen enthalten hierzu keine Vorgaben.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) stellte hierzu fest, dass eine ausdrückliche gesundheitsrechtliche Regelung, die Patientinnen und Patienten das Mitführen von Blindenführhunden und anderen Assistenzhunden in Krankenhäuser, Arztpraxen und vergleichbare Einrichtungen gestattet, zwar nicht existiert; unter Hygieneaspekten lässt sich jedoch festhalten, dass durch verschiedene Veröffentlichungen klargestellt wurde, dass grundsätzlich keine medizinisch-hygienischen Bedenken gegenüber der Mitnahme eines entsprechenden Hundes bestehen.
Das BMG vertritt somit die Auffassung, dass das Mitführen von Assistenz- und Blindenführhunden in den öffentlich zugänglichen Bereichen von Gesundheitseinrichtungen durchaus möglich ist.
Nach Auskunft des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Bezug auf das Lebensmittelhygienerecht, würden weder das europäische noch das nationale Lebensmittelhygienerecht spezifische Vorschriften zur Zulässigkeit des Zutritts von Assistenz- oder Blindenführhunden zu Lebensmittelgeschäften enthalten. Das BMELV vertritt die Auffassung, dass dem Mitführen der Hunde in entsprechende Geschäfte grundsätzlich nichts entgegenstehen würde, da diese als Sonderfall anzusehen seien. Auch die Länder-Arbeitsgruppe für Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Wein und Kosmetika vertritt diese Auffassung.
Zusammengefasst lässt sich somit feststellen, dass sowohl aus gesundheitlichen als auch hygienischen Gründen keine Einwände dagegen erhoben werden können, Assistenz- oder Blindenführhunde in entsprechenden Einrichtungen zuzulassen.
Ich hoffe, dass durch diesen Beitrag mehr erreicht werden und auch bei einigen das Verständnis geweckt wird, diese speziellen 4 Beinigen Helfer nicht auszugrenzen.
Den ihr grenzt nicht nur die Helfer aus, sondern auch den Betroffenen mit Handicap und dieser wird es sehr verletzend aufnehmen, wenn er keinen Zugang bekommt, aber auf diese wichtige Hilfe angewiesen ist.
Ich arbeite gerne bei dem Projekt Wundernetz in den Arbeitsgruppen der katholischen Erwachsenenbildung KEB und dem evangelischen Bildungswerk EBW mit, weil man viele nette Menschen kennenlernt und wir schon einiges bewirkt haben, wie z. B. einen inklusiven Tanzkurs oder einen Trommelkurs.
Die Zusammenarbeit macht uns Spaß und es entstehen viele neue Ideen.
Im Mai möchten wir das B 14 besuchen, ein Lokal in Wernberg, in dem Menschen mit Behinderung arbeiten.
Es gibt interesante Fortbildungen wie das Erste-Hilfe-Training für alle Mitarbeiter vom Wundernetz mit und ohne Behinderung.
Ich bin gespannt, was das Projekt Wundernetz in nächster Zeit noch alles auf die Beine stellt!
Von September 2010 bis Oktober 2011 haben mein Hund Felix und ich an einer berufsbegleitenden Weiterbildung mitgemacht. Die Fortbildung hat die Lebenshilfe Erlangen, Landesverband Bayern, angeboten. Die Fortbildung heißt: „Tiergestützte Therapie und Pädagogik mit dem Hund“.
Wir haben dort Theoretisches gelernt, zum Beispiel über den Menschen und seine Psyche. Und wir haben viel Praktisches gelernt. Über den Hund und wie man ihn einsetzen kann, damit er anderen Menschen hilft. Wir haben auch eine Prüfung zum Schluss gemacht. Ich musste dazu ganz viel schreiben. Und dann mussten wir das ins Praktische umsetzen. Eine Freundin von mir hat uns dabei gefilmt. Diesen Film haben wir dann abgegeben und mit den Lehrern besprochen. Der Film hat ihnen gut gefallen und wir haben die Prüfung bestanden.
Jetzt können wir zum Beispiel in Pflegeheime und alte Menschen besuchen. Oder in Kindergärten. Auch in einer Schule könnten wir arbeiten. Und mit Menschen mit Behinderung. Das machen wir jetzt auch.
Wir arbeiten bei der Offenen Behinderten Arbeit der Lebenshilfe in Amberg. Zuerst haben wir uns bei allen Kollegen vorgestellt. Da waren fast alle da. Wir haben ihnen gezeigt, was wir alles machen können. Für Kinder und für Erwachsene. Danach musste jeder einen Zettel ausfüllen, ob es ihm gefallen hat oder nicht. Das war geheim. Fast alle haben „ja“ gesagt. Das hat uns sehr gefreut.
Im neuen Programmheft für 2016 haben wir jetzt auch zwei Angebote. Eins für Kinder und eins für Jugendliche und Erwachsene. Wir gehen spazieren und lernen dabei ganz viel über den Hund. Natürlich wird auch gespielt und Felix kann ganz viele Kunststückchen. Und er freut sich über viele Leckerli und Streicheleinheiten.
In Forchheim, wo wir früher gewohnt haben, haben wir auch bei der OBA gearbeitet. Dort haben die Kinder Kunststücke mit Felix geübt. Und Hundeplätzchen gebacken. Das hat allen gut gefallen.
Der Unterschied zum Besuchshund ist groß. Ein Besuchshunde-Team kann jeder Hundehalter machen. Das ist eine tolle Sache. Die Besuchshunde gehen oft in Pflegeheime und besuchen alte Menschen, die keinen Besuch mehr bekommen. Sie freuen sich sehr, wenn der Hund kommt. Dann erzählen sie oft von früher. Oder dass sie auch mal einen Hund hatten. Oder andere Tiere. Wir bieten beliebte Halsketten für Damen wie Anhänger, Choker usw. Kaufen Sie Schmuck aus verschiedenen Metallen und mit Edelsteinen für jeden Anlass.
Bei der tiergestützten Pädagogik ist der Hundehalter ein Profi aus der Pädagogik oder ein Therapeut. Es werden sich vorher Ziele überlegt, die man zusammen mit dem Klienten erreichen will. Der Hund unterstützt dann dabei. Wenn es zum Beispiel ums Rechnen geht. Da kann Felix helfen. Oder auch beim Lesen. Oder beim Erinnern. Und es macht mehr Spaß, wenn der Hund hilft.
Ein Hund geht ganz neutral auf einen Menschen zu. Es ist dem Hund egal, ob jemand laufen kann oder nicht. Oder ob zum Beispiel eine Hand nicht so ganz gerade ist. Ein Hund merkt es, wenn besondere Menschen mit ihm arbeiten wollen. Er ist geduldig und freut sich, wenn jemand kommt, der mit ihm spielen will und ihn streicheln möchte.
Vielleicht kommst du ja auch einmal zu einem Kurs von uns. Wir freuen uns auf dich!
Es ist Freitag am 11. März 2016.
Wir sind in der großen Küche in der Berufs·fachschule in Sulz·bach.
Den Kurs machen Marianne und Nabil Kasabaki und ihre Kinder Yasmin und Salim.
Maria Bogner von der Volks·hoch·schule Amberg-Sulzbach hat den Kurs organisiert.
16 Menschen haben sich für den Kurs angemeldet.
Alle wollen gerne wissen: Wie kocht man im Libanon?
Es geht los mit einem kleinen Glas Sekt mit Sirup.
Danach kann man sehr fröhlich kochen!
Dann kochen alle Leute gemeinsam.
Wir haben Rezept·blätter: Darauf steht alles Wichtige.
Familie Kasabaki hat alle Zutaten besorgt.
Sie haben auch ungewöhnliche Zutaten dabei:
zum Beispiel das Gewürz Essig·baum·frucht.
Mit einem Mörser stampfen wir Knoblauch und mischen ihn mit Gewürzen.
Hummus ist eine Vorspeise aus Kicher·erbsen und Sesam·paste.
Wenn jemand aus dem Kurs eine Frage hat,
dann beantwortet sie Nabil.
Oder Marianne.
Oder Salim.
Yasmin unterstützt Franziska beim Kochen.
Libanesischer Reis wird anders gekocht als unser Reis:
Zuerst erhitzen wir Butter·schmalz.
Im Butter·schmalz rösten wir Suppen·nudeln.
So lange, bis sie braun sind.
Dann kommt der Reis dazu. Und das Wasser.
Das kocht man, bis der Reis fertig ist.
Libanesischer Reis schmeckt köstlich!
Wir kochen gebratenes Gemüse.
Wir kochen Fleisch·bällchen mit Tomaten und Kartoffeln.
Und wo sind jetzt alle?
Beim Essen!
Yasmin weiß viel darüber,
wie die Speisen zubereitet werden.
Und darüber, wie man sie isst.
Yasmin erklärt uns alles.
Auf dem Tisch steht ein Taboule-Salat.
Vom Nach·tisch gibt es leider kein Foto. Er war zu lecker!
Aber es gibt ein Foto von Franziska.
Franziska hat ein Lied über das Wunder·netz erfunden.
Und sie hat es uns vorgesungen.
Es war wunder·schön!
Es ist schon wieder früh Morgens der Wecker klingelt eigentlich sollte jetzt der Tag wie bei jedem normalen Menschen beginnen aber leider habe ich wieder fast kein Auge die ganze Nacht zu gemacht zu viele Gedanken sind wieder einmal in meinem Kopf hin und her gesprungen innerlich gerädert und Schmerz erfüllt liege ich wieder einmal im Bett und würde am liebsten liegen bleiben.
Der Blick wandert Richtung Fenster oh nein nicht schon wieder so düster und grau da draußen schnell zieh ich mir die Bettdecke wieder über meinen Kopf …
Das waren die meisten Tag in meinen noch sehr jungen Leben viele Tiefschläge und Erlebnisse der letzten Jahre waren dafür verantwortlich dass ich nun in so einem starkem depressiven Zustand mich befand und einfach nur noch meine Ruhe haben wollte Hauptsache den Tag irgendwie überstehen.
Bis dann Janosch ein Labrador Australian Shepherd Mix in mein Leben kam. Ab jetzt war kein Tag mehr wie der andere.
Schnell musste ich Verantwortung für meinen treuen Begleiter übernehmen bzw. forderte er diese schon sehr bald ein.
Der erste Morgen zeigte bereits seine Hartnäckigkeit mich aus den Bett zu bekommen denn er wollte ja nun sein Futter und auch eine Runde Gassi gehen.
Aber allein schon in sein freudiges Gesicht zu sehen und dann eine nasse Nase im Gesicht zu haben um zu zeigen hey los geht’s … ließen mich schnell meine negativen Gedanken vergessen sogar das Aufstehen machte wieder Spaß denn es war ja auch jemand da um den man sich kümmern musste.
Allein seine Anwesenheit und seine freudige Art mir gegenüber ließen mich schnell meine schlechten Gedanken und Sorgen vergessen und Janosch war der Mittelpunkt in meinen Leben.
Janosch gab mir wieder den Mut und die Kraft die ich irgendwie noch dieser langen Odyssee verloren hatte wieder weiter zu machen nach vorne zu blicken.
Auch verbesserte sich durch ihn wieder meine Beweglichkeit und meine Ausdauer ich wurde wieder etwas sicherer in meiner Bewegung und meinem Bewegungskreis.
Es verbesserte sich auch wieder meine Kontaktfreudigkeit zu anderen Menschen bzw. entstanden wieder ganz neue Kontakte bzw. Freundschaften die ohne ihn gar nicht möglich gewesen wären da ich mich nur zurückgezogen hatte.
Natürlich merkte aber er auch schnell dass ich gewisse Grenzen habe wenn ich doch zu starke Schmerzen habe diese kommen meistens in Schüben zeigte er das auch an bzw. legte er seinen Kopf auf mich bzw. kuschelte er sich ran und zeigte somit durch seiner Nähe an es ist alles gut ich bin für dich da bzw. akzeptiert er dann auch meine Ruhephasen und schläft immer in meiner Nähe.
Auch wenn ich nachts wieder schlecht schlief bzw. etwas Schlechtes träumte merkte er es sofort und lag dann an meiner Seite und versuchte zu zeigen es ist alles gut ich passe auf dich auf dies beruhigte mich auch sehr oft dass ich heute teilweise auch etwas besser schlafe als früher.
Meine Ängste bei Ämtern oder Behörden bzw. Arztuntersuchungen hat er mir auch sehr abgenommen denn er begleitet mich immer jetzt zu diesen Terminen er merkt meine Anspannung die ich immer habe aber versucht mich auch hier zu beruhigen meistens zwickt er in meine Hände bzw. versucht mich im Jetzt zu behalten und so dass ich nicht in altes zurückfalle was mich sehr belastet.
Und so entstand bei mir der Gedanke Janosch zum Therapiehund ausbilden zu lassen dass er nicht nur mir helfen kann sondern ich mit ihm auch anderen Menschen Gutes tun kann und somit wieder eine Aufgabe in meinen jungen Leben habe die mich erfüllt.
Trotz Handicap wieder zurück ins Leben finden zusammen mit Janosch kann ich dies bestimmt schaffen.
Ich bin Christina: 49 Jahre alt, verheiratet und hab zwei Kinder.
Im Februar 2013 hatte ich einen Schlaganfall (Apoplex).
Linke Körperhälfte gelähmt.
Seitdem ist nichts mehr, so wie es war!!
Die Lähmung ist vollständig zurückgegangen.
Ich habe keine sichtbaren Behinderungen.
„Ich habe nicht sichtbare Behinderungen.“
Die Automatismen im Gehirn müssen neu trainiert werden.
„Faszination Gehirn“
Vieles habe ich bereits geschafft. Man stellt sich auf seine Schwächen ein.
Besuch im Konzert (Theater, Kino, Kneipe), ich verlasse die Veranstaltungen immer als Letzte. Große Menschenansammlungen, viele Stimmen, laute Musik, laufen auf Kopfsteinpflaster ist alles nicht mehr selbstverständlich.
Meine größten Aufgaben bestanden darin, die gelesenen Texte wiederzugeben.
Arbeit am Computer ist nach wie vor sehr anstrengend (ermüdend).
Bewegte Bilder am Computer, Handy geht gar nicht.
Ich habe ein eigenes Wort für das Gefühl im Kopf erfunden, wenn Überlastung oder sogar keine Aufnahme in meinem Gehirn mehr möglich ist:
„Gehirnschwurgel“.
Mein größtes Ziel/Wunsch für 2016 ist, dass ich wieder uneingeschränkt Fahrrad fahren kann. Ich hatte vor meiner Erkrankung kein Auto, ich habe alles mit dem Fahrrad erledigt.
Durch die Arbeit bei der OBA und in der Arbeitsgruppe Wundernetz Evangelisches Bildungswerk habe ich neuen Mut gefasst, weiter zu machen, mich den neuen Aufgaben zu stellen.
Es macht sehr viel Spaß…………
Weiter geht`s ……………..
Christina
Das Wunder·netz macht viele inklusive Kurse für Erwachsene.
Zum Beispiel zusammen mit der KEB.
KEB ist die Abkürzung für Katholische Erwachsenen·bildung.
Bei der KEB gibt es einen Trommel·kurs.
Er heißt „Rhythmen erleben“.
Den Kurs machen Florian Herrneder und Alexander Morlang.
Darum geht es in diesem Kurs:
Wir lernen verschiedene Trommeln kennen.
Wir probieren einfache Rhythmen aus.
Rhythmen sind Takte in der Musik:
Wie fühlt sich leises und lautes Trommeln an?
Wir trommeln mal schnell und mal langsam.
Wir machen Body-Percussion:
Dabei ist unser Körper die Trommel.
Und wir trommeln zu einer Geschichte.
Dazwischen machen wir Pausen.
Der nächste Kurs ist am Samstag, dem 4. Juni 2016.
Er dauert von 9 Uhr bis 13 Uhr.
Der Kurs ist in Amberg, in der KRB, Dreifaltigkeitsstr. 3.
Bitte melden Sie sich an:
Bis spätestens 27. Mai 2016 beim EBW, 09621/496260,
oder der KEB, 09621/475520.
Wenn Sie eigene Instrumente haben:
Bitte bringen Sie eigene Instrumente mit.
Das Heft LEO berichtet jeden Monat von unserem Land·kreis.
Im Februar gibt es in dem Heft einen tollen Bericht über das Wunder·netz.
Die Journalistin Evi Wagner hat unsere Fort·bildung besucht:
Das Thema war „Reden über Behinderung“.
Der Bericht ist hier zu sehen.
Das LEO-Heft können Sie auch in vielen Geschäften bekommen.
Das LEO-Heft ist kosten·los.
Wir machen unsere erste inklusive Fort·bildung.
47 Menschen sprechen miteinander.
Menschen mit Handicap und Menschen ohne Handicap.
Wir sprechen über verschiedene Wörter für „Behinderung“.
Über Wörter aus der Medizin.
Und über Wörter aus der Rechts·sprache.
Und über Wörter aus der Sonder·pädagogik.
Und darüber, was Menschen mit Handicap erleben.
Die Rechts·anwältin Susanne Engelhardt spricht über Rechts·sprache.
In der Rechts·sprache gibt es viele alte Wörter für Behinderung.
Zum Beispiel das Wort „Schwach·sinn“.
Das ist so: Weil manche Gesetze schon sehr alt sind.
Das muss sich ändern:
Die Wörter sollen so sein,
wie wir heute sprechen.
Denn manche alten Wörter klingen heute verletzend.
Manche Gesetze sind heute besser.
Menschen mit einem Betreuer haben jetzt viel mehr Rechte.
Sie können viel selbst bestimmen.
Aber das wissen leider nur wenige Menschen.
Sie behandeln Menschen mit Behinderung wie Kinder.
Und reden zum Beispiel nur mit dem Betreuer.
Das muss sich ändern.
Anton erzählt:
Ich war sehr krank.
Die Bank hat mein Konto gesperrt.
Ich konnte kein Eis für meinen Sohn kaufen.
Das war schlimm.
Es hat lange gedauert:
Bis ich wieder selbst über mein Geld bestimmen durfte.
Der Kinderarzt Dr. Legat spricht über Wörter aus der Medizin.
Er sagt: Viele Wörter werden uns geklaut.
Weil Menschen daraus Schimpf·wörter machen.
Zum Beispiel:
Das Wort „Idiot“ war früher ein Wort aus der Medizin.
Das hat es früher bedeutet:
Ein Mensch, der nicht frei in seinem Leben ist.
Weil er Hilfe braucht.
Heute ist „Idiot“ ein Schimpfwort.
Heute ist auch „behindert“ ein Schimpfwort.
Aber neue, schönere Wörter helfen nicht.
Weil: Neue Wörter ändern nichts an schlechtem Verhalten.
Die Menschen müssen besser mit·einander umgehen:
Anders·sein ist normal.
Moni erzählt:
Mein Unter·schenkel wurde operiert.
Er ist jetzt weg.
Manche Menschen sagen zu mir „lahme Ente“ und „Krüppel“.
Holger sagt:
Ich bin nicht behindert.
Ich bin eingeschränkt.
Yasmin sagt:
Ich finde es schlimm, dass ich behindert bin.
Ich bin langsamer als andere.
Aber ich habe auch viele Stärken.
Alexandra sagt:
Ich benutze bei der Arbeit ein Drei·rad.
Die Menschen lachen darüber.
Das tut mir weh.
Jürgen sagt:
Ich sitze im Roll·stuhl.
Bei meiner Arbeit ist der Roll·stuhl hinter dem Schreib·tisch versteckt.
Das ist gut:
Dann behandeln mich die Menschen normal.
Werner sagt:
Wenn mich jemand blöd anspricht,
dann bleibe ich ruhig und sage:
„Sei froh,
dass du nicht behindert bist.“
Bernhard sagt:
Wir brauchen keine Wörter, die schöner klingen.
Es ist, wie es ist.
Die Menschen müssen sich ändern.
Damit sie sehen:
Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen.
Ein Mensch mit Behinderung ist normal.
Alexandra sagt:
Menschen haben Angst:
Wenn sie etwas nicht kennen.
Zum Beispiel bei einem epileptischen Anfall.
Wenn Menschen üben können:
Was mache ich bei einem epileptischen Anfall.
Dann haben sie keine Angst mehr.
Wie sagt man es richtig?
Nicht gut ist: „ein behinderter Mensch“.
Weil man dann nur die Behinderung sieht.
Gut ist: „ein Mensch mit Behinderung“.
Weil das heißt:
Das ist ein Mensch,
der auch eine Behinderung hat.
Und noch viele andere Eigenschaften.
Markus Blaschek ist Sonder·pädagoge.
Er sagt:
In den letzten hundert Jahren ist schon viel passiert
für die Inklusion von Menschen.
Aber viele Menschen sind noch aus·geschlossen.
Für Inklusion ist es wichtig:
Dass Menschen mit und ohne Handicap zusammen·kommen.
Im Kinder·garten.
In der Schule.
Im Beruf.
In der Freizeit.
Damit alle erkennen:
Anders·sein ist normal.
Das wird noch lange dauern.
Inklusion kostet viel Geld.
Wenn wir nur reden und über·legen,
dann passiert nichts.
Wenn wir das Zusammen·leben ausprobieren:
dann wird es gut.
Wie im Wunder·netz.
Claudia sagt:
Ich habe eine seelische Behinderung.
Viele Menschen wissen nichts darüber.
Sie denken: Claudia ist faul.
Claudia muss sich mehr anstrengen.
Das stimmt nicht.
Ich kann sehr viel.
Aber manchmal macht mich die Arbeit krank.
Ich wünsche mir:
Das Menschen sehen, wann ich Hilfe oder Ruhe brauche.
Und dass sie sehen:
Dass ich sehr viel kann.
Hildegard Legat leitet den Kurs.
Sie sagt:
Der Kurs ist sehr schön!
Alle Menschen im Kurs fühlen sich wohl.
Niemand wird aus·geschlossen.
Viele Menschen sind sehr mutig.
Und sagen wichtige Sachen.
Oliver sagt:
„Es ist schön, wenn ihr uns zuhört!“
Yasmin sagt:
„Danke, dass ihr uns so ernst nehmt!“
Don’t judge a book by its cover! Frei übersetzt: Beurteile einen Menschen niemals nach seiner Hülle!
Das habt unser Team am 26. Juli 2015 bei unserer Fortbildung mit Sebastian Müller von sag’s einfach in Regensburg wieder einmal deutlich vor Augen geführt bekommen.
Herr Müller ist schwer mehrfach behindert, arbeitet unterstützt von einem Assistenten und hat unter anderem eine leichte Sprachbehinderung, in die man sich kurz einhören muss. Das ist aber nur eine seiner Facetten. Im beruflichen Leben leitet er ein Büro für Leichte Sprache, hat Soziale Arbeit an der HS Regensburg mit dem Abschluss „Master of Arts“ studiert und reist mit Vorträgen zum Thema Behinderung quer durch Bayern. Diese doppelte Sichtweise auf das Thema Behinderung und Inklusion macht ihn zu einem sehr guten Dozenten. Und nicht zuletzt konnte er uns mit Humor und Selbstironie viele Beispiele zur Barrierefreiheit und zum Abbau von Berührungsängsten geben.
Vielen Dank!
Aus seinem Facebookeintrag über die Schulung Schulung zum Umgang mit Menschen mit Behinderung in Zeiten der UN-Behindertenrechtskonvention:
Die Teilnehmenden erfuhren unter anderem etwas über die veränderten Ansprüche an den Behindertenbegriff innerhalb der letzten drei Jahrzehnte. Außerdem wurden verschiedene Aspekte der Barrierefreiheit erläutert. Hierbei wurde auch intensiv auf die Leichte Sprache eingegangen. (…) Besonders interessant war auch für viele die abschließende Gruppenarbeit, bei der herausgearbeitet wurde, dass Menschen mit und ohne Behinderung mehr Gemeinsamkeiten haben als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Es wurde auch deutlich, dass ein großer Unterschied darin besteht, ob ein Mensch von Geburt an eine Behinderung hat oder sie im Laufe seines Lebens eingetreten ist bzw. ob die Behinderung von außen sichtbar oder nicht sichtbar ist.
Sebastian Müller von sag’s einfach in Regensburg ist mehrfach behindert und hat unter anderem eine starke Sehbehinderung. Bei unserer Fortbildung Ende Juni durften wir Simulationsbrillen ausprobieren, die eine starke starke Beeinträchtigung des Sehvermögens erfahrbar machten. Selbst für kurzsichtige Brillenträger wie mich eine bestürzende Erfahrung: Lesen geht ohne Hilfsmittel gar nicht mehr, Gesichter erkennen: unmöglich! Eine praktische, mobile Sehhilfe zum Lesen durften wir ebenfalls testen: ein kleinen Scanner, der Texte vergrößert und zugleich invertiert, also weiß auf schwarzen Hintergrund stellt, um mehr Kontrast zu erreichen.
Hier findet ihr noch ein paar Tipps für behindertenfreundliche Mittel für Menschen mit Sehbehinderung aus Herrn Müllers Fortbildungsskript:
– Formulare im Großdruck (30 pt)
– Schriftstücke bei Bedarf vorlesen
– Dokumente und Beschriftungen in Brailleschrift
– Kontrastreiche Gestaltung der Räumlichkeiten
– Leuchtstreifen an Treppen, und evtl. auch an Hindernissen im Raum
Schön war’s!
In den Herbst·ferien gab es eine inklusive Tanz·party:
Bei der Tanz·schule Schwandner in Amberg.
28 Menschen mit und ohne Handicap waren dabei.
Wir haben im Walzer·schritt geschaukelt,
Rock’n Roll gekickt
und einen Gruppen·tanz gelernt.
Am Ende durfte jeder so tanzen, wie er wollte.
Alle Tänzer hatten sehr viel Spaß!
Vielen Dank an das nette Team der Tanz·schule!
Ihr wollt auch einmal mit·tanzen?
Das machen wir mal wieder:
Und zwar schon in den Faschings·ferien!