Zwei kurze Texte von Lisa

Lisa hat uns aus der Corona-Quarantäne zwei neue Texte geschickt.
Viel Vergnügen!

Katzentraum
Als ich letzte nacht schlief, 
brütete mein unterbewusstsein eine seltsame phantasie aus.
Ich träumte, ich wäre eine katze. 
Eine sehr flauschige, rot-weiß getigerte straßenkatze. 
Ich war eine wanderkatze, 
und erkundete mit viel neugier und mut mein revier. 
Durch dieses nomadendasein stieß ich täglich auf neue überraschungen. 
Ich ließ mir viele mäuse schmecken, 
gelegentlich auch gefunde überbleibsel der zweibeinigen dosenöffner.
Wie man nur auf zwei beinen laufen kann? Das sieht so ulkig aus. 
Mit der zeit machte ich die erfahrung, 
dass diese seltsamen, unbehaarten wesen gerne fell anfassen. Wahrscheinlich weil sie selbst so wenig davon besitzen. 
Wenn man sich kurze zeit sein fell durcheinander bringen lässt ist es oft der fall dass die wesen einem köstliche leckereien schenken.
Gerade als ich in eine dieser köstlichkeiten biss,
erwachte ich uhrplötzlich aus meinem traum und hatte zu meiner großen verwunderung ein paar rotweiße katzenhaare im mundwinkel.




Florales
Löwenzahn sticht gelb
Aus dem Mund 
Des Löwenmäulchens
Gezeichnet auf
Eine Mauer.Blümchen
Sprießen zart
Aus dem alten Bauwerk
Vergissmeinnicht
Flüstert es aus allen Ecken
Kunst ist vergänglich
Antwortet eine Binsenweisheit
Kätzchen weiden sich an dem Anblick
Des Löwens
Vor allem in der grellen
Sonne. Blume um Blume
Stellt sich dem Mauerwerk entgegen
Unterwandert es.
Schlingen pflanzen sich
Um jeden Krümel Erde
Venusfliegen fallen gleich
Über Florale Vielfalt her

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