Unser Team in der Arbeitsgruppe EBW und KEB möchte gerne, dass mehr Menschen vom Wundernetz erfahren und von den Anliegen und Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen. Dafür haben alle Kolleginnen und Kollegen gemeinsam einen Wortgottesdienst erarbeitet, mit dem sie gerne in vielen Gemeinden auftreten möchten.
Hier sind Auszüge aus ihrem Wortgottesdienst:
CHRISTIAN:
„Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, ganz egal ob Du Dein Lebenslied in Moll singst oder Dur, das heiß, ob Du grad traurig oder fröhlich bist. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist Du, das ist der Clou.“
Mit diesem Lied haben wir den Gottesdienst begonnen. Mit schöneren Worten hätte man gar nicht auf das Thema hinführen können, das wir für die heutige Andacht gewählt haben:
„Die Inklusion – Bildung für alle“. Denn jeder Mensch ist wichtig. Jeder ist auf seine Art genial und einzigartig. Deshalb hat auch jeder – egal ob mit oder ohne Behinderung – mit seinen unterschiedlichen Bedürfnissen das Recht, selbstbestimmt und gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilzuhaben. Das heißt er hat auch ein Recht auf Bildung.
Um dieses Recht auf Bildung (inklusive Erwachsenenbildung) noch besser in der Bevölkerung bekannt zu machen, gibt es ein Projekt in Amberg, das sich Wundernetz nennt. Neben anderen Arbeitsgruppen gibt es Innerhalb dieses Projektes Wundernetz unsere Arbeitsgruppe KEB/EBW, die wie gesagt heute diesen Gottesdienst mitgestalten werden. Gleichzeitig wollen sie dadurch auch ihr Ziel bekräftigen, die inklusive Erwachsenenbildung noch besser und bekannter zu machen. Damit dieses Ziel gelingt, wollen wir heute beten:
Gebet: Lasset uns beten
Bettina: Gott liebt uns und nimmt uns an, so wie wir sind: Wie wir denken, wie wir uns fühlen und wie wir handeln. Darum können wir ihm alles sagen, was uns beschäftigt. Manche Dinge machen uns fröhlich, dafür sind wir dankbar. Manchmal sind wir traurig oder haben Sorgen; Dir dürfen wir uns anvertrauen in der Hoffnung, dass Du es gut machen wirst. Dafür danken wir Dir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
SILVIA: Lesung aus dem Korinther-Brief des Apostels Paulus
In einer Stadt wollte der eine besser sein als der andere.
Jeder meinte, er sei wichtiger.
Er könne die Arbeit viel besser machen als der andere.
An diese Leute schreibt Paulus einen Brief.
In diesem Brief steht:
Denen, die glauben sie sind wichtiger oder besser, möchte ich folgendes sagen:
Mit uns Christen ist es wie mit unserem Körper.
Wir alle zusammen bilden einen Körper.
Jeder von uns ist ein Körperteil.
Der eine ist ein Arm.
Der andere ein Bein.Der dritte der Kopf, Hände, Füße, Augen, Ohren oder die Nase.
Jeder dieser Körperteile ist gleich wichtig.
Alle zusammen bilden einen Körper.
Der Fuß kann nicht sagen:
Weil ich keine Hand bin, will ich nicht Teil des Körpers sein.
Das Ohr kann nicht sagen:
Weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Körper.
Wenn jedes Körperteil gleich wäre, dann könnte kein Körper entstehen.
Und kein Körperteil kann zu einem anderen sagen:
Ich brauche dich nicht.
Alle Körperteile sind gleich wichtig.
Gott hat jedem Körperteil seine Aufgabe gegeben.
Auf die schwachen und empfindlichen Körperteile muss man besonders achten.
Denn wenn ein Körperteil weh tut, dann tut das dem ganzen Körper weh.
Genauso ist es auch bei uns.
Jeder von uns ist anders als die anderen.
Jeder ist wichtig.
Keiner kann zum anderen sagen: Ich brauche dich nicht.
Keiner kann so sein wie ein anderer.
Wir Menschen sind auch verschieden.
Aber wir gehören alle zusammen.
So, wie die Körperteile zu einem Körper gehören.
CHRISTIAN:
Ein kostbarer Moment.
Ich stelle mir vor, wie die Menschen in Korinth diesem Paulus zuhören
und plötzlich spüren: wir sind gemeint.
Wie die Glieder am Leib, so sind wir alle wichtig.
Keiner besser oder schlechter wie der andere
Gott hat uns alle gleich lieb!
auch mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen,
mit unseren Stärken und Schwächen.
Diese Liebe könne wir spüren,
wenn wir von seinen Taten lesen,
wenn wir mit ihm sprechen, wenn wir beten,
und vor allem auch dann, wenn wir Gemeinschaft haben.
Diese Liebe gibt uns Kraft für alles, was wir zu tun haben.
Ein kostbarer Moment für die Leute in Korinth wenn sie spüren:
Gott ist da, Gott liebt uns.
Von kostbaren Momenten kann man auch sprechen, wenn sich unsere Wundernetz-Gruppe trifft. Sie möchte sich jetzt vorstellen:
BETTINA:
Wir sind die Wundernetz-Arbeitsgruppe der Katholischen Erwachsenenbildung und des Evangelischen Bildungswerks.
Im Wundernetz arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen.
Das Wundernetz gibt es schon seit 2015.
Es gibt viele Arbeitsgruppen:
Jede Gruppe möchte die Inklusion in Amberg und Umgebung vorantreiben.
Inklusion bedeutet für uns von Anfang an dabei sein.
ANNETTE:
Wir sorgen dafür, dass Menschen mit Behinderung an Programmpunkten der Bildungswerke mitmachen können.
In den Heften gibt es Symbole.
Der Text ist größer geschrieben.
Wir schreiben in leichter Sprache.
Jeder soll das Angebot lesen und verstehen können.
Wir haben schon gute Erfahrungen gemacht:
REGINA: Tanzparties bei Seidl/Schwander – jetzt können wir gemeinsam tanzen.
PETER: Fortbildungen zur Stressbewältigung.
Für jeden ist Stress etwas anderes.
Wir haben gelernt, wie man damit umgehen kann.
SILVIA: Wir durften die Bäckerei Hiltner anschauen.
Unglaublich, wie viele Eier die brauchen!
ROLAND: In der L‘Osteria haben wir die Backstube angesehen.
Wir haben den Teig geknetet und die Pizza selber belegt.
Jetzt weiß ich, wie eine Pizza gebacken wird.
ANNETTE: Wir waren zusammen im Kino.
Wir haben eine App kennengelernt.
Die App beschreibt die Bilder auf der Leinwand in Sprache.
CHRISTIAN: In einem Trommelworkshop haben Menschen mit und ohne Handicap mitgespielt.
Es gab keinen Unterschied.
Begeisterung verbindet.
BETTINA: Beim Kennenlernfest in den Jura-Werstätten hat das Wundernetz Menschen mit Behinderung und ihren Familien gezeigt:
In Kursen der Erwachsenenbildung sind auch Menschen mit Beeinträchtigungen willkommen.
Die Kurse sind offen für jeden.
BETTINA:
Dank dem Wundernetz nehmen immer mehr Menschen mit Behinderungen an unseren Veranstaltungen teil.
Denn: (ALLE!) Bildung ist für alle da.
JUDITH:
Wir möchten diese kostbaren Momente in die Gemeinden tragen.
Wir möchten das Thema Inklusion in die Gemeinden tragen.
Vielleicht gibt es auch in Ihrer Gemeinde Menschen mit Behinderung?
Sind diese Menschen sichtbar?
Kennen Sie Ihre Bedürfnisse?
Haben Sie Lust, auch in Ihrer Pfarrei inklusive Veranstaltungen anzubieten?
Unsere Arbeitsgruppe berät Sie gerne dabei.
Fürbitten:
CHRISTIAN:
Herr unser Gott, wir danken dir, dass du uns hier zusammengebracht hast. Du siehst jeden Menschen mit dem Herzen an. So wie er ist. Wir bitten Dich:
ROLAND:
- Gib uns Verständnis für einander. Lass uns einander annehmen so wie wir sind.
- Wir sind alle gleich wichtig. Hilf uns so zu leben.
- Schenk uns Menschen, die hilfsbereit sind und sich Zeit für andere nehmen.
- Gib den Menschen um uns herum offene Ohren und offene Herzen für die Inklusion.
- Lass uns noch viele kostbare Momente erleben, die uns das Gefühl geben „wir gehören dazu“.
Segen:
Gott sagt beim Segen du zu uns.
Segen bedeutet: Gott schenkt uns Gutes.
Gott schenkt dir Gutes.
Gott beschützt dich.
Gott hat dich lieb.
Gott schenkt dir Glück und Frieden.
Das alles schenkt dir Gott.
Amen.
Schlusslied: Wir fangen an fröhlich zu sein